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Ganz oder Kowalski

Ganz oder Kowalski

Titel: Ganz oder Kowalski Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Stacey
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ruhig und vernünftig blieben. Und dann würde man sehen, wie die Lage sich auf der Party entwickelte. Sie drückte die Daumen, dass achtundvierzig Stunden ausreichten, damit Sean und Emma klar wurde, wie sehr sie einander vermissten.

20. KAPITEL
    Sean hatte das Gefühl, dass er jeden Moment platzen würde. Oder dass das Lenkrad zerbersten würde, wenn er seinen Griff darum nicht lockerte.
    Er war der vierte in der Kolonne von Fahrzeugen der Kowalskis, die sich auf das Haus mit den albernen Gänseblümchen auf dem Briefkasten zubewegte. Dort wollten sie Cheeseburger essen und sich von Cat verabschieden. Und es war verdammt gut, dass er allein im Truck saß, denn er brauchte die Zeit, um sich zu sammeln, damit er nicht vor seiner gesamten Familie die Nerven verlor.
    Es würde auch der endgültige Abschied von Emma sein. Nachdem sie nun nichts mehr vortäuschen und nicht mehr lügen mussten, hätte alles leichter sein sollen. Es hätte ein lustiger Grillabend mit Freunden und der Familie sein können. Kein Betrug mehr. Kein Vorspielen falscher Tatsachen.
    Doch Sean tat noch immer so als ob. Er gab vor, dass es ihm nichts ausmachen würde, dass seine vorgetäuschte Verlobung zu Ende war.
    Seine ganze Zukunft lag vor ihm, und nun war die Zeit gekommen, um zu entscheiden, wie er sie verbringen wollte. Aber es ging nicht. Jedes Mal, wenn er versuchte, sich sein Leben vorzustellen, sah er nur Emma.
    Nur kurze Zeit später bogen sie auf die Einfahrt und stellten die Autos an den Seiten ab, damit niemand zugeparkt wurde. Ich kann noch immer verschwinden, dachte er. Ich könnte über den Rasen und wieder auf die Straße fahren, überlegte er.
    Doch er würde es nicht tun. Er würde seinen Mann stehen und diesen höllischen Tag aushalten.
    Alle waren hinten im Garten. Er drängte sich durch die Gästeschar, um Cat, Russell, Dani und Roger zu begrüßen. Emma war nicht da. Als er zum Haus sah, erblickte er sie durch das Küchenfenster. Sie beobachtete ihn. In den paar Sekunden, die er sie sehen konnte, ehe sie verschwand, bemerkte er, dass sie genauso müde wirkte, wie er sich fühlte.
    Die Kinder machten sich sofort auf den Weg, um Emmas Garten zu erkunden. Allerdings gab es nicht vieles, was ihr Interesse gefesselt hätte. Bobby hatte jedoch seinen Football dabei. Und so war im Nu ein Spiel im Gange.
    Sean sah, dass Cat etwas zu Russell sagte. Der ging zum Grill und zündete die Kohle an. Es war albern, aber Sean musste den Blick abwenden. Als er noch der Mann im Haus gewesen war, war das Grillen seine Aufgabe gewesen. Zu sehen, dass Russell sich nun darum kümmerte, machte ihm noch einmal klar, dass alles nur ein großer Bluff gewesen war.
    Er war nie der Mann in Emmas Haus gewesen. Er war nur ein Schauspieler gewesen, der eine Rolle gespielt hatte.
    Mike reichte ihm ein Bier und zog sich einen Stuhl heran, um sich neben ihn zu setzen. „Wer von uns hat denn nun gewonnen?“
    Sean sah sich um, doch niemand schien ihnen Beachtung zu schenken. „Derjenige, der auf zwei Wochen getippt hat.“
    „Und jetzt?“
    War nicht genau das die Gretchenfrage? „Was meinst du?“
    „Kev meinte, du wärst wieder in das Apartment über der Bar gezogen. Aber seht ihr euch auch weiterhin?“
    Sean schüttelte den Kopf und nahm einen großen Schluck von seinem Bier, damit er es nicht laut aussprechen musste.
    „Warum nicht?“
    „Lass es, Mikey“, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    Emma trat mit einem Arm voller Chipstüten aus der Hintertür und brachte sie zum Gartentisch. Als sie Sean ein Lächeln zuwarf, bemerkte er, wie gequält es wirkte. Dann ging sie wieder hinein.
    „Du solltest mit ihr reden.“
    „Danke, Oprah.“
    „Wie auch immer. Ich weiß, dass ihr Jungs mich manchmal bemitleidet. Armer Mikey mit der Hypothek, dem Minivan und ohne ein richtiges Leben. Weißt du was? Ich bedauere euch, weil ich eine umwerfende Frau und vier Kinder habe, die jeden Tag zu etwas Besonderem machen.“
    Statt seinem Cousin zu sagen, er solle ihn in Ruhe lassen und verschwinden, trank Sean den Rest seines Biers aus und ließ die leere Flasche zwischen seinen Fingern baumeln. „Ich freue mich für dich. Doch so ein Lebensentwurf ist nicht jedermanns Sache.“
    „Nein, aber deine. Du bist nur zu feige, um zuzuschlagen.“
    Sean schüttelte den Kopf. „Was, zur Hölle, weißt du schon? Wir haben ein Zimmer geteilt. Sie ist heiß. Wir hatten Sex. Ende der Geschichte.“
    „Wenn du das sagst.“
    „Ja, das tue ich.“ Und

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