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Goldschatz

Titel: Goldschatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Barhocker und blickte mit unergründlichem Gesichtsausdruck durchs Fenster auf den Swimmingpool.
    »Wie könnte es mir anders gehen als schlecht - ohne dich?«
    Fiona hielt den Hörer von ihrem Ohr fort und starrte ihn verblüfft an. Seit wann war Jeremy denn ein solcher Süßholzraspler? »Was gibt’s?«, fragte sie leise.
    »Im Augenblick nichts Neues. Die Fahndung nach euch läuft weiter, aber hast du schon von dem Doppelmord in der vergangenen Nacht gehört? Das hat dich und Montgomery vorläufig aus dem Rampenlicht verdrängt.«
    »Nein, Ace und ich ... ich meine, ich sehe mir nur selten die Nachrichten an, weil es uns ... ich meine mich so aufregt. Die Nachrichten machen mich ganz nervös. Hör zu, Jeremy: Ace und ich haben da so eine Idee. Ich glaube, wir sind der Antwort auf die Frage, wer Roy Hudson getötet hat, und vor allem, warum, schon ein ganzes Stück näher gekommen. Und danach ...«
    »Natürlich, Liebes, ich verstehe das völlig. Lasst euch nur alle Zeit, die ihr braucht.«
    »Aber ich dachte, du wolltest, dass wir uns ... dass ich mich stelle.«
    »Ja, natürlich will ich das. Als Anwalt ist das das Einzige, was ich dir empfehlen kann. Aber wie du weißt, bin ich auch ein Mann. Du erinnerst dich doch noch daran, Schatz?«
    »Jeremy, du machst mir Angst. Was ist los?«
    Bei diesen Worten drehte Ace den Kopf und musterte sie mit gerunzelten Augenbrauen.
    Fiona zuckte verwirrt die Achseln. »Jeremy, warum hast du mich angerufen? Woher hast du diese Nummer und hast du sie an die Polizei weitergegeben?«
    »Natürlich habe ich das nicht getan, Schatz«, antwortete er, ohne auf den ersten Teil der Frage einzugehen. »Und wenn sie sie bei mir finden, werde ich eben sagen, dass ich keine Ahnung gehabt hätte, dass es deine war. Darum rufe ich auch aus einer Telefonzelle an.«
    »Warum rufst du an?«, fragte Fiona erneut. Es war etwas Merkwürdiges in seiner Stimme und an dem ganzen Gespräch. Der Jeremy, den sie kannte, hätte ihr endlose Vorhaltungen gemacht, weil sie sich weiter vor der Polizei versteckte. Der Jeremy, den sie kannte, war in jeder Sekunde durch und durch Rechtsanwalt und sich seiner Bürgerpflichten bewusst. Und jetzt unterhielt er sich mit einer flüchtigen mutmaßlichen Mörderin und wünschte ihr mehr oder weniger einen schönen Tag.
    »Ich wollte nur mal hören, wie es dir geht und ob du etwas brauchst.«
    Es brannte ihr förmlich auf der Zunge zu erwidern: »Eine Karte.« Aber sie würde einen Teufel tun und ihn einweihen. Immerhin konnte sie nicht wissen, ob er nicht doch auf irgendeinem Polizeirevier saß. »Es geht mir gut. Es geht uns gut«, sagte sie nachdrücklich.
    Jeremy gab ein falsches Lachen von sich. »Ach ja, du und Ace. Ich habe so viel von ihm gehört. Scheint ein netter junger Mann zu sein.«
    »Der netteste, den man sich vorstellen kann«, entgegnete Fiona mit schmalen Lippen.
    Wieder ein kurzes Lachen. »Das sind für uns beide schwere Zeiten. Also dann, Schatz, wir telefonieren später wieder. Viel Glück.« Er legte auf.
    Fiona stand einen Moment perplex mit dem Hörer in der Hand da. Was war da eben passiert? Hatte er ihr den Laufpass gegeben? Weil Jeremy, der Anwalt, nicht mit einer mutmaßlichen Mörderin in Verbindung gebracht werden wollte? Unwahrscheinlich. Wenn er sie vor Gericht vertrat und gewann, wäre er ein gemachter Mann. Fionas aktuelle Schwierigkeiten waren der Traum jedes ehrgeizigen Strafverteidigers.
    »Was war denn?«, fragte Ace, nahm ihr den Hörer aus der Hand und legte ihn zurück auf die Gabel.
    »Er ...« Sie zögerte. »Er hat nur angerufen, um zu sagen, dass er mich liebt.«
    »Aha. Und um dich anzuflehen, dich zu stellen.«
    »Er hat nichts dergleichen getan. Ist eigentlich noch etwas von dem Salat von gestern Abend übrig?«
    Ace stand auf und folgte ihr zum Kühlschrank. »Er hat dich nicht aufgefordert, dich zu stellen? Ist das nicht etwas ungewöhnlich für einen Anwalt? Hat er keinen Eid geleistet?«
    »Das tun Ärzte. Anwälte machen alles, womit sie durchkommen, schon vergessen?« Sie schob sich an ihm vorbei und stellte Pickles, pikante Sauce, Eiscreme und Sirup auf die Arbeitsplatte.
    »Aber er hat dich verärgert, richtig?«
    »Natürlich nicht. Nach allem, was wir in letzter Zeit durchgemacht haben, kann mich nichts mehr ärgern. Sollte das Fax nicht langsam anfangen zu laufen?«
    Ace’ Finger legten sich um ihre Handgelenke. »Ich glaube nicht, dass du das essen willst.«
    Sie sah auf ihre Brotscheibe und stellte fest,

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