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Geliebtes Landleben

Geliebtes Landleben

Titel: Geliebtes Landleben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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gerade sehr reich an Lämmern. Wir erzielten einige Gewinne mit unserem Mastvieh, aber die Erträge wurden durch die ständig steigenden Kosten verschluckt. Löhne, Düngemittel und Transport, alles war gestiegen, während die Erzeugnisse der Farm fielen. Es würde schwierig werden, mit dem hohen Schulgeld fertig zu werden, aber wir beschlossen, daß wir es nächstes Jahr tun mußten. So hatten wir uns vor einiger Zeit um die Einzelheiten gekümmert und uns nach freien Plätzen erkundigt.
    Jetzt machten Larry und ich eine Reise in die Stadt, um die Schulleiter auszufragen und die Kinder anzumelden. Unklugerweise nahmen wir die kleinen Opfer mit, weil wir dachten, sie wären begeistert von den Freuden einer Großstadt und aufgeregt beim Anblick von Anstalten, die sie später besuchen sollten. Das war ein Fehler. Die Erkundigungen waren für die Kinder eine schreckliche Tortur. Sie waren wie gelähmt durch den Lärm, die Größe der Gebäude und die allgemeine Atmosphäre einer solchen Institution. Larry erzählte mir später, daß sie sich wegen Christina schrecklich geschämt habe, die ein sehr schönes und reizendes Kind war, wenn auch nicht mit auffallender Intelligenz begabt. Alles, was sie besaß, schien sie plötzlich im Zimmer der Schulleiterin zu verlassen. »Es war schrecklich. Sie versteckte sich hinter einem Stuhl und blinzelte dahinter hervor wie ein kleines wildes Tier. Und das sind unsere Kinder vermutlich auch«, schloß sie traurig. »Kleine Landratten, glücklich in den Bergen und bei ihren Ponys, aber gänzlich hilflos in einer Stadt und voller Angst angesichts einer Institution. Verdammt, ich wünschte... «, wir sahen uns beide mit traurigen Blicken an.
    Ich hatte auch keine glücklicheren Erfahrungen gemacht. Die Vorschule für die Jungens war viel größer als die bescheidene Anstalt für kleine Mädchen. Überall gab es Kinder in Massen, und als die Schule aus war, war die Luft von Lärm und die Spielplätze mit kräftigen kleinen Jungens angefüllt. Zaghaft sagte ich zu Christopher, der normalerweise ein zugängliches Kind ist: »Wird es dir nicht Spaß machen, mit vielen anderen Jungens zusammen zu sein und alle möglichen Spiele zu spielen?«
    Er antwortete einfach: »Es wird die Hölle sein.«
    Diese Reaktion erschreckte mich, aber als wir im Büro der Schulleiterin waren, verfiel er in Schweigen und benahm sich wie ein apathischer Schwachsinniger. Aber ich konnte seine Worte nicht vergessen, und als ich ihn an diesem Abend in einer Ecke des Motel-Schlafzimmers sah, seinen Kopf ganz nahe an Christinas und beide Gesichter schrecklich ernst, wußte ich, daß sie sich erzählten, wie sehr sie es hassen würden, zur Schule zu gehen.
    Weder Larry noch ich waren begeistert. Natürlich hatte ich immer gehört, daß ein Internat der beste Platz für ein Kind sei, insbesondere für einen Jungen, der auf dem Land aufgewachsen ist. Er mußte lernen, Freunde zu gewinnen und sich anzupassen. Aber diese ganzen Asphaltfelder, der eigenartige Geruch der Klassenzimmer nach Kreide, Lederschuhen, einfach nach kleinen Jungens, und die ordentlichen Schlafsäle mit ihrer schrecklichen Unpersönlichkeit, all das bedrückte mich. Christinas Schule war netter und gemütlicher gewesen, weniger durchorganisiert, aber Larry fühlte sich auch nicht gerade glücklich.
    »Ich hasse solche Anstalten«, sagte sie heftig. »Alle diese Regeln, diese kleinen Quadrate mit ordentlichen Betten und Kinder, die zu Damen erzogen werden sollen — obwohl sie der Teufel holen soll, wenn sie das mit Christina versuchen... Ich wünsche so sehr, wir hätten einen anständigen Lehrer, und das Hinterland wäre mit der Schule nicht so schlecht dran.«
    »Ich glaube, das ist der Preis, den wir zahlen müssen. Niemand, der ehrgeizig oder herausragend ist, kommt an einen Ort wie diesen. Wir bekommen fast immer die Gescheiterten oder Leute, die es eben aus anderen Gründen auf sich nehmen, wie Mr. Marshall. Vielleicht geht er bald weg.«
    »Da ist wenig Hoffnung. Seiner Frau geht es besser als in all den Jahren zuvor, und ein liebender Ehemann wird alles für sie opfern, vor allem unsere Kinder.«
    Niedergeschlagen gingen wir nach Hause. Zu Paul sagte ich: »Ob es gar keinen anderen Weg gibt? Christopher ist zu jung für ein Internat, und ich weiß, daß er es hassen wird.« Er war beunruhigt, aber leider wie üblich entschlossen, die Dinge von der besten Seite zu sehen. »Er wird schon zurechtkommen. Eine Woche wird er Heimweh haben, sich dann

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