Gefaehrliches Quiz
Zuversicht in den beiden Detektiven. Leichenblass und mit weit aufgerissenen Augen starrten sie auf Pherson, der gut gelaunt das rechteckige, schwarze Kästchen hin und her schwenkte.
»Sieh dir mal an«, rief er Nobel amüsiert zu, »was unser Freund hier bei sich hatte! Das Diktiergerät, das er bei uns in der Show gewonnen hat! Damit wollten sie uns kriegen!«
»Aber Justus!«, empörte sich Nobel künstlich. »So was macht man doch nicht! Das ist doch ein Geschenk von uns! Du enttäuschst mich, ich hätte dich für anständiger gehalten.«
Sie müssen gerade reden , wollte Justus sagen, hielt sich aber zurück und meinte stattdessen scheinbar resigniert: »O.k., o.k., Sie haben gewonnen und wir haben verloren. Aber sagen Sie uns wenigstens, was hier abgeht. So viel sind Sie uns schuldig nach all dem, was wir für Sie getan haben.«
Nobel zögerte, und Peter und Bob schauten ihren Kollegen verständnislos an. Wie konnte der in so einer brenzligen Situation nur auf die wahnwitzige Idee kommen, auch noch dreist Forderungen zu stellen? Er sollte besser die Klappe halten und alles dafür tun, dass sie hier halbwegs ungeschoren rauskamen!
»Meinetwegen«, erwiderte Nobel jedoch zu ihrer Überraschung. »Wir sind euch zwar gar nichts schuldig, aber ihr sollt erfahren, was hinter allem steckt.«
»Nick! Was soll das? Wieso tust du das?« Pherson schaute seinen Partner verwirrt an, und dann kam ihm ein schrecklicher Gedanke: »Oh mein Gott! Du willst sie – du hast doch nicht vor, sie – nein! Das war nicht abgemacht! Da mache ich nicht mit!«
Den drei ??? gefror das Blut in den Adern. Erzählte ihnen der Showmaster vielleicht nur deswegen alles, weil er sie nachher –?
»Jetzt krieg dich wieder ein, Mike! Ich tu ihnen nichts! Wieso auch? Was nützt es ihnen, wenn sie alles wissen? Nichts! Keiner wird ihnen glauben! Es ist ja nichts passiert! Clarissa ist seit einigen Tagen bei ihrer Oma, den Schatz bekommt keiner zu sehen, und hier machen wir wieder Klarschiff, bevor wir abhauen! Lass mir den Spaß! Ich möchte den drei Klugscheißern zu gerne erzählen, wie wir sie gelinkt haben!«
Pherson zuckte zweifelnd mit den Schultern, hatte aber offenbar nichts mehr einzuwenden. Nobel seinerseits nickte zufrieden und scheuchte die drei ??? dann mit vorgehaltener Waffe zum Versteck des Schatzes zurück. Dort drückte er Justus ein gewaltiges Stemmeisen und eine Spitzhacke in die Hand und deutete auf die Felsnische, in der sich die Platte mit dem Fragezeichen befand.
»Also, ich erzähle, und ihr macht euch währenddessen ein bisschen nützlich und holt den Schatz da raus, klar?«
Widerstrebend nahmen Peter und Bob die Werkzeuge entgegen, die Justus kommentarlos an sie weitergereicht hatte. Eigentlich sahen sie es gar nicht ein, dass nur sie schuften sollten, während der Erste Detektiv ein Schwätzchen mit Nobel hielt, aber im Moment war keine Zeit für große Diskussionen.
»Also?«, forderte Justus den Moderator auf und verschränkte die Arme vor der Brust.
»Es begann alles vor ein paar Wochen«, fing Nobel an. »Auf der Suche nach neuen Fragen für die Show stießen wir in der Bibliothek des Heimatmuseums von Los Angeles tatsächlich auf jenes verschollene Testament von Jack the Riddler. Es war ein vergilbtes, altes Stück Pergament, das in einem Buch über Schiffsbauweisen im 19. Jahrhundert lag. Offenbar hat es in den letzten hundertfünfzig Jahren keiner mehr in die Hand genommen, denn sonst wäre der Zettel sicher schon vorher jemandem aufgefallen. Ich habe das Buch auch nur herausgezogen, weil ich hoffte, dort drin alte Bezeichnungen für Schiffe zu finden, die ich dann in der Show fragen könnte.«
»Und dann haben Sie sehr schnell gemerkt, was es mit dem Testament auf sich hat, sich aber an den Rätseln die Zähne ausgebissen«, stellte Justus spöttisch fest. Aber Nobel ließ sich nicht provozieren.
»Genau! Dann hatten wir dafür die geniale Idee, uns einen Schlaukopf wie dich, der irgend so ein albernes, aber ziemlich vertracktes Kreuzworträtsel lösen konnte, auszuleihen, damit der für uns das Testament aufschlüsselt. Wir mussten nur noch ein Mittel finden, dich so weit zu bringen, dass du das auch für uns tust.«
»Und da haben Sie die Sache mit der Entführung Ihrer Tochter angeleiert, die mit Ihrer Frau jedoch in Venezuela war. Aber das wusste außer Ihnen niemand«, kombinierte Justus. »Die Fragen dagegen haben Sie vermutlich schon vorher in den Studiocomputer eingegeben und nur so getan,
Weitere Kostenlose Bücher