Gone 4: Rache
verschwunden. So wie die Käfer.
Kein Körper, kein Schmerz.
Der kleine Pete lächelte der Dunkelheit in der Tiefe zu. Sie versuchte nicht, ihn zu berühren. Sie wich vor ihm zurück, fürchtete ihn.
Der kleine Pete hatte das Gefühl, als wäre ihm eine riesige Last von den Schultern gefallen. Alles, die blendenden Farben, die bohrenden Augen und die aus dem Nebel auftauchenden und nach seinem Verstand greifenden Tentakel, all das war so unsagbar weit weg.
Jetzt schwebte Pete nach oben, entfernte sich von der Glaskante. Er musste nicht mehr auf ihrem Rand entlangbalancieren und ständig aufpassen. Er konnte überallhin. Er hatte sich von seiner Schwester befreit und von der Dunkelheit. Und zuletzt von seinem von der Krankheit zerstörten Körper. Und er hatte sich auch von seinem gefolterten und verdrehten Verstand befreit, der das Leben für ihn zu einer solchen Tortur gemacht hatte.
Zum ersten Mal sah der kleine Pete die Welt, ohne zu erschrecken und weglaufen zu wollen. Es war, als hätte er sie bis dahin durch eine Milchglasscheibe gesehen, und jetzt, zum allerersten Mal, sah er sie klar und deutlich.
Er hatte sich stets verstecken müssen. Und nun stockte ihm beim Sehen und Hören und Spüren vor Freude der Atem.
Sein kranker Körper war weg. Wie auch sein alles verzerrender, ihm Angst und Schrecken einflößender Verstand.
Und trotzdem hatte sich Pete Ellison noch nie so lebendig gefühlt.
Foto: © Privat, mit freundlicher Genehmigung des Autors
Michael Grant hat ein bewegtes Leben. Als Kind hat er zehn verschiedene Schulen in fünf amerikanischen Staaten besucht und einige Zeit in Frankreich verbracht. Als er erwachsen wurde, entschied er sich, Schriftsteller zu werden, um sich an keinen Ort binden zu müssen. Sein Traum ist es, einmal um die ganze Welt zu reisen. Derzeit lebt er mit seiner Frau, der Autorin Katherine Applegate, seinen zwei Kindern und viel zu vielen Tieren in North Carolina.
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