Gegner des Systems
zu kommen.
Wenn die Rehabs mit ihrer Durchsuchung des Walds fertig waren, würden sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf die wahrscheinlichsten Fluchtwege richten. Möglicherweise würden sie zum Ufer des Reservoirs zurückkommen, um nachzusehen, ob ihre Beute sich in der schwarzen Brühe versteckt hatte, bis die Troupiers vorbei waren, um dann wieder auf die Straße zu gehen. Der Rehab-Kommandeur würde die Straßen an beiden Enden abriegeln lassen, und die Straßensperre am südwestlichen Ende der Straße würde sicher den Versuch verhindern, den schmalen Streifen zwischen der Schnellstraße und dem Parkway zu überqueren.
Er mußte das Ende der Straße erreichen, bevor die Rehabs ihre Suche abgeschlossen hatten und sie abriegelten. Für die vier in der Koppeltasche würde es weit weniger bequem werden, wenn er rannte, aber das schien die einzige Möglichkeit zu sein. Der Weg, der durch den Wald führte, würde ihn zwar weiter nördlich als die Straßensperre auf die Schnellstraße bringen, aber er würde zu lange dazu brauchen. Auf der Straße waren wahrscheinlich Patrouillen. Selbst, wenn er es schaffen sollte, auf die andere Seite zu kommen, lag zuviel offenes Gelände zwischen ihm und dem Parkway. Die Hubschrauber mit den Suchscheinwerfern würden jetzt bald da sein, und außerdem war es bald hell genug, ihn auch ohne Scheinwerfer aus der Luft zu erkennen.
Auf der Schnellstraße und dem Parkway war er auch noch lange genug ungedeckt, wenn er nicht sofort irgendwo mitfahren konnte. Er stolperte die Böschung hinunter auf die Straße. Es bestand zwar die Möglichkeit, daß ihm jemand auf der Straße entgegenkam, aber dieses Risiko mußte er eingehen. Der Straßengraben war hier tiefer als an der Stelle, wo sie in den Wald hineingerannt waren. Er durchkletterte ihn schnell und fing an, auf der Teerdecke entlangzurennen. Das Wachhaus lag hinter ihm, und die allgemeine Aktivität schien sich auf den Wald zu konzentrieren.
Es konnte nun nicht mehr lange dauern, bis sie am Ende ihrer Jagd angelangt waren. Die Kette, die sich immer weiter zusammenschob, war schon jetzt mehr eine bewegliche Wand als eine Treiberkette. Die vier in der Tasche klapperten, als Stark rannte. Er lauschte auf das Geräusch seiner Schritte auf der Straße und zählte sie für sich, während er lief. Eins-zwei-klatsch-klatsch eins-zwei-klatsch-klatsch. Während der ersten acht Schritte atmete er langsam ein und während der nächsten acht aus. Er mußte länge laufen, mindestens vier Meilen, und deshalb versuchte er, seinen Rhythmus zu finden. Bis zum Ende der Straße waren es noch fast anderthalb Meilen, und wenn er dort angekommen war, mußte er vielleicht einen echten Spurt einlegen. Er lief mit regelmäßigen Schritten weiter. Bis zur Zahl achtzig rannte er schneller, und dann wieder bis zu derselben Zahl langsamer.
Als er an der Kurve angekommen war, hatte er schon angefangen zu schwitzen. Eigentlich hätte er jetzt in den Wald hinaufsteigen müssen, um nachzusehen, ob sie die Straße schon gesperrt hatten, aber er hatte das Gefühl, daß dies nicht der Fall war, und wenn er sich jetzt damit aufhielt, die Sache auszukundschaften, dann würden sie sie vielleicht sperren, bevor er hinüberkam. Er rannte schneller und kam in seinem schnellsten Tempo um die Kurve. Wenn es dort jetzt eine Straßensperre war, dann rannte er genau hinein.
Auf der anderen Seite – wenn er wirklich in den Wald mußte, dann war es gut, wenn er mit einer gewissen Geschwindigkeit lief. Die Chancen standen nicht gut für ihn, aber ganz schlecht standen sie auch nicht. Wenn auf den unvorhergesehenen Angriff auf das Militärgelände nicht sofort die Suche gefolgt wäre, dann hätte der Kommandeur vielleicht nicht die Mannschaft der ursprünglichen Straßensperre abgezogen, um sie an der Suche zu beteiligen. Die Beute schien ja so genau lokalisiert gewesen zu sein, daß es sich als sinnlos dargestellt hätte, Leute dafür zu verschwenden, eine Straße zu bewachen, wenn die Flüchtlinge doch in der entgegengesetzten Richtung unterwegs waren. Außerdem war da noch der General. Hätte es ihn nicht so wütend gemacht, daß sie ausgerechnet seinen Wagen gestohlen hatten, dann hätte er vielleicht auch nicht verlangt, daß sich alle an der Suche beteiligten.
Aus welchem Grund auch immer sie nicht da waren, auf jeden Fall war die Straße frei. Stark senkte seinen Kopf, atmete einmal tief aus und erhöhte seine Geschwindigkeit. Jetzt hatte er weder Platz noch Zeit, von der
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