Gespräche mit Gott - Band 1
Vielleicht sahen sie auch zur Erde hinunter! Aber wo war dann die Sonne? Oben? Unten? Nein! Da drüben, links. Und dann war plötzlich ein Ding weder oben noch unten – es war seitwärts … Und so verflüchtigten sich alle Definitionen.
Und so ist es in meiner Welt – unserer Welt –, unserem wirklichen Reich. Alle Definitionen verschwinden, was es schwierig macht, über dieses Reich in bestimmten Begriffen überhaupt zu sprechen.
Die Religion ist euer Versuch, über das Unaussprechliche zu sprechen. Das gelingt euch nicht sonderlich gut.
Nein, mein Sohn, die Verfechter der Evolutionslehre haben nicht recht. Ich erschuf dies alles – in einem Augenblick; in einem einzigen heiligen Moment –, so wie es die Anhänger der Weltschöpfungslehre glauben. Und – es geschah alles in einem Evolutionsprozeß, der Abermilliarden eurer sogenannten Jahre andauerte, so wie die Verfechter der Evolutionslehre behaupten.
Sie haben beide »recht«. Es hängt alles davon ab, wie man es betrachtet, wie eure Raumfahrer feststellen mußten.
Aber die wirkliche Frage lautet doch: Ein einziger heiliger Moment/Milliarden von Jahren – wo ist da der Unterschied? Könnt ihr nicht einfach dem beipflichten, daß manche Fragen des Lebens ein zu großes Rätsel sind, das nicht einmal ihr lösen könnt? Warum dieses Rätsel nicht als heilig betrachten? Warum das Heilige nicht heilig sein und es dabei bewenden lassen?
Ich vermute, wir haben ein unersättliches Bedürfnis nach Wissen.
A BER IHR WISST bereits! Ich habe es euch gerade gesagt! Aber ihr seid nicht an der wirklichen Wahrheit interessiert, ihr wollt die Wahrheit wissen, wie ihr sie versteht. Das ist das größte Hindernis für eure Erleuchtung. Ihr denkt, ihr kennt bereits die Wahrheit! Ihr denkt, ihr versteht bereits, wie es sich verhält. Also erklärt ihr euch einig mit allem, was ihr seht oder hört oder lest und was in das Paradigma eures Verständnisses fällt, und lehnt alles ab, was nicht hineinpaßt. Und das nennt ihr dann Lernen. Das nennt ihr dann für Unterweisung offen sein. Doch ihr könnt für Unterweisungen nicht offen sein, solange ihr euch mit Ausnahme eurer eigenen Wahrheit allem verschließt.
Und deshalb wird auch dieses Buch von manchen als Blasphemie bezeichnet werden, als Teufelswerk.
Doch laßt die hören, die Ohren haben zu hören. Ich sage euch dies: Dem Gedanken nach solltet ihr niemals sterben. Eure physische Gestalt wurde als eine herrliche Annehmlichkeit erschaffen, als wundervolles Instrument, als edles Vehikel, das euch gestattet, die Realität zu erfahren, die durch euren Geist entwickelt wurde, damit ihr das Selbst kennenlernt, das ihr in eurer Seele erschaffen habt.
Die Seele ersinnt, der Geist erschafft, der Körper erfährt.
Der Kreis ist vollendet. Die Seele erkennt sich dann selbst in ihrer eigenen Erfahrung. Wenn ihr nicht gefällt, was sie erfährt (fühlt), oder sie sich aus irgendwelchen Gründen eine andere Erfahrung wünscht, ersinnt sie sich einfach eine neue Erfahrung des Selbst und ändert ganz buchstäblich ihre geistige Vorstellung.
Bald findet sich der Körper in einer neuen Erfahrung. (»Ich bin die Wiederauferstehung und das Leben« war ein wunderbares Beispiel dafür. Wie, glaubt ihr, hat Jesus das überhaupt bewerkstelligt? Oder glaubt ihr nicht, daß es je geschah? Glaubt es. Es ist geschehen!) Doch es verhält sich auch so: Die Seele wird sich nie über den Körper oder Geist hinwegsetzen. Ich habe euch als dreieiniges Wesen geschaffen. Ihr seid drei Wesen in einem, nach meinem Ebenbild geschaffen.
Die drei Aspekte des Selbst existieren gleichrangig. Jeder hat seine Funktion, aber keine davon ist größer oder wichtiger als die andere, und es geht auch im Grunde keine einer anderen voraus. Alle sind gleichrangig wechselseitig miteinander verbunden.
Erdenke – erschaffe – erfahre. Was ihr erdenkt, das erschafft ihr; was ihr erschafft, das erfahrt ihr; was ihr erfahrt, das erdenkt ihr.
Und so heißt es folglich: Wenn ihr euren Körper dazu bringen könnt, etwas zu erfahren (nehmen wir zum Beispiel die Fülle), werdet ihr bald das entsprechende Gefühl in eurer Seele verspüren, die dann eine neue Vorstellung von sich selbst entwirft (sich selbst als ein Wesen der Fülle vorstellt) und somit dem Geist einen diesbezüglichen neuen Gedanken präsentiert. Dem neuen Gedanken entspringt weitere Erfahrung, und der Körper fängt an, eine neue Realität als permanenten Seinszustand zu leben.
Euer Körper, euer
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