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Ich rette dich, kleine Blumenprinzessin

Ich rette dich, kleine Blumenprinzessin

Titel: Ich rette dich, kleine Blumenprinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Güth , K. Johanna Fritz
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„Lale, Lale, du musst mir helfen!“, hörte ich eine leise Stimme rufen. Ich stand allein in unserem Garten und schaute mich um. Doch da war niemand, der nach mir rief.
    „Lale, hier unten!“
    Die Stimme wurde lauter. Plötzlich entdeckte ich etwas Funkelndes im Gras. Ein kleiner Spiegel lag auf unserer Wiese. Er sah aus wie eine Sonnenblume. Ich nahm den Spiegel in die Hand und erschrak.

    In dem Spiegelbild war nicht mein Gesicht zu sehen, sondern ein anderes Mädchen mit einem Blumenkranz auf dem Kopf. Und sie sprach zu mir.

    „Lale, bitte hilf mir!“
    „Wer bist du?“, fragte ich. Das Mädchen schluchzte. Was war mit ihr los?
    „Ich bin Prinzessin Florina und mir ist etwas Furchtbares passiert.“ Im Spiegelbild konnte ich sehen, wie glitzernde Tränen ihre Wangen hinab kullerten.
    Dann fuhr sie fort. „Heute früh habe ich einen falschen Zauberspruch aufgesagt – und da ist es passiert. Ich bin bei euch im Garten gelandet und habe meinen Spiegel verloren.“

    Ich war verwirrt und antwortete: „Bei mir ist dein Spiegel sicher. Du kannst ihn hier abholen. Ich passe solange auf ihn auf.“
    „Ach, Lale“, jammerte sie, „das geht nicht. Ich bin nach Hause zurückgekehrt, ins ferne Blumenschloss. Der Spiegel gibt mir jeden Morgen Zauberkraft. Durch den Ausflug habe ich schon zu viel Kraft verloren.
    Ich würde den Spiegel so gern bei dir abholen, aber meine Zauberkraft wird von Minute zu Minute schwächer. Auch die Zauberblumen im Schloss verblühen schon. Wenn ich den Spiegel nicht bekomme, wird das ganze Blumenreich verwelken.“
    „Prinzessin Florina, wie kann ich dir helfen?“, wollte ich wissen.
    „Bring mir den Spiegel ins Schloss. Aber beeil dich, sonst verliere ich meine Zauberkraft für immer!“
    Das Spiegelbild wurde blasser.
    „Und wie komme ich zu dir?“

    „Nimm den Spiegel in die linke Hand, breite deine Arme aus und dreh dich drei Mal um dich selbst … dann landest du in meinem Blumenschloss. Doch bevor du zu mir kommst, musst du noch etwas sammeln.“
    Wieder wurde das Bild schwächer.
    „Aber was denn?“, rief ich verzweifelt.
    „Die Zutaten für unsere Zauberblumen. Hüazintha wird dir helfen …“
    Das Bild verschwand. Ich konnte Prinzessin Florina nicht mehr erkennen.
    Zauberblumen? Hüazintha? Ich wusste nicht, was sie gemeint hatte, aber ich wusste, dass ich sie retten musste.
    Ohne zu zögern nahm ich den Spiegel in meine linke Hand, schloss die Augen und drehte mich:
    Ein Mal – zwei Mal – drei Mal.
    Mir wurde schwindelig …

    „Blumen, es duftet nach Blumen“, dachte ich im ersten Moment. Dann öffnete ich langsam meine Augen.
    Vor mir erhob sich ein riesiges Schloss – wie in einem Märchen. Die Mauern und der Schlossgarten waren über und über mit Blumen bewachsen. Doch viele Blüten waren verwelkt. Auf manchen Blumen saßen Schmetterlinge. Doch sie flatterten nicht umher, sondern lagen erschöpft auf den trockenen Blüten.
    Plötzlich zog etwas an meiner rechten Hand. Ich schaute mich um und zuckte zusammen. Ein rotes Pony stand hinter mir und knabberte an dem Spiegel.

    „Was fällt dir ein?“, entfuhr es mir. „Das ist doch keine Blume.“
    Das Pony schaute mich mit großen Augen an. Dann trottete es zu einem Rosenbusch, der nur noch wenige gelbe Blüten trug.
    Das Pony fraß die Blüten und im selben Augenblick wechselte die Farbe seines Fells von Rot zu Gelb.

    „Hallo Lale, bist du schon im Schloss?“
    Ich schaute in den Spiegel. Die Prinzessin erschien ganz schwach im Spiegelbild und schaute mich traurig an.
    „Ich stehe direkt vor dem Schloss. Stell dir vor, hier ist ein gelbes Pony, das wollte gerade den Spiegel anknabbern.“
    „Das ist Hüazintha. Sie wird dir helfen, die Zutaten zu sammeln. Wenn du alles beisammen hast, findest du mich im Turmzimmer. Aber pass auf, Hüazintha ist ein bisschen eigenwillig und ganz wild auf Blüten.“
    Hüazintha wieherte laut und schüttelte ihre zottelige Mähne.
    „Wie finde ich denn die Zutaten?“, rief ich, doch das Bild erlosch.

    Ich lief zu dem Pony. Jetzt kaute es genüsslich an einer blauen Blume, während sein Fell sich langsam blau färbte. Dann wieherte Hüazintha noch einmal kurz und ließ ein paar blaue Pferdeäpfel fallen. Ich musste lachen.
    „Ich bin Lale und wir müssen Prinzessin Florina retten“, sagte ich zu dem kleinen Pony und streichelte das flauschige blaue Fell. Hüazintha schmiegte sich an mich. Sie trug ein Halsband, an dem vier kleine Büchsen hingen.

    Neugierig

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