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Genom

Genom

Titel: Genom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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improvisierte Jagd war alles reibungslos gelaufen.
    Der Schweiß, der an Whisprs dürrem Körper herunterlief, beruhte nicht auf seiner Unruhe. Die Küste von Carolina reichte völlig aus, um derart zu schwitzen. Hier war es immerzu heiß und tropisch, klimatechnisch gab es keinen Unterschied zur Küste von Zentralbrasilien mehr. Es hieß, dass es früher im Herbst und Winter kühl gewesen wäre, manchmal sogar richtig kalt. Doch diese Wetterbedingungen waren seit der Klimakatastrophe Geschichte. Savannah war ebenso tropisch wie Salvador.
    Whispr überlegte, dass er sich eines Tages auch die Schweißdrüsen entfernen lassen könnte. Er kannte einige Leute, die das bereits getan hatten. Doch das daraus resultierende ständige Keuchen, mit dem man das Meld kompensieren musste, war ziemlich unattraktiv und rief außerdem die unausweichlichen Witze mit Hundebezug hervor.
    »Ich wüsste zu gern, was dieser Kerl gemacht hat«, murmelte er leise.
    Jiminy antwortete, ohne von seiner Arbeit aufzusehen. »Vielleicht war er eine Art Schreiber. Oder ein Buchhalter. Seine körperlichen Eigenschaften haben ihn bestimmt nicht über die Runden gebracht.« Er stöhnte leise, als er versuchte, die letzten Gewebeverbindungen aufzulösen, ohne die Schnittstellen mit der Prothese dabei zu beschädigen. »Der kommt bestimmt aus New York oder London. Hoffentlich hatte er die Chance, die gute Südstaatenküche zu probieren, bevor er uns begegnet ist. So!«
    Die Hand glitt sauber in Jiminys Finger. Es tropfte nur ein kleines bisschen Blut herab. Die Grille war kein Chirurg, aber stolz auf die geleistete Arbeit. Whispr bemühte sich, seine ihm eigene Melancholie zu unterdrücken. Er versuchte, sich das Glänzen in den Augen des Schluckers vorzustellen, wenn er alle vier – zwei natürliche und zwei Meldaugen – auf das abgetrennte Körperteil richtete. Mit einem leichten Grinsen sagte er sich, dass für Whispr und die Grille einiges an Kohle dabei rausspringen würde.
    Als sein Gefährte ihren fünffingrigen Schatz in seinem dicken Rucksack verstaute, bemerkte Whispr den Faden.
    Er stach ihm auch nur deshalb ins Auge, weil er sich im indirekten Licht in der Gasse etwas von der Umgebung abhob und weil Whispr lange genug neben dem Toten gekniet und sich mit der Topografie des Leichnams vertraut gemacht hatte. Wäre er dem Mann auf der Straße begegnet oder hätteer angehalten, um sich mit ihm zu unterhalten, dann wäre ihm das niemals aufgefallen. Zeit, Licht und besondere Umstände schienen sich verschworen zu haben, damit er ihn entdeckte.
    Er beugte sich näher an die bewegungslose Brust der Leiche und zog eine Mag aus einer seiner Taschen. Diese befestigte er vor seinem rechten Auge, wo sie sich augenblicklich an seine Sicht anpasste. Durch eine sanfte Verstärkung oder Verringerung des Drucks der Muskeln rund um das Okular konnte er den Vergrößerungsfaktor anpassen.
    Sein Interesse war durchaus berechtigt. Durch die Linse konnte er die winzigen Glieder, die beide Seiten des Fadens innerhalb der Brusttasche des Mannes an Ort und Stelle hielten, gerade so erkennen.
    »Gib mir mal deine Pinzette.« Ohne seinen Blick abzuwenden, streckte er die Hand zu seinem Partner aus.
    Jiminy starrte angespannt in Richtung der belebten Straße, während er das gewünschte Werkzeug hervorholte. Als er sich hinhockte, befanden sich die Kniescheiben seiner verlängerten Beine oberhalb seines Kopfes, sodass er mehr denn je wie sein Arthropodennamensgeber aussah.
    »Hey, was hast du entdeckt? Einen verborgenen Creditstick?«
    »Ne, keine Ahnung, was das ist. Es wurde in die Tasche eingenäht. Vielleicht ein Speichergerät.« Als die perfekt miniaturisierten Glieder den Spitzen der Pinzette nachgaben, konnte er das obere Ende des Fadens lösen. »Wenigstens gibt es an einem Ende einen Anschluss. Er ist winzig, aber ich kann ihn sehen.«
    Soweit es ihm seine monströsen Gliedmaßen ermöglichten, beugte sich Jiminy zu Whispr hinüber, um dann zweifelnd anzumerken: »Das sieht für mich eher wie ein Fadenaus. Keine Ahnung, woraus er gemacht wurde, aber das hat nichts zu bedeuten. Sieht aus wie Metall, könnte aber auch was anderes sein. Ein ziemlich beeindruckendes Teil, wenn du mich fragst, was immer es auch ist.«
    Whispr nickte und ließ den herausgezogenen Faden vorsichtig in eine leere Aufbewahrungstasche gleiten. Dann hob er das rechte Bein und strich mit einem Finger an der Schuhseite entlang. Nachdem sein Pulsschlag erkannt worden war, glitt sie auf

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