Glaub an das Glück, Annabelle! (German Edition)
zugleich … freundlich und grausam. Während er sie stumm anstarrte, brannte sein Körper vor Verlangen.
3. KAPITEL
Genau das hatte Annabelle vermeiden wollen … seine Hand zu schütteln! Aber was hätte sie sonst tun sollen, ohne unhöflich zu sein, als er sie ihr entgegenstreckte?
Seine kräftigen braunen Finger zu spüren, hatte sich angefühlt wie in eine offene Flamme zu fassen. Um ein Haar hätte sie schockiert aufgekreischt, obwohl das gar nicht ihre Art war. Ein heißer, elektrischer Impuls fuhr in ihren Arm und von dort durch den ganzen Körper. Die Nackenhärchen richteten sich auf, während sich ihre Brüste plötzlich ganz schwer anfühlten.
Und all das von einem normalen Händedruck!
„Okay, Sie haben gewonnen“, murmelte sie heiser und mit brandroten Wangen. „Ich werde auspacken, während Sie mein restliches Gepäck holen.“ Wenn sie sich nicht irrte, ließ ihr beunruhigender Gastgeber tatsächlich etwas hören, was dem zufriedenen Schnurren einer Raubkatze ähnelte. Ihn anzuschauen, wagte sie auf keinen Fall, aus Angst, sich zu verraten.
Was würde er in ihren Augen sehen? Verwirrung? Angst? Verlangen?
„Geben Sie mir Ihre Wagenschlüssel.“
„Er ist nicht abgeschlossen“, erwiderte Annabelle, immer noch, ohne ihn anzuschauen.
„Ich werde ihn vernünftig parken, nachdem ich ihn ausgeladen habe. Allerdings nur, falls Sie mir zutrauen, Ihr Schmuckstück nicht zu beschädigen, wenn ich es in die Garage fahre.“ Sie konnte sein amüsiertes Lächeln nicht sehen, aber im Klang seiner Stimme hören.
Stumm fischte Annabelle den Wagenschlüssel aus ihrer Kameratasche und warf ihn Stefano mit einem flüchtigen Seitenblick zu. Darauf hatte er offensichtlich nur gewartet! Ihre Blicke begegneten sich und versanken ineinander, obwohl Annabelle ihr Bestes tat, um genau das zu vermeiden.
Verflixt! Warum muss der Kerl auch so umwerfend attraktiv sein?
Mit den tanzenden Sonnenreflexen auf dem dunklen Haar und den schwarzen Augen eines Freibeuters wirkte er unglaublich maskulin und entsprach so sehr dem Traum jedes romantischen jungen Mädchens, dass es geradezu lächerlich war.
Besonders, weil ich weder romantisch noch ein unbedarftes junges Ding bin!
Diese Erkenntnis war nicht neu, ernüchterte Annabelle allerdings schlagartig und verursachte ein schmerzhaftes Ziehen in ihrer Herzgegend. Er war nun wirklich nicht der erste attraktive Mann, der ihren Weg kreuzte. Aber bisher hatten alle sie unberührt und kalt gelassen. Stefano Cortez jedoch brachte sie allein mit einem Blick und der flüchtigsten Berührung innerlich zum Zittern.
Er will gar nichts von mir! sagte sie sich streng und versuchte, ihren Fluchtinstinkt zu unterdrücken. Zum Glück bin ich überhaupt nicht sein Typ.
Warum er sie dann auf diese Art ansah, wusste sie allerdings nicht. Verstohlen schaute sie auf die harte Wangenlinie und den dunklen Bartschatten, der die maskuline Schönheit des markanten Gesichts noch betonte. Mit der romanischen Nase und dem klassisch geschnittenen Mund wirkte er wie ein mittelalterlicher Caballero .
Eine warme Brise wehte durch das offene Fenster herein und spielte in ihrem silberblonden Haar.
„Bien“ , sagte Stefano rau. „Dann werde ich jetzt gehen. Aber ich bin froh, dass Sie hier sind, Annabelle. Und ich freue mich auf die nächste Woche … auf alles.“
Endlich allein sank Annabelle erschöpft aufs Bett, weil ihre Beine ihr keine Sekunde länger gehorchten. Die schwere Kameratasche an sich gepresst, starrte sie ausdruckslos auf die weiß gekalkte Wand ihr gegenüber.
Wie, um alles in der Welt, sollte sie die nächste Woche überleben?
Jedes Mal, wenn Stefano sie anschaute, wurden ihre Knie weich, und die leiseste Berührung von seiner Seite ließ sie völlig aus der Haut fahren. Ob es anderen Frauen ebenso erging wie ihr? Kein Wunder, dass sie von allen Seiten gewarnt worden war. Doch alle Ermahnungen hatten es nicht verhindern können. In ihrem Innern loderte ein Feuer, das ihr Angst machte und sie gleichzeitig seltsam beflügelte.
Entsetzt presste Annabelle beide Hände gegen die glühenden Wangen. Sie musste sich unbedingt wieder fangen, und zwar so schnell wie möglich.
Egal, wo sie unterwegs gewesen war, von Chile bis Chelsea, traf sie immer wieder auf Männer jeglichen Alters und unterschiedlichster sozialer Stellung, die ihren Singlestatus als Freikarte für sexuelle Belästigung ansahen.
Ein Farmer in Südafrika hatte auf jede erdenkliche Weise versucht, sie
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