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Glaub an das Glück, Annabelle! (German Edition)

Glaub an das Glück, Annabelle! (German Edition)

Titel: Glaub an das Glück, Annabelle! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennie Lucas
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sie tief durch, öffnete die Tür und erstarrte. Erwartet hatte sie einen hell erleuchteten Raum, erfüllt vom fröhlichen Lärm der hungrigen Stallknechte, die sich um das Essen stritten. Stattdessen lag der imposante Saal im Dunkeln, bis auf zwei antike Kerzenleuchter, die das Ende des riesigen Tischs in ein sanftes Licht tauchten. Dort saß Stefano mutterseelenallein und wartete offensichtlich nur auf sie.
    Als er sie sah, erhob er sich langsam von seinem Stuhl. Groß, dunkel und breitschultrig wirkte er wie ein Konquistador, ein brutaler Eroberer eines längst versunkenen Zeitalters. Seine Augen waren schwarz wie die Nacht und schienen sie zu durchbohren. „Sie kommen zu spät“, sagte er so leise und sanft, dass sich ihre Nackenhaare sträubten.
    Annabelle stand da wie zur Salzsäule erstarrt und brauchte einen Moment, bevor sie die seltsame Bedrückung abschütteln konnte. Mach dich nicht lächerlich! rief sie sich zur Ordnung. Das entspringt alles nur deiner lebhaften Fantasie!
    Trotzdem schlug ihr Herz ganz weit oben im Hals, als Stefano auf sie zukam. Direkt vor ihr blieb er stehen und musterte sie von Kopf bis Fuß – vom strengen Pferdeschwanz über den täuschend schlichten Hosenanzug bis hinunter zu den eleganten Pumps mit dezentem Absatz. „Was für eine ulkige Vorstellung von legerer Kleidung Sie doch haben“, murmelte er gedehnt.
    Damit brach er den Bann.
    Annabelle stieß zischend den Atem aus und verschränkte defensiv die Arme vor der Brust. „Das, oder meinen Pyjama“, stellte sie kühl klar. „Sie haben die Wahl.“
    In den dunklen Augen blitzte ein amüsierter Funke auf. „Beim nächsten Dinner bestehe ich auf dem Pyjama.“
    Sein herausfordernder Blick raubte ihr erneut den Atem. Rasch senkte sie die Lider, nur um im nächsten Moment den dämmerigen Raum in Augenschein zu nehmen.
    „Was ist passiert? Stromausfall?“, fragte sie sarkastisch.
    „Nein.“
    „Warum dann die Kerzen?“
    „Romantik, Querida “, kam es seidenweich zurück.
    Geschockt starrte Annabelle in Stefanos dunkles Piratengesicht. Als er dann auch noch sein Piratenlächeln aufblitzen ließ, wurden ihre Knie weich.
    „Immerhin sind Sie hierhergekommen, um den Lesern Ihres Magazins zu vermitteln, warum Santo Castillo ein ganz besonderer Ort ist. Ich möchte Ihnen einen kleinen Eindruck davon vermitteln, wie mein Heim vor dreihundert Jahren ausgesehen hat. Ich wünsche mir, dass Sie seine Magie erkennen und verinnerlichen.“
    Magie? Komisch, genau das Wort war es, das ihr auf der Zunge lag, wenn sie in seine dunklen Augen schaute.
    „Kommen Sie.“ Stefano streckte seine Hand aus, um sie an ihren Platz zu führen, „leisten Sie mir beim Dinner Gesellschaft.“
    Die schlanken, gebräunten Finger erinnerten sie daran, wie sie Stunden zuvor allein auf die flüchtigste aller Berührungen reagiert hatte. Annabelle hob den Blick und schaute in sein anziehendes Gesicht. Wie sollte sie in der kommenden Woche Distanz zu Stefano Cortez wahren, wenn das seine Vorstellung von einem normalen Abendessen war?
    „Wo sind die anderen?“
    Sein Lächeln vertiefte sich, während er anscheinend fasziniert auf Annabelles bebende Lippen starrte. „Welche anderen?“
    „Haben Sie nicht gesagt, dass Sie zusammen mit dem Personal essen?“
    „Sie meinen die Jungs?“ Er zuckte mit den Schultern. „Die haben bereits vor einer Stunde gegessen.“
    „Aber … warum?“
    „Warum?“ Sein leises Lachen jagte ihr einen heißen Schauer über den Rücken. „Ganz einfach, ich wollte mit Ihnen allein sein, Querida .“
    „Wieso … wieso sollten Sie das wollen?“
    „Damit wir uns ungestört unterhalten können.“
    „Unterhalten?“ Lieber Himmel! Ihre Stimme war mindestens eine Oktave zu hoch! „Worüber denn?“
    „Natürlich über Ihr Fotoprojekt. Was dachten Sie denn?“
    „Oh!“ Hilflos presste sie die Handrücken gegen ihre brennenden Wangen und verfluchte sich selbst. Wann hatte sie sich das letzte Mal so unbeholfen benommen? Nie, soviel stand fest! Außerdem, worüber sollte ein Mann wie Cortez sich mit ihr auch sonst unterhalten wollen? „Okay.“
    Er wandte sich um und ging zurück auf seinen Platz.
    Wie automatisch folgte ihr Blick ihm. Im Gegensatz zu ihr hatte er sich zum Dinner tatsächlich ausgesprochen lässig gekleidet, wobei er in den engen, verblichenen Jeans zum schwarzen Hemd angezogener wirkte als die meisten seiner Geschlechtsgenossen im eleganten Abendoutfit. Allein der Anblick seiner kräftigen Unterarme

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