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Gott und die Staatlichen Eisenbahnen

Gott und die Staatlichen Eisenbahnen

Titel: Gott und die Staatlichen Eisenbahnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Ustinov
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Partnerschaft zerbrechen. Er mußte entweder alles zerstören oder alles so lassen, wie es war. Ameisen. Zehn Minuten später war er zu Hause. Er schaute sein Haus an, etwas, wo nichts gewesen war. Durchs Fenster sah er das Kissen auf dem Sofa liegen, noch eingedrückt, wo sein Kopf gewesen war. »Souvenir aus Aden«. Damit hatte er angefangen. Er schloß die Haustür auf. Ein Kinderwagen stand in der Eingangshalle, neu und blitzend. Ein Preisschild war noch an der Achse befestigt. Er hörte hinter sich ein Geräusch. Dort vor der Tür, schwanzwedelnd und mit gespitzten Ohren, die Augen großmütig und fiebrig zugleich, stand ein roter Kelpie, einer der zahllosen streunenden Köter, die Billiwoonga verseuchten und auf der Hauptstraße den Autos nachliefen. George hielt diese Hunde für eine Plage. »Lauf nicht weg«, sagte er und brachte ihm eine große Mahlzeit aus der Küche.
    Um elf Uhr ging er zum Restaurant, gefolgt von dem Kelpie. Kurz darauf kam Bill, verstört und unsicher. »Es wird eine Buße von dreißig Pfund geben«, sagte er, »und vielleicht eine Anklage wegen Beleidigung. Macht nichts, wenn es mir wieder passierte, würde ich die gleiche Sprache reden zu diesen Hunden.«
    »Diesen Schweinen«, sagte George auf deutsch.
    »Ja, ja. Schweine, Schweinehunde«, erwiderte Bill geistesabwesend.
    George sprach weiter deutsch. »Wie die Gestapo«, sagte er. »Genau. Dieselbe Mentalität. Daß die australische Regierung hier so etwas erlaubt!«
    »Die gibt es überall«, sagte George, immer noch auf deutsch, »die Polizei, und andere. Es ist keine Frage der Uniform, es ist eine Frage der Mentalität. Schöpfer und Zerstörer. Herren und Sklaven. Ein Angestellter kann Herr sein, ein Arbeitgeber Sklave, genau wie ein Polizist ein Mensch sein kann, und ein Mensch, von dem man es nie vermuten würde, ein Polizist. Es ist eine Frage der Mentalität.«
    »Ich glaube, das hat was für sich«, murmelte Bill, und dann blickte er plötzlich mit einem gehetzten Ausdruck auf und fragte: »Wieso sprechen wir Deutsch?«
    »Oh, ich weiß nicht. Macht der Gewohnheit, nehme ich an«, antwortete George.
    »Macht der Gewohnheit?« Bill zwinkerte nervös und suchte Georges Gesicht. Plötzlich wurde Bill pathetisch, so groß war sein Bedürfnis, geliebt zu werden. Jede Geste war eine Bestechung – das Gewehr, der Schnaps. Zahlungen einer Schuld nach einem Ratensystem.
    »Macht der Gewohnheit. Ich bin gleich zurück. Ich gehe kurz auf die Bank.«
    »Auf die Bank?«
    George ließ Bill stehen, der ihm durch das Fenster des Restaurants nachschaute, und nach einem kurzen Besuch in der Bank kaufte er einen Blumenstrauß und ging ins Krankenhaus, noch immer gefolgt von dem Hund.

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