Gefangene der Welten: Weltentrilogie Bd.1 (German Edition)
vorbei und zwischen mehrere Bäume und Büsche hindurch. Es war tatsächlich nicht weit, als Damian einen Schritt zur Seite trat, um Sydney vorbei zu lassen.
Ähnlich einer kleinen Lagune, lag der genannte See vor ihr. Es war eine natürlich geschaffene Quelle. Ein breites Rinnsal des Wassers lief zwischen den Felsen am anderen Ufer herunter und hielt auf diese Weise den Wasserstand konstant. Das Wasser glitzerte friedlich im Sonnenschein. Bäume und dicht wachsende Büsche umsäumten den See und boten einen natürlichen Sichtschutz gegen unerwartete Besucher.
„Es ist schön hier.“
Sydney wusste nicht mit Sicherheit, was sie erwartet hatte, jedoch war dieser abgelegene See genau das, was sie jetzt brauchte – vorausgesetzt ihr Entführer ließ ihr den Moment der Einsamkeit. Sie musste einen Augenblick der Ruhe und Einsamkeit finden, um Nachdenken zu können. Bisher war nicht viel Gelegenheit dazu gegeben. Insbesondere, da Damian stets in ihrer Nähe war und seine imposante Erscheinung eine Saite in ihr zum Klingen brachte, die sie am liebsten überhören würde.
Flüchtig fragte sie sich, ob man bereits auf der Suche nach ihr war, als Damian sich räusperte.
Er warf einen kurzen Blick auf die umliegenden Büsche und Bäume, ehe er sie ansah. „Ich werde Wache halten. Dann könnt Ihr Euch in Ruhe waschen.“ Sein Blick schweifte an ihrer Erscheinung entlang, ehe er ihn wieder hob und auf ihrem Gesicht zur Ruhe kam. „Aber ich dachte…“, stammelte sie. Sie war verlegen und spürte wie sie rot wurde, was den Ärger in ihr schürte. Damian hob seinen Mundwinkel zu diesem schrecklich attraktiven Grinsen. „Was dachtet Ihr?“, schnurrte er ihr entgegen, während sein Blick auf ihre Lippen fiel. Zwischen ihnen herrschte mit einem Mal eine Spannung, die sogar körperlich zu spüren war, und Sydney fuhr sich nervös mit der Hand durchs Haar. Damian trat einen Schritt näher, was seine Braut in helle Aufregung versetzte. Das Herz hämmerte ihr in der Brust und das Blut rauschte laut in ihren Ohren. Sie vermochte ihre Augen kaum von seinem Blick und diesem schiefen Grinsen abzuwenden.
Er ist aber doch dein Entführer
, schrie ihr Innerstes ihr zu. Doch Sydney konnte sich in Erwartung seines Kusses und dem Gefühl seiner Lippen auf ihren kaum rühren.
Als Damian so nah vor ihr stand, dass sie ihren Kopf in den Nacken legen musste, um ihn anzusehen, nahm er sanft ihr Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger und beugte sich vor. Sydney schloss die Augen.
Und wartete.
Die Anspannung ließ ihren Atem stillstehen und die Berührung seiner Fingerspitzen ließ ihre Haut aufregend prickeln.
Doch nichts geschah.
Schließlich öffnete sie ihre Augen wieder. Damians Stirn lag in besorgten Falten, während er über ihren Kopf hinweg auf die Bäume hinter ihr starrte.
„Was ist los?“, flüsterte sie atemlos. Einer seiner Finger legte sich auf ihre Lippen und bedeutete ihr zu Schweigen. Gespannt hielt Sydney still. Der sanfte Druck irritierte sie und ließ das elektrisierende Prickeln ihren Körper einnehmen. Ein Ziehen in ihrem Unterleib schärfte ihre Sinne, während sie die Opale seiner Augen betrachtete. Aufgeregt biss sie sich auf die Innenseite ihrer Wangen, um sich weitere Peinlichkeiten zu ersparen und nicht doch noch seinen Finger zu küssen.
Plötzlich schob er seinen kräftigen Körper an ihr vorbei, schlich zu den Bäumen herüber und zog einen Dolch aus dem Schaft seines Stiefels.
Zitternd stieß Sydney den Atem aus und berührte ungläubig ihre Lippen. Was hatte das zu bedeuten? Warum hatte dieser Mann eine derart intensive Wirkung auf sie? Ratlos betrachtete sie ihn.
Seine Bewegungen waren routiniert; als hätte er solche Situationen bereits hunderte Male erlebt. Sämtliche Muskeln waren angespannt und während ihr Blick auf ihn ruhte, erkannte sie, dass sein Körper frappierende Ähnlichkeit mit einem sich heranpirschenden Panther hatte. Geschmeidig, kraftvoll und entschlossen wagte er sich vorwärts. Dies, gepaart mit hoher Konzentration und muskulöser Anspannung, ließ ihren Entführer erschreckend männlich und höchst aufregend erscheinen.
Damian erreichte einen der Bäume und spähte wachsam an ihm vorbei. Dabei verstärkte er den Griff um seinen Dolch. Plötzlich stürzte er mit einem ohrenbetäubenden Kampfschrei in den hinter dem Baum liegenden Schatten und Sydney fuhr zusammen.
Junge, Junge!
Das Herz schlug ihr bis zum Halse, als aus den Büschen lautes Rascheln, vermischt mit einigen
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