Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe
Hawass von INTERPOL . Die Festnahme von Aten Minyawi war eine unserer Top-Prioritäten. Wir haben seinetwegen mehrere gute Agenten verloren, einschließlich Dean Bertrand, mit dem Sie sich, wie ich hörte, in Philadelphia getroffen haben.«
Als Pete und Kat Blicke miteinander wechselten, sagte sie: »Minyawi ist vor etwa sechs Jahren auf unserem Radar aufgetaucht. Er ist rasch in den Rängen der Ägyptischen Befreiungsarmee aufgestiegen, obwohl wir den Verdacht haben, dass er schon viel länger in dieser Organisation war. Er hat in seinen späten Teenagerjahren kurze Zeit beim ägyptischen Militär gedient, doch sein Fachgebiet waren Antiquitäten, was erklärt, warum er in einem Kunstschmugglerring eingesetzt wurde.
Vor mehreren Jahren verlagerte er jedoch seinen Schwerpunkt. Wir sind nicht ganz sicher, warum, doch er wurde einer ihrer führenden Auftragskiller. Er agierte häufig außerhalb der ELA , wie wir es auch in diesem Fall annehmen, weil er eine persönliche Vendetta verfolgte. Doch seine Verbindung mit ihrer Organisation ist bekannt und gut dokumentiert. Durch Observierung wissen wir, dass Hanif Busir seit Jahren archäologische Schätze aus Ägypten herausschmuggelt – sie wurden für stattliche Summen auf dem Schwarzmarkt verkauft. Ein Teil der Einnahmen fand wieder in die Taschen der ELA zurück und finanzierte so ihre Unternehmungen. Was wir bisher nie beweisen konnten, ist die Verbindung zwischen dem Kunstschwarzmarkt, der überall in Afrika, Asien und Europa existiert, dem SCA , das für die archäologische Forschung in Ägypten zuständig ist, und der ELA .«
»Bis ich kam«, sagte Kat leise.
»Bis Sie kamen«, wiederholte Agent Hawass und nickte ihr zu. »Weshalb wir uns in den letzten Tagen im Hintergrund gehalten und Minyawis Bewegungen hier in den Staaten genauestens beobachtet haben. Als mir klar wurde, dass Sie tatsächlich am Leben sind, zögerten wir, uns einzumischen, weil wir hofften, Sie könnten uns den nötigen Beweis liefern. Als wir jedoch merkten, dass Bertrand auf eigene Faust agierte, machten wir uns bereit einzuschreiten. Der Zwischenfall im Park war bedauerlich, und wenn Sie nicht so rasch von dort entkommen wären, hätten wir Sie gleich dort in Schutzhaft nehmen können. Dazu kam es jedoch nicht.« Sie blickte von einem zum anderen. »Jetzt steht und fällt also alles mit einem Beweis. Und wenn ich es richtig verstehe, gibt es keinen.«
Kat blickte Pete mit gerunzelter Stirn an, während sich Agent Hawass Pete zuwandte. »Wegen der internationalen Bedeutung dieses Falls hat Officer Slade zugestimmt, dass ich bei Ihrer Befragung anwesend bin. Ihre Kooperation wird bei der strafrechtlichen Verfolgung Ihres Falls berücksichtigt werden.«
»Es wird Zeit, Kauffman«, sagte Slade. »Wir müssen gehen.«
»Moment mal«, warf Kat ein. »Ich weiß nicht genau, was hier vorgeht, aber ich habe einen Beweis –«
Pete schnürte es die Brust zusammen. Ja, ihr Happy End war gerade in die Tonne gestampft worden.
»Können wir kurz miteinander sprechen?«, fragte er Slade und Hawass.
Die beiden wechselten einen Blick miteinander, nickten dann und traten zurück an die Tür.
Kat blickte mit großen, verwirrten Augen zu ihm auf. »Was ist los?«, fragte sie mit einem Anflug von Panik in der Stimme. »Pete, über was für eine Befragung reden die?«
Er nahm ihre beiden Hände in seine und drückte sie, spürte die Wärme ihrer Haut auf seiner eigenen. »Ich will, dass du mir einen Gefallen tust.«
»Alles, was du willst.«
»Wenn du von hier weggehst, möchte ich, dass du dich mit meinem Freund Rafe Sullivan triffst. Hailey weiß, wie du ihn erreichen kannst. Er hat etwas für dich. In Florida. Vertrau ihm, wie du mir vertraust, und mach ihm nicht die Hölle heiß wegen dieser Dinge hier.«
»Was meinst du mit ›diese Dinge hier‹, Pete?« Sie umklammerte seine Handgelenke und suchte in seinen Augen nach einer Erklärung. Die um ihre Schultern gelegte Decke fiel zu Boden. »Sag mir, was los ist!«
»Maria kann deinen Halsschmuck nicht finden, Kat.«
»Aber –«
»Ich habe in meinem Leben viele bescheuerte Sachen gemacht. Meistens war ich den Behörden eine Nasenlänge voraus, verwischte meine Spuren, kümmerte mich nicht darum, wer zu Schaden kam, solange es mich weiterbrachte. Ich war vorsichtig, und ich war clever. Und ich sorgte dafür, dass nie etwas auf mich zurückfiel. In meinem Leben gab es nie irgendwas, an das ich so sehr glaubte, dass ich meine Denkweise
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