Glaub an die Macht der Liebe
nach.
Destiny runzelte die Stirn. “Ab und zu pinsele ich ein wenig.”
“Dann bezeichnest du dich also nicht als Künstlerin, weil du deine Werke nicht ausstellst oder verkaufst, nicht wahr?”
“Ja, genauso ist es”, bestätigte sie.
“Das gilt auch für mich”, hielt er Destiny triumphierend vor. “Ich stelle nicht aus, und ich verkaufe nicht, sondern ich pinsele nur, wie du es nennst.” Er zwinkerte Kathleen zu. “Also kann ich Ihnen auch keine professionelle Meinung zu Ihrer gegenwärtigen Ausstellung bieten.”
“Sehr klug”, lobte Kathleen lächelnd.
“Zu klug”, murmelte Destiny.
“Oje.” Mack lachte lautlos. “Jetzt hast du es geschafft, Ben. Destiny hat das Kriegsbeil ausgegraben, und du bist schon verloren.”
Ben sah um sich herum nur amüsierte Gesichter und kam zu dem Schluss, dass er sein Atelier erst gar nicht hätte verlassen sollen.
2. KAPITEL
Kathleen fand ihre Vermutungen über die wahren Hintergründe für diese Einladung vollauf bestätigt. Wäre es nicht unhöflich gewesen, hätte sie sich auf der Stelle zurückgezogen.
“Möchten Sie sich vor dem Essen noch etwas frisch machen?”, fragte Beth Carlton freundlich.
“Ja, gern”, erwiderte sie dankbar.
“Ich zeige Ihnen das Bad”, bot Beth an und lächelte herzlich, sobald niemand mehr zuhören konnte. “Es kommt Ihnen bestimmt so vor, als säßen Sie in einer Falle, nicht?”, vermutete sie mitfühlend.
Kathleen nickte. “Schlimmer noch. Bin ich hier das Opfer?”
“Mehr oder weniger”, bestätigte Beth. “Glauben Sie mir, Melanie und ich wissen genau, wie es Ihnen ergeht. Das haben wir auch durchgemacht, und bevor wir es merkten, waren wir mit Carlton-Männern verheiratet.”
“Gibt es denn keinen Ausweg?”, fragte Kathleen.
“Wir haben jedenfalls keinen gefunden”, erwiderte Beth fröhlich. “Vielleicht sind Sie die Ausnahme. Bisher hat Destiny noch keinen Rückschlag erlitten, aber sie kann schließlich nicht immer Erfolg haben.”
Kathleen sah sich die Kinderärztin, die mit Mack verheiratet war, genauer an. Beth Carlton wirkte ruhig und intelligent, außerdem war sie sehr hübsch. “Dann bilde ich mir also nichts ein?”, vergewisserte sich Kathleen vorsichtig. “Destiny will mich mit Ben verkuppeln? Sie hat mich gar nicht eingeladen, damit ich mir seine Werke ansehe?”
“Haben Sie denn seit der Ankunft schon ein einziges Bild gesehen?”, fragte Beth lächelnd.
“Nein.”
“Und hat Destiny Sie mitgenommen, als sie Ben aus dem Atelier holte?”
“Nein.”
“Also, damit ist die Beweisaufnahme beendet, Euer Ehren”, erklärte Beth lachend.
“Aber wieso ausgerechnet ich?”, fragte Kathleen ungläubig.
“Das Gleiche habe ich mich auch gefragt, als mir klar wurde, was Destiny mit Mack und mir plante. Er war früher Profi-Football-Spieler, und ich hatte noch nie in meinem Leben ein Spiel gesehen. Stellen Sie sich das vor! Sie und Ben haben wenigstens die Malerei gemeinsam. Sie passen zumindest in der Hinsicht viel besser zusammen als Mack und ich.”
“Aber Destiny lag bei Ihnen beiden richtig”, stellte Kathleen fest.
“Genau richtig”, bestätigte Beth glücklich. “Das gilt auch für Richard und Melanie. Ich kann Ihnen nur raten, einfach alles über sich ergehen zu lassen und abzuwarten, was passiert. Sollten Sie überhaupt jemals heiraten wollen, ist es nicht schlecht, wenn Sie eine Frau mit Destinys Instinkt auf Ihrer Seite haben.”
“Ich suche keinen Ehemann”, wehrte Kathleen ab, “und schon gar nicht einen Maler. Ich war bereits einmal mit einem Künstler verheiratet, und das ist gründlich schiefgelaufen.”
“Weiß Destiny davon?”, fragte Beth nachdenklich.
Kathleen schüttelte den Kopf. “Das glaube ich nicht. Ich habe nicht darüber gesprochen, und nach der Scheidung habe ich meinen Mädchennamen wieder angenommen.”
“Lassen Sie mich überlegen.” Beth zeigte auf eine Tür. “Da ist das Bad. Ich warte hier auf Sie.”
Als Kathleen einige Minuten später wieder herauskam, steckten Beth und Melanie gerade die Köpfe zusammen.
“Also, wir sehen die Sache so”, begann Beth. “Entweder kennt Destiny Ihre Vergangenheit und findet, dass Sie für Ben eine Herausforderung darstellen.”
“Oder sie hat sich gründlich verkalkuliert”, fuhr Melanie vergnügt fort. “Wäre das nicht toll? Ich möchte wenigstens ein einziges Mal erleben, dass Destiny einen Missgriff getan hat. Nehmen Sie mir das bitte nicht übel.”
“Sicher nicht.” Kathleen
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