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Geisterkrieg

Geisterkrieg

Titel: Geisterkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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stürzte in einen Haufen rostroter Nadeln, die an ihrer blutüberströmten Uniform kleben blieben. Die anderen ZVETler warfen sich in den Dreck, aber bevor der ganze Trupp in einer flachen Senke in Deckung gehen konnte, erwischte es noch einen von ihnen.
    Die Maschinengewehre verstummten und die ZVET hielt das für die Chance zum Gegenangriff. Sie begriffen nicht, warum die Kanoniere aufgehört hatten zu schießen. Im Gegensatz zu mir. Als der Saboteur hinter dem Baum hervorkam, um seine Sprengladung in ihre Deckung zu werfen, grillte ich ihn mit dem Laser. Die Ladung flog trotzdem, aber nicht allzu weit. Als sie aufschlug, explodierte sie und tötete den Vordersten der ZVETler, die über den Senkenrand kamen. Die anderen erstarrten.
    Ich stürmte mit Maria vor und die Kanoniere nahmen uns unter Beschuss. Falls sie ihr Feuer nicht konstant auf das Cockpit hielten, sah ich keine Chance für sie, mich aufzuhalten. Natürlich war mir auch klar, dass ihnen das ebenfalls schnell genug klar werden würde, und genauso, dass ich sie nicht erreichen konnte, ohne Zeit dafür zu verschwenden, die Bäume in meinem Weg umzusägen.
    Falsch lagen sie damit nicht, aber auch nicht ganz richtig. Ich erreichte den Baum, hinter dem ihr qualmender Kumpan sich versteckt gehalten hatte, kerbte ihn ein und schnitt ihn um. Aber diesmal ließ ich ihn nach Westen fallen.
    Holzfällen wird nicht ohne Grund als gefährliche Beschäftigung betrachtet. Bäume sind groß, sie sind schwer, und selbst ein ziemlich leichter Ast hat eine beachtliche Energie, wenn er schnell abwärts saust. Vor allem, wenn er dabei noch am Baum hängt. Wenn man von ihm getroffen wird, ist das, als bekäme man einen Schlag von einem Besen, den ein Tornado geschleudert hat. Und als wäre das noch nicht genug, neigen Bäume dazu, wenn man ihren Fallwinkel nicht sehr genau wählt, in einer Kettenreaktion mit anderen Bäumen zu kollidieren, deren Endergebnis ein furchtbares Chaos ist. Berstende Stämme, in alle Richtungen fliegende Splitter, Nadeln, Staub, Dreck . ein einziges höllisches Tohuwabohu.
    Nicht die Sorte von Umgebung, in der man sich aufhalten möchte, schon gar nicht mit einem offenen Schwebelaster als einzigem Schutz. Der Baum, den ich fällte, krachte in einen anderen, und noch einen dritten, und eine Menge Holz ging sofort zu Boden. Einer der Bäume zerquetschte einen Schwebelaster unter sich. Der andere Laster schob sich rückwärts aus einem Gewirr von Ästen und brauste davon, ohne auch nur nach Überlebenden zu suchen.
    Das Ganze dauerte eine Minute, lass es zwei gewesen sein, und bis auf ein winziges Detail wäre damit alles vorbei gewesen. Als seine Leute unter Beschuss kamen, hatte Reis sein Befehlsfahrzeug in den Kampf befohlen. Der Fahrer jagte mit Vollgas heran, und als ihm plötzlich ein Baum vor den Kühler stürzte, stellte er die Hubpropel-ler auf maximale Flughöhe. Die war nur leider zwei Zentimeter zu niedrig, und der Schweber prallte wie ein Kiesel, den man übers Wasser wirft, von dem Baumstamm ab und bohrte sich ins Wurzelwerk eines anderen gestürzten Riesen. Reis wurde aus dem Rücksitz katapultiert und flog in einem nicht sonderlich eleganten Salto geradewegs in eine ganze Kolonie Tigerbeerenbüsche - die ihren Namen übrigens, entgegen weit verbreiteter Meinung, nicht den gestreiften Beeren verdanken, sondern den fünf Zentimeter langen Dornen.
    Hectors Stimme dröhnte in meinen Ohren. »Sam, bist du okay? Ich habe eine Explosion gehört. Was ist los?«
    Ich kniff mich ins rechte Bein. Es schmerzte. »Ich dachte, ich hätte einen Albtraum, Hector, aber irgendwie wache ich nicht auf. Sag Rusty, er soll sich mit dem Planieren der Straße beeilen und Pep zurückschicken, damit er den Evak-Wagen holt. Und vergiss die Brötchen. Mir ist der Appetit vergangen.«
    Wer sich zur Maus macht, den holt die Katze.
    - Crucisches Sprichwort

ARU-Gelände 47-6, Joppa, Helen Präfektur III, Republik der Sphäre
    14. November 3132
    Ich machte mich so schnell es ging an die Arbeit, so viel Unterholz und Baumreste wie möglich wegzuräumen, um den Rettungsteams den Weg zu den Zivilverteidigern und den GGF-Terroristen freizumachen. Von den Letzteren würden sie allerdings nur DNS-Proben bergen können. Der Schwebelaster lag wie ein halbiertes Stück Rohr um den Baum, und von seinen Insassen war wenig Erkennbares übrig. Der Typ mit der Bündelladung war nur noch Dampf und ein paar verstreute Gliedmaßen.
    Reis arbeitete sich aus dem Gebüsch und wirkte

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