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Gebrochene Versprechen

Gebrochene Versprechen

Titel: Gebrochene Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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weil ich meine Pläne geändert habe, aber glaub mir, mich überrascht das selbst am meisten.«
    Er stand auf. Jetzt hatte sie es geschafft. Er würde gehen.
    Doch das tat er nicht. »Komm«, sagte er und streckte beide Arme nach ihr aus.
    Sie legte ihre Hände in seine, genoss die zärtliche Kraft, mit der er sie auf die Beine zog. Und dann legte er zu ihrer Riesenerleichterung seine starken, schönen Arme um sie.
    Hannah seufzte in der warmen, sicheren Zuflucht, die Luthers Umarmung darstellte. Gott, wenn sie den Rest ihres Lebens hier stehen bleiben könnte, wäre sie eine glückliche Frau. Warum hatte sie das nicht früher erkannt?
    Glücklicherweise schien er sie nicht so bald wieder loslassen zu wollen. »Das hat noch immer geholfen«, meinte er. Er roch nach Sportlerseife und Wäschestärke, eine lieb gewonnene, vertraute Mischung.
    »Ich habe dich vermisst«, gestand sie, während ihre Tränen seine Hemdtasche durchnässten.
    Ihr Ohr lag an seiner Brust und sie meinte, sein Herz schneller schlagen zu hören. »Ich hab dich auch vermisst«, sagte er mit rauer Stimme. »Genau genommen ging es mir ganz schön mies«, fügte er hinzu. »Ich hab mich wieder und wieder in Gefahr begeben, bis mir aufging, dass ich mein Leben ohne dich nicht ausstehen kann.«
    Sie wich ein Stück zurück, um in seine Augen zu schauen, in denen sich widerspiegelte, dass die Gefühle in ihm tobten. »Du hättest mich nicht gehen lassen dürfen«, tadelte sie ihn.
    »Was?« Er runzelte protestierend die Stirn. »Ich sollte dich doch gehen lassen. Du wolltest nicht, dass ich mein Leben für dich ändere.«
    »Ja, so hab ich damals gedacht«, gab sie zu. »Ist es denn zu spät, um meine Meinung noch zu ändern?«
    Er holte tief Luft. »Möchtest du das denn?«
    Sie horchte ein letztes Mal in sich hinein und verspürte nichts als Gewissheit. Nun war alles anders, als wäre ein Dominostein umgekippt und hätte den nächsten und nächsten zu Fall gebracht und ihre Prioritäten umgewälzt. »Ja«, gab sie zurück.
    Hoffnung erhellte seine tiefblauen Augen. »Bist du sicher?«
    »Ja. Ich will das Gesamtpaket: einen Job beim FBI, dich zum Mann und eine ganze Kinderschar, mindestens drei.«
    Sie kreischte auf, als Luther sie hochhob und ihr einen leidenschaftlichen Kuss auf die Lippen drückte, der sie beide binnen Sekunden so heiß machte, dass es kein Zurück mehr gab.
    »Ja«, sagte Luther und setzte sie wieder ab.
    »Ja was?«
    »Du hast mich gefragt, ob ich dich heiraten will«, stellte er klar.
    »Hab ich?«
    »Ich bin doch Teil des Gesamtpakets, oder?«
    Sie grinste verstehend. »Der beste Teil davon.«
    »Und wo ist dann der Ring?«, neckte er sie.
    »Oh, ich hab noch keinen.«
    »Dann mal los! Ich verlier langsam die Geduld.«
    »Wer braucht schon Ringe?«, konterte sie, zog seinen Kopf zu sich herab und gab ihm zur Ablenkung einen langen Kuss.
    »Lass uns nach oben gehen«, krächzte Luther einige atemlose Augenblicke später.
    Hannah drehte sich um und ging vor. Sie war nicht sicher, wer wen umschubste, aber jedenfalls fing Luther ihren Sturz ab. Er drückte sie gegen die Treppenstufen und küsste sie mit jener zielstrebigen Heftigkeit, die sie nicht vergessen hatte. Das Schlafzimmer schien mit einem Mal viel zu weit weg zu sein.
    Sie suchten hektisch nach nackter Haut, bis sie beide eher ausgezogen als bekleidet waren.
    »Nicht aufhören!«, keuchte Hannah, während sie mit den Fingern durch Luthers weiches Haar fuhr und er sie von oben bis unten mit Küssen bedeckte.
    Ihr Befehl brachte ihn zum Lachen. »Lass uns hochgehen«, schlug er erneut vor.
    Hannah blickte zur Decke, mit glänzenden Augen und geröteten Wangen. »Ja, gut«, stimmte sie zu, wälzte sich herum und begann, auf allen vieren die Treppe hinaufzuklettern.
    Weit kam sie nicht. »Oh, Luther«, stöhnte sie, als er sie zurückhielt und wieder an sich zog. »So werden wir’s nie bis ins Schlafzimmer schaffen.«
    »Und du wirst den Tag, an dem du mir einen Heiratsantrag gemacht hast, nie vergessen«, stellte er fest.
    Als könnte sie das jemals. Schließlich war das der beste Tag ihres Lebens. Sie würde jede Sekunde genießen, sogar die Art, wie sein stoppeliges Kinn über ihre Haut kratzte, als er ihren Hals liebkoste.
    Westy hatte recht gehabt, erkannte sie. Manches im Leben ließ sich nicht vorausplanen. Es gab Geschenke, die man mit Anstand und Dankbarkeit annehmen sollte. Luther und sie hatten diese Lektion erst lernen müssen.

Danksagung
    Besonderer Dank gilt

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