Gefaehrliche Liebe
hatte sinnliche volle Lippen, ihre Augen leuchteten grün und wenn sie lächelte, sah man fast zu viele ihrer perfekten weißen Zähne. Der grazile Körperbau ähnelte meinem, ihre Brüste waren weich und doch so fest, sie standen ganz von selbst weit von ihr ab und formten zwei Spitzen, die nur von den kleinen Perlmutt-Dreiecken etwas zurückgehalten wurden. Zwischen ihren Schenkeln konnte ich unter dem dünnen Stoff die Größe ihrer Schamlippen erahnen, denn die strenge Mittelnaht gab fast mehr preis, als ich hätte wissen wollen.
Wir setzten uns auf ihre Matratze. Sie hatte eine Matratze! Und nicht nur das ... der Raum war zwar vom selben Ausmaß wie meiner, auch die Trinkstelle wirkte für mich identisch, aber Jana verfügte über einige Gegenstände, die ihr das Leben erheblich erleichterten. So gab es zu dieser Matratze eine Bettdecke und Kissen, die zusammengerollt als Sitzgelegenheit fungierten. An der Wand prangte ein riesiges Poster mit einem Inselmotiv, in einer Ecke stapelten sich vier Bücher und zwei Modezeitschriften, die aussahen, als hätte sie sie bereits hundert Mal durchgeblättert. Obenauf lagen ein kleiner Spiegel und ein Päckchen Taschentücher.
»Wie lange bist du schon hier?«, fragte ich sie erstaunt.
»Acht Monate«, erwiderte sie.
»ACHT Monate?« Ich war schockiert.
Jana lächelte, ein wenig beschämt und doch auch stolz.
»Aber ... aber du warst doch nicht die ganze Zeit hier unten?«
»Nein, natürlich nicht. Aber seit er dich kennt, waren wir tatsächlich wenig oben. Nur wenn du mal einen Tag auf dem Boot warst. Oder wenn Santiago in der Nacht für ein paar Stunden ein Mädchen zu sich genommen hat.«
Erschrocken fuhr ich innerlich zusammen. In der Nacht? In welcher Nacht? Warum musste sie so etwas sagen? Er hat in der Nacht Mädchen zu sich geholt? Gekränkt hielt ich mir eine Hand vors Gesicht.
»Entschuldige«, hauchte sie, »ich wollte dir nicht wehtun. Du hast keinen Grund, eifersüchtig zu sein, ehrlich, alle Mädchen hier sind eifersüchtig auf dich! Weil du die Neue bist. Versetz dich mal in unsere Lage.«
Sie hatte recht. Ich nickte zögerlich und atmete tief durch. »Und ... und bevor ich hier war?«
»Davor war er in Frankreich ... in Haft. Dann Miami. Aber das weißt du ja. Das war die schlimmste Zeit. Obwohl wir oben sein durften solange wir wollten. Aber ohne ihn ...« Sie schluckte schwer. »Wir wussten nicht, wann er wiederkommen würde. Und ob überhaupt ...« Janas Stimme kippte. Tränen stiegen in ihre Augen und sie fächelte sich mit der flachen Hand Luft zu. Ihre schmerzerfüllten Blicke waren ergreifend. Für einen Moment schwiegen wir beide. Vielleicht hätte ich mich endlich mal dafür interessieren sollen, warum genau er wirklich in Haft war. Aber das brachte ich nicht übers Herz. Es war mein unausgesprochenes Tabu. Mich nicht dafür zu interessieren, gab mir das erhebende Gefühl, zu ihm zu halten ... mit ihm verbündet zu sein. Und das machte mich glücklich.
»Hat er erzählt, wie er mich kennengelernt hat?«, fragte ich nach Ablauf unserer einvernehmlichen »Haft-Gedenk-Minute«.
»Ja, im Flugzeug.« Ein kleines Lächeln kehrte zurück auf ihre Lippen. »Ich weiß noch den Tag, als ihr auf Ivory angekommen seid. Er ist gleich zu uns in den Keller gekommen. Wir hatten ihn fast sechs Wochen nicht gesehen! Er konnte damals echt froh sein, dass die Wände hier so gut isoliert sind. Sonst hättest du uns kreischen gehört.«
Ich nickte und versuchte, das Bild vor meinen Augen zu verdrängen. Bestimmt ließ er sich feiern, als wäre er vom Krieg heimgekehrt.
»Und wie ist euer Tagesablauf, wenn er hier ist, so wie jetzt, und kein Neuankömmling oben das Haus blockiert?«
Jana lachte. »Normalerweise laufen wir jeden zweiten Tag frühmorgens eine Runde mit Damian, das dauert zirka eine Stunde. An den anderen Tagen trainieren wir im Fitness-Raum. Und wenn wir von einem der Bodyguards, Keathan oder Santiago ausgesucht werden, dürfen wir auch länger oben bleiben. Es kann aber genauso passieren, dass du zwei Wochen nicht aus deinem Zimmer kommst, so wie es mir kürzlich ergangen ist.«
»Warum?«
»Damian sucht immer wieder mal ein Mädchen aus und behandelt es ein bisschen schlechter als alle anderen. Solange, bis Santiago sie auswählt. Er nennt das ›Vorbereitung‹ und es ist wirklich so, dass du dann mehr empfindest als sonst. Diesmal war es besonders hart, weil Santiago zwei Wochen auf sich warten ließ.«
Die Arme. Deshalb war
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