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Geliebter Krieger

Geliebter Krieger

Titel: Geliebter Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Anderson
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ein frischer Wind entgegen. Trotzdem nahm sie sich eine Minute, atmete tief durch und schaute in den von der Stadt erleuchteten Nachthimmel. Als ihr die kühle Luft unter die Jacke fuhr , fröstelte sie. Ihre Wohnung war nicht weit weg von der Bar, also ging sie zu Fuß. Es war eine schäbige Gegend, aber die Miete erschwinglich. Kakerlaken sowie kaltes Wasser inbegriffen.
    Es waren kaum noch Leute auf der Straße unterwegs, was ihr recht war. Sie hatte immer eine Waffe griffbereit, auch wenn sie hoffte, diese nicht benutzen zu müssen. Dennoch ging sie niemals ohne aus dem Haus. Das schwere Metall in ihrer Tasche wirkte beruhigend.
    Der Wind peitschte heftiger über die Straße und zwang sie, ihre Jacke enger an ihren Körper zu pressen. Sie beschleunigte ihre Schritte und sah schon bald ihr Apartmenthaus dunkel vor sich aufragen. Ein schlichtes Gebäude aus vom Alter ergrauten Backsteinen, welche mit zahllose m Graffiti besprüht waren. Die Feuerleiter war nur noch zum Teil erhalten. Die meisten Streben waren dem Rost über viele Jahre hinweg zum Opfer gefallen. Manche Fenster waren beschädigt und nur mit Pappe notdürftig verschlossen. Home, sweet Home. Das Haus fügte sich fast nahtlos in eine Reihe ähnlich trostloser Behausungen in das Straßenbild ein. Innen machte das Gebäude auch keinen besseren Eindruck. Der Bodenbelag war nicht mehr eindeutig zu identifizieren, bestand er doch aus mehreren Schichten festgetretenen Drecks. Auch hier waren die Wände bunt besprüht und stark verschmutzt. Als sie das Treppenhaus betrat, stieg ihr der mittlerweile vertraute Geruch von kaltem Tabakrauch in die Nase. Zusammen mit dem beißende n Gestank nach Urin bildete sich ein einmalig scheußliches Geruchserlebnis. Wenigstens roch es jetzt nicht mehr nach toter Katze. Beim Treppensteigen war sie stets bedacht, das Geländer nicht zu berühren, denn die darauf klebenden Substanzen wollte sie lieber nicht an ihren Händen haben. In den letzten zwei Jahren hatte sie durchaus schlimmere Behausungen bewohnt.
    An ihrer Tür angekommen , blieb sie stehen und horchte angespannt in die Stille. Nach ein paar Minuten, als sie sich vergewissert hatte, dass sich niemand außer ihr im Treppenhaus befand, ging sie vor ihrer Haustür in die Hocke. Was sagte ihre Alarmanlage? Zugegeben, sie war nicht auf dem neuesten technologischen Stand, aber sie erfüllte ihren Zweck. Ein Haar, an jedem Ende mit einem durchsichtigen Streifen Klebeband versehen. Jeden Tag klebte sie, wenn sie die Wohnung verließ, eine Seite an die Tür, die andere Seite an den Rahmen. Beide Klebestreifen sowie das Haar waren intakt. Vorsichtig löste sie alles und stopfte die Reste in ihre Jackentasche. Zur Sicherheit legte sie nochmals ein Ohr an die Tür. Man konnte sie vielleicht paranoid nennen, aber sie nannte es lieber Vorsicht. Dann steckte sie den Schlüssel ins Schloss und betrat ihre Wohnung. Diese bestand aus zwei Zimmern. Ein erschreckend winziges Badezimmer, in dem nur das Nötigste stand , und ein größeres Zimmer mit einer Couch, einem kleinen Fernseher, einem niedrigen Tisch, einer Küchenzeile mit einer Spüle und einem alten Elektroherd. Auf der Couch lagen einige zerschlissene Wolldecken sowie ein großes Kissen, das auch schon bessere Zeiten gesehen hatte. Die wenigen Kleidungsstücke, die sie besaß, lagen auf einer großen, schwarzen Reise tasche. Wenn man darauf angewiesen war , schnell einen Ort verlassen zu können, blieb keine Zeit für Schöner Wohnen . Sie verschloss die Tür und ging ein paar Schritte in den Raum hinein. Langsam ließ sie die Handtasche auf die Couch gleiten.
    Max schlief wohl wieder in der Badewanne. Tatsächlich. Sie spähte durch die Tür und sah das Wolldeckenknäuel in der Wanne liegen. Als sie vorsichtig mit einem Finger hineinpikte, brummte der Knäuel sie müde an. „Hey, Schlafmütze.“

2. Kapitel
     
    Das Miracle war alles andere als ein durchschnittliches Bordell und das lag nicht nur am Personal. Es befand sich zwar im Außenbezirk von Silversprings, aber es war keine schlechte Gegend. Die Straßen waren sauber und von außen betrachtet schien es sich um einen edlen Klub zu handeln.
    Der rote Samtteppich unter seinen Sohlen verschluckte den Schall seiner Schritte. Es gab keine leicht bekleideten Frauen am Eingang, welche die Männer locken mussten, um sie zum Eintreten zu verführen. Das hatte der Laden nicht nötig. Wer hierher kam, wusste , was ihn erwartete. Als Darian durch die Tür ging, nickte ihm der

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