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Gefaehrliches Quiz

Gefaehrliches Quiz

Titel: Gefaehrliches Quiz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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Prozession neugierig hinterher und steckten tuschelnd ihre Köpfe zusammen. Schließlich führte Justus seine Schäfchen in dieselbe Garderobe, in der damals das erste Gespräch zwischen den drei ??? und dem Moderator stattgefunden hatte, und setzte die Kiste krachend auf dem Boden auf.
    »Bitte nehmen Sie Platz, meine Herren«, keuchte Justus, »und fühlen Sie sich wie zu Hause. Ihr könnt euch natürlich auch hinsetzen«, bedeutete er gönnerhaft Peter und Bob.
    Die beiden ließen sich zögernd auf einen Stuhl sinken und gafften ihren Freund genauso verdattert an, wie das Nobel und Pherson taten. Nur um Cottas Lippen spielte ein verhaltenes Lächeln.
    »Können wir jetzt endlich mal wissen, was das hier soll?« Selbstbewusst und fast ein wenig überheblich hatte Nobel diese Frage gestellt. Aber in seinen Augen blitzte schon ein Anflug von Unsicherheit auf.
    Justus lächelte ihn noch einmal milde an, holte tief Luft und meinte dann: »Sehr verehrter Inspektor Cotta! Diese beiden Männer hier haben …« Und dann erzählte Justus die ganze Geschichte von vorne. Er ließ nichts aus, verschwieg nichts und beschönigte nichts.
    Während in Pherson langsam die Wut hochkochte, verzog sich der Hass in Nobels Blick zusehends und machte einem hämischen, zuversichtlichen Schmunzeln Platz, das nur allzu deutlich zeigte, wie sicher er sich war. Peter und Bob indes sanken von Minute zu Minute mehr auf ihren Stühlen zusammen und wären am liebsten unter den Tisch gekrochen.
    Justus musste übergeschnappt sein! Mit dem, was er da von sich gab, ritt er sie geradewegs ins Verderben. Bis zum Hals steckten sie schon im Schlamassel, und noch ein paar Sätze mehr und sie würden blubbernd darin versinken.
    Am Ende angekommen zog Justus sich einen Stuhl heran und ließ sich – nun doch etwas erschöpft – auf diesen plumpsen. Dann schaute er zufrieden lächelnd in die Runde.
    »Lächerlich!«, prustete Nobel los. »Einfach lächerlich! Das muss ich mir nicht anhören. Ich werde meinen Anwalt damit beauftragen, die Verleumdungsklage aufzusetzen.« Er zeigte mit dem Finger auf jeden der drei ???. »Wir sehen uns vor Gericht wieder.« Und zu Cotta und seinem Kollegen hin: »Wenn Sie mich nun entschuldigen, meine Herren? Ich habe Wichtigeres zu tun, als mir die unausgegorenen Fantasien von drei gelangweilten Teenagern anzuhören.« Nobel stand auf und winkte Pherson, mit ihm zu kommen.
    Aber plötzlich meldete sich Cotta zu Wort.
    »Komisch!«, meinte der Polizist und holte aus der Aktentasche seines Kollegen ein kleines Kassettengerät. »Auf dieser Kassette hier erzählt aber jemand genau die gleiche Geschichte, wie wir sie gerade gehört haben. Und wenn mich nicht alles täuscht, dann sind dieser Jemand – Sie!«
    Cotta drückte auf den Startknopf und lehnte sich zurück. Erst drang ein leises Knistern aus dem kleinen Lautsprecher, aber dann hörte man ohne jeden Zweifel Justus, wie er »Also?« sagte, und kurz darauf Nobel: »Es begann alles vor ein paar Wochen«, krächzte er von der Kassette, und dann wiederholte sich Satz für Satz jenes Gespräch, das die beiden am Abend zuvor auf der Halbinsel vor dem Versteck des Schatzes von Jack the Riddler geführt hatten.
    Nobel erbleichte. Seine arrogante Miene schmolz wie heißes Wachs in seinem Gesicht und wich einem jämmerlichen, fast bedauernswerten Ausdruck, der nur allzu deutlich zeigte: Er wusste, dass die Sache vorbei war. Er war aufgeflogen, wie auch immer Justus das angestellt hatte.
    Auch Pherson entglitten die Züge. »Nick!«, winselte er wieder und wieder. »Nick! Mach doch was!«. Aber Nobel hörte ihn gar nicht. Er war irgendwohin abgetaucht, war weit weg, sehr weit, und vielleicht wurde da, wo er im Moment war, die Aussicht schon durch ein paar massive, senkrechte Gitterstäbe beeinträchtigt …
    »Aber, aber Ju-Just!«, stotterte plötzlich Peter, als begriffe er jetzt erst, was er da eben vernommen hatte. »Die haben dir doch das Diktiergerät abgenommen! Wie konntest du – ich meine, das Band! Ich verstehe nicht!«
    »Ich – auch – nicht!«, hauchte Bob. Das alles kam ihm wie Hexerei vor.
    Aber es steckte keine Hexerei dahinter. Justus griff in seine Jackentasche und legte dann das Handy von Nobel auf den Tisch.
    »Das gehört, glaube ich, Ihnen, Mr Nobel«, sprach er den wie betäubt wirkenden Showmaster an. »Ich habe es mir gestern nur kurz geliehen, um Inspektor Cotta von der Halbinsel aus anzurufen. Die Batterie müsste noch halbwegs voll sein.«
    »Du hast

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