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Gegen jede Vernunft

Gegen jede Vernunft

Titel: Gegen jede Vernunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raye Harris
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flüchtig mit den Lippen berührt, einmal hatte er auch ihren Mund gestreift, aber wohl mehr aus Versehen …
    Und Leo wollte sie nach Sizilien entführen, um sie im Schatten des Ätna zu lieben! Konnte es etwas Aufregenderes geben? Anna schauderte wohlig, obwohl sie wusste, dass es nur eine Antwort auf einen derart bodenlosen Vorschlag geben konnte, und die hatte sie ihm bereits gegeben.
    Als sich eine Stimme übers Head-Set meldete, schreckte sie zusammen und fragte: „Was ist los?“
    „Nichts Alarmierendes, nur eine kleine Turbulenz. Wir müssen höher steigen, um ihr auszuweichen.“
    „Warum haben Sie das mit Sizilien gesagt?“, fragte sie weiter. „Sie müssen doch ohnehin Ihrer annoncierten Flugroute folgen.“ Wahrscheinlich hatte er sie nur aufziehen oder verunsichern wollen.
    „Wir sind keine offizielle Fluglinie, Sweetheart “, erklärte ihr Leo amüsiert. „Ich kann meine Pläne ändern, wann und so oft ich will. Ist Ihnen denn über meine Egozentrik noch nichts zu Ohren gekommen?“
    „Ehrlich gesagt, weiß ich gar nichts über Sie“, verpasste Anna ihm einen Dämpfer, obwohl sie damit nicht ganz bei der Wahrheit blieb. Denn nachdem sie gestern Abend in ihrem Hotelzimmer angekommen war, hatte sie sich sofort ins Internet eingeloggt und eifrig über Leo Jackson recherchiert.
    „Ausgezeichnet, dann haben Sie wenigstens noch keine vorgefasste Meinung.“
    „Das würde ich so nicht sagen.“
    „Ach … und wie sieht die aus, wenn man fragen darf?“
    Nachdenklich betrachtete Anna sein arrogantes Profil. Leo Jackson war zweifellos attraktiv und dazu extrem wohlhabend. Im Business ebenso umtriebig und erfolgreich wie im Privatleben. Ein Womanizer, der einige Jahre in den Vereinigten Staaten gelebt und sich der oberen Liga von Hollywood-Starlets und Supermodels gewidmet hatte. Darunter eine international berühmte Schauspielerin, die zwanzig Jahre älter war als er. Unter allen Frauen schien sie die Einzige gewesen zu sein, mit der ihn etwas Ernsthaftes verband.
    Wie die Beziehung endete, hatte Anna nicht herausbekommen, aber inzwischen war die Schauspielerin mit einem anderen Mann verheiratet und hatte ein Kind adoptiert.
    „Ich befürchte, Ihnen ist nicht zu trauen.“
    „Ah, ich fühle mich tief getroffen.“
    „Aber abstreiten tun Sie es nicht.“
    „Es kommt natürlich darauf an, wie Sie Vertrauen definieren. Würde ich Sie trotz Ihrer spröden Abwehr versuchen zu verführen? Vielleicht. Würde ich Sie anlügen und mit gebrochenem Herzen zurücklassen? Niemals, und zwar weil ich von Anfang an klarstelle, dass es außer Sex nichts zwischen uns geben wird. Wir können eine gute Zeit miteinander haben, aber wir werden nicht heiraten.“
    Fast hätte sie laut gelacht. Hatte sie wirklich gedacht, mit ihm nach Sizilien zu fliegen, könnte ein tolles Erlebnis sein? „Ganz schön arrogant, davon auszugehen, jede Frau würde derartige Erwartungen hegen, Mr Jackson. Vielleicht sind Sie gar nicht so unwiderstehlich, wie Sie glauben.“
    „Für Sie schon“, behauptete er mit unerschütterlichem Selbstbewusstsein.
    „Von wegen! Ich kann Sie nicht einmal leiden!“
    „Ich dachte, Sie hätten überhaupt keine Gefühle für mich“, konterte Leo.
    „Ich habe meine Meinung eben geändert.“
    Seine Augen verdunkelten sich, der Blick wurde eindringlich. „Wir könnten so viel Spaß in Sizilien haben. Heiße, dekadente Stunden zu zweit.“
    „Hören Sie auf, immer wir zu sagen …“ Annas Herz klopfte zum Zerspringen. „ Wir werden gar nichts zusammen tun, Mr Jackson.“
    „Oh, je … sind wir also wieder bei null angekommen? Denken Sie nicht, dass es an der Zeit ist, Ihr wundervolles Haar herunterzulassen und Ihre zugeknöpfte Perfektion aufzugeben, hinter der Sie sich verschanzen?“
    „Ich bin absolut nicht perfekt, aber auch kein Hohlkopf, Mr Jackson. Und mein Outfit gefällt mir.“
    „Für ein Businesstreffen durchaus angemessen, aber nicht Ihr wahrer Stil.“
    „Ich glaube nicht, dass Sie auch nur einen Schimmer von meinem Stil haben.“
    „Möglicherweise haben Sie ihn auch noch nicht gefunden“, sinnierte Leo unbeeindruckt weiter. „Vielleicht sollten wir einfach bei nackt anfangen und uns ganz langsam vortasten.“
    Nackt! Annas Puls schnellte beängstigend in die Höhe, das Blut rauschte wie glühende Lava durch ihre Adern. „Geben Sie eigentlich niemals auf?“
    „Doch, aber so weit sind wir, glaube ich, noch nicht.“
    Das gereizte Knurren war absolut untypisch für sie,

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