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Gefährlich sexy!

Gefährlich sexy!

Titel: Gefährlich sexy! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Kent
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morgen.“
    Wenn er nicht der Meinung war, die Angst vor dem morgigen Tag sei Grund genug, dann hatte er recht, und dies war tatsächlich nicht der richtige Ort und der richtige Zeitpunkt. Und er war nicht der richtige Mann.
    „Na dann, gute Nacht, Ranger Sergeant Kellen Harding“, sagte sie, drehte sich um und marschierte leicht schwankend und ohne einen Blick zurückzuwerfen zur Treppe, wo sie die Flasche an sich nahm. Sie öffnete die Fliegengittertür und sagte: „Ich werde tun, was nötig ist, um den morgigen Tag zu überstehen, und dafür nehme ich jede Hilfe an, von wem auch immer.“
    Obwohl ich sie mir allein von dir wünsche, fügte sie im Stillen hinzu.
    Kell hatte das Treffen zwischen ihr und dem Hypnotiseur für elf Uhr angesetzt. Es gab keinen Grund, es auf später am Tag zu verschieben.
    Die klaustrophobische dreistündige Fahrt hätte Jamie unter normalen Umständen bis zur Erschöpfung zu schaffen gemacht, wäre da nicht ständig das Gefühl gewesen, ihr Magen drehe sich gleich um.
    Die Nacht mit Jim Beam zu verbringen war keine kluge Entscheidung, aber es hatte vorübergehend gegen die furchtbare Angst geholfen – immerhin war sie nun ausschließlich damit beschäftigt, gegen ihre Übelkeit anzukämpfen und sich nicht in Kells Geländewagen zu übergeben. Zum Glück sprach er sie nicht auf den vergangenen Abend an.
    „Es kommt nicht oft vor, dass ich so viel trinke.“ Sie schloss die Augen, machte sie aber schnell wieder auf, weil ihr sofort übel wurde.
    „Das ist gut zu wissen“, war alles, was er dazu sagte, die rechte Hand am Steuer, den linken Ellbogen auf die Türverkleidung gelegt, wo das Fenster begann.
    Er war frisch rasiert, sein Hemd gebügelt. Er trug seinen weißen Hut und die dunkle Sonnenbrille, hinter der er schon die ganze Zeit seine Augen verbarg.
    Kell hatte am vergangenen Abend kaum etwas getrunken, daher bezweifelte sie, dass er rot unterlaufende Augäpfel oder dunkle Augenringe versteckte. Vielleicht sollte sie einfach nicht merken, wann er sie beobachtete, wie oft und wie gründlich. Vielleicht wollte er nicht, dass sie merkte, wie ernüchtert er von ihr war.
    „Manchmal trinke ich, wenn ich nicht schlafen kann.“ Oder wenn ich geschlafen habe und die Albträume kamen.
    „Du musst dich nicht rechtfertigen.“
    Klar, er würde ihr Leben auf den Kopf stellen, wollte aber keine Erklärung für ihre Reaktion darauf. Nun, sie wollte jedenfalls nicht, dass er sich an sie als liederliche kleine Säuferin erinnerte.
    „Ich rechtfertige überhaupt nichts, ich erkläre nur, was gestern Abend passiert ist und was du gesehen hast. Das war nicht ich“, sagte sie, obwohl es ganz falsch klang, denn die Frau, die er erlebt hatte, hatte sehr wohl ihr wahres Ich gezeigt.
    Für ihre Mutter, die Nachbarn, für Freunde und alle Welt hielt sie eine Fassade aufrecht, da die Wahrheit zu traurig war. Für jeden verstellte sie sich, für jeden, bis auf diesen Mann mit dem weißem Hut und der Pistole.
    Er musterte sie, und sie konnte trotz der Sonnenbrille sehen, dass er angespannt war. Auch seine Stimme verriet diese Anspannung.
    „Meinst du, ich wüsste das nicht? Sicher, wir haben uns gerade erst kennengelernt, aber ich kenne deinen Fall in- und auswendig. Und damit auch dich.“
    Sie hätte ihm gern geglaubt, aber es klang sehr danach, als wollte er nur nett sein, damit sie es endlich gut sein ließ. Sie wollte selbst davon aufhören, denn sie hatte keine Ahnung, wieso es ihr so wichtig war, dass er gut von ihr dachte.
    Nein, das stimmte nicht. Sie wusste es ganz genau. Es war ihr wichtig wegen des Kusses. Auch wenn sie zu viel getrunken hatte, erinnerte sie sich überdeutlich an das Gefühl, seine Lippen auf ihren zu spüren, an seine Hände.
    Sie wollte ihn erneut küssen. Sie wollte ihn küssen, wenn sie nüchtern war. Sie wollte ihn am helllichten Tag küssen oder in einem hell erleuchteten Zimmer. Sie wollte ihn küssen und sich hinterher an alles genau erinnern, nicht vom Whiskey getrübt.
    Nichts dergleichen würde geschehen, wenn er sich nur an seine Enttäuschung erinnerte. Zumindest nahm sie an, dass Enttäuschung der Grund für seine distanzierte Haltung war.
    „Hat es dich neugierig gemacht, so viel über mich zu lesen?“, erkundigte sie sich.
    „Neugierig worauf?“
    Jetzt stellte er sich absichtlich dumm. „Auf irgendetwas Besonderes, zum Beispiel, welchen Autor ich am liebsten lese, welches mein Lieblingsrestaurant ist, wohin ich schon gereist bin, ob ich gern angle

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