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Gefaehrliches Schweigen

Gefaehrliches Schweigen

Titel: Gefaehrliches Schweigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ritta Jacobsson
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Köter gegen Tiger durchhält.“
    Ich versuchte jedes entsetzliche Wort zu begreifen, das sie äußerte. Die eiskalte Bosheit. Selbst wenn ich der Stimme am Telefon gehorcht und die Aufnahmen gebracht hätte, hätten sie mir Wuff nicht zurückgegeben. Sie wollten auch meinen Hund haben, wollten ihn von einem mörderischen Kampfhund, zum Töten abgerichtet, in Stücke reißen lassen.
    Für ein bisschen Geld.
    Allein der Gedanke machte mich rasend.
    Filippa und Paulina waren darin verwickelt.
    Mein Bruder …
    „Ihr seid ja wohl das Hinterletzte!“, fuhr ich sie an.
    Ich hasste ihre Art, mich anzuschauen, als wäre ich irgendwie minderwertig. Ich hasste ihr überlegenes Feixen.
    Aber noch wussten sie nicht, dass ich sie ebenfalls reingelegt hatte.
    Wuff war in Sicherheit.
    Das gab mir Kraft.
    Die Jungs standen schon laut stampfend auf der Treppe zum Haus, die geschlossene Eingangstür verlieh mir jedoch eine sekundenkurze Extrafrist. Dummerweise blockierten Filippa und Paulina meinen Fluchtweg durch die Hintertür. Und damit nicht genug, jetzt kamen sie auch noch auf mich zu.
    Voller Panik wirbelte ich herum und stürzte wieder die Treppe nach oben. Ich bildete mir ein, in dem Zimmer, wo Wuff gefangen gehalten worden war, eine Balkontür gesehen zu haben.
    Ich warf mich in das Zimmer und schloss hinter mir ab, auf der Jagd nach einer Frist von weiteren kostbaren Sekunden, lief dann zur Balkontür und zerrte am Griff.
    Fast hätte ich vor Enttäuschung laut geschrien.
    Die Tür war abgeschlossen.
    Wimmernd spähte ich hinaus. Vor dem Fenster breiteten sich die Äste der hohen Eiche aus.
    Würde ich einen Sprung aus dem Fenster schaffen?
    Mein Herz schlug wie wild, während ich mich auf einen neuen Fluchtweg zu konzentrieren versuchte.
    Kein Schloss, Gott sei Dank, nur zwei normale Fensterhaken.
    Den unteren Haken brachte ich rasch auf, doch der obere ließ sich nicht bewegen. Irgendein Genie hatte den Haken überpinselt. Jetzt saß er wie festzementiert.
    Ich zog und zerrte mit den Fingern daran und brach mir einen Nagel ab. Dann klopfte ich stattdessen mit den Fingerknöcheln dagegen, hämmerte aus Leibeskräften. Bei jedem Schlag platzte die Haut auf und blutete. Der weiße Fensterrahmen färbte sich rot.
    Jemand stampfte die Treppe hoch und presste den Türgriff nach unten.
    „Sie hat sich mit dem Hund eingeschlossen!“, schrie Filippa. „Kommt rauf und helft mir!“
    Viele Schritte kamen die Treppe heraufgepoltert und ließen den Boden unter mir vibrieren.
    Mit letzter Kraft und einem weiteren blutigen Knöchel gelang es mir endlich, den Haken aufzuklopfen. Jetzt konnte ich das Fenster aufschieben. Kalte Luft schlug mir ins Gesicht. Ein einziger Gedanke erfüllte meinen Kopf. Raus, nichts wie raus!
    Vor der Tür bellte und knurrte der Hund wie ein blutrünstiges Raubtier. Ich dankte dem Himmel dafür, dass Wuff sich nicht mehr in dem Zimmer befand.
    Im selben Moment, als ich auf die Fensterbrüstung hinauskrabbelte, traf ein heftiger Fußtritt die Tür. Ich zuckte zusammen und wäre fast runtergefallen.
    Mehrere Meter unter mir breitete sich der Boden aus. Ich wusste nicht, ob unter dem Schnee Gras oder Asphalt lag, aber wenn ich fiele, würde ich mir garantiert das Bein brechen, vielleicht sogar das Genick.
    Die Eiche, die von außen gesehen an der Fassade festgewachsen zu sein schien, stand erschreckend weit von der Hausmauer entfernt.
    „Holt sie gefälligst sofort raus!“, befahl eine wütende Stimme.
    Noch ein Tritt. Das blutrünstige Gebell des Hundes war ohrenbetäubend.
    Ich sah die Eiche an, holte tief Luft.
    Ein, zwei …
    … drei!
    Die Tür flog krachend auf und im selben Augenblick sprang ich. Kurz fuchtelte ich in wilder Panik durch die Luft, bevor ich einen dicken Ast packen konnte. Die Schwerkraft versuchte, meinen Körper nach unten zu zerren, und presste mir den Magen nach oben, aber es gelang mir immerhin, mich festzuhalten.
    Dann begann ich mich nach unten zu hangeln. Ich warf einen hastigen Blick zum Fenster hinauf und sah jemanden hinter mir herstarren. In halsbrecherischem Tempo kletterte ich weiter, und als nur noch zwei Meter bis zum Boden übrig waren, sprang ich.
    „Haltet sie auf!“, rief jemand.
    „Wo zum Teufel ist der Hund?“
    In blinder Panik, mit klopfendem Puls, spurtete ich davon.
    Ich hatte zwar einen Vorsprung, aber die hatten ein Auto. Und einen Hund. Wenn sie den losließen, hätte ich keine Chance.
    Hinter mir war das schwere Trampeln vieler Stiefel zu hören. Es

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