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Geliebter Krieger

Geliebter Krieger

Titel: Geliebter Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Anderson
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überdimensional großen, ovalen Glastisch dominiert. Mennox bestand auf einen Tisch ohne Ecken. Niemand von ihnen sollte das Kopfende beanspruchen. Psychologische Kriegsführung.
    Venor saß wie vermutet bereits am Tisch und nickte ihnen zu. Von allen Kameraden war er der Schweigsamste. Und auch der Zurückgezogenste . Darian wollte gerade die Anzeige auf den Monitoren an der gegenüber liegenden Wand studieren, als Mennox eintrat. Die langen, schwarzen Haare wehten hinter ihm her wie ein Umhang. Seine Miene kündigte keine guten Nachrichten an.
    „So, da wir nun vollzählig sind , setze ich euch erst mal ins Bild.“ Sobald er anfing zu sprechen, waren alle Augen im Raum konzentriert auf ihn gerichtet. „Ich habe vor einer Stunde mit Charismon gesprochen. Er hat mich informiert, dass wir womöglich ein Orakel in der Stadt haben.“ Schweigen legte sich wie eine dicke Decke über sie. Deshalb sollten sie sich umhören. Jetzt wurde einiges klarer. Der Befehl kam von ganz oben.
    „Das hättest du uns gleich sagen sollen“, unterbrach Liam das unan genehme Schweigen. Der sorglose Ausdruck in seinem Gesicht war der Maske eines Kriegers gewichen.
    „Ich habe euch sofort hierher zitiert, nachdem ich mit ihm gesprochen habe“, antwortete Mennox ruhig.
    „Ein Orakel? Nicht wieder irgend so ein Spinner mit einer Glaskugel?“, fragte Darian.
    „Nein. Charismon meinte , sie seien sich alle einig. Und ich glaube nicht, dass sie sich irren.“
    Darian nickte. Der Rat der Neph i lim irrte sich nicht. Asmodeus, Charismon und Marvae. Sie waren die mächtigsten aller Mischwesen und regierten ihre Welt seit jeher. Darians Brust prickelte, als er an die Mitglieder des Rates dachte. Er vertraute ihnen, so wie jeder im Raum, aber sie hatten etwas an sich, was es ihm eiskalt den Rücken runter laufen ließ.
    „Nun gut“, sagte Callista gelassen. „Selbst wenn eins hier ist, haben wir kein Anrecht auf das Orakel. Soweit ich weiß, sind sie lediglich an ihren Wächter gebunden.“ Ein Orakel , das den Clan unterstützte, wäre eine enorme Erleichterung für ihre Arbeit.
    „Genau da liegt das Problem. Der Rat meinte, es habe keinen Wächter, somit ist es schutzlos und leichte Beute.“
    Ein Orakel war ein machtvolles, aber auch geheimnisumwobenes Wesen. Niemand wusste genau , von wem oder was sie abstammten. Er selbst war noch nie einem begegnet und wusste nur, was er in Büchern gelesen hatte. Sie konnten genaue Vorhersagen treffen, egal , ob es sich um Naturkatastrophen, Unglücke oder Kriege handelte. Das Problem war, dass sie in einer angreifbaren, menschlichen Hülle steckten. Für viele wäre es ein Leichtes, sie für ihre Zwecke zu nutzen. Um dies zu verhindern, bekam jedes Orakel einen Wächter zur Seite gestellt.
    „Woher weiß der Rat, dass es keinen Wächter hat?“, fragte Darian.
    „Du weißt so gut wie ich, wie selten der Rat eine Frage des Warums oder Weshalbs beantwortet. Sie meinten nur, sie würden es spüren.“ Mennox machte eine wegwerfende Handbewegung. „So, wie sie eben alles irgendwie spüren können.“
    Diese Antwort war in der Tat nicht unüblich. Niemand wusste genau, wozu der Rat in der Lage war. Aber Loyalität war das oberste Gebot des Clans. Zweifel waren also nicht angebracht.
    „Wir müssen es finden und in Sicherheit bringen. Es ist zu riskant, es weiterhin allein und ohne Schutz zu lassen. Wenn es in die falschen Hände gelangt , können wir einpacken“, sagte Mennox düster.
    Die Gesichter aller Krieger verdunkelten sich. Sich vorzustellen, was ein Orakel in den Händen eines Satyrs bedeuten konnte, verdüsterte Darians Laune. Die Satyrn wären immer einen Schritt voraus, wüssten immer wann, wo und wie viele Krieger sie erwarten würden und wo sie ungestört morden konnten.
    Nun erhob zum ersten Mal Venor seine Stimme. „Wie gehen wir vor?“
    „Wir finden und b ringen es her. Dann sehen wir weiter“, sagte Mennox.
    Alle nickten.
    „Am besten teilen wir uns auf. Wir sollten möglichst alles abdecken. Uns läuft die Zeit davon. Ich schlage vor, dass Venor sich im Exil umschaut.“
    Darian mochte das Exil nicht besonders und war froh, dass es ihm erspart blieb , dort zu recherchieren. Es war einer dieser Nobel k lubs in der Stadtmitte. Zutritt bekamen ausschließlich Mischwesen aus dem oberen Einkommens viertel. Geld und Ansehen waren auch in ihrer Welt wichtig.
    „Darian wird sich das Miracle vornehmen.“
    „Also ich würde … “, setzte Liam an, wurde aber von Mennox unter

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