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Grimms Märchen, Vollständig überarbeitete und illustrierte Ausgabe speziell für digitale Lesegeräte (German Edition)

Grimms Märchen, Vollständig überarbeitete und illustrierte Ausgabe speziell für digitale Lesegeräte (German Edition)

Titel: Grimms Märchen, Vollständig überarbeitete und illustrierte Ausgabe speziell für digitale Lesegeräte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm Carl Grimm , Jacob Ludwig Carl Grimm
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dir aber nicht helfen.«
     
    Da fällt ihm seine Flöte ein; er fängt an zu blasen; da kommt der Fisch und hat die Feder im Maul und reicht sie ihm hin. Nun brachte er die Schriften aufs Schloß, wo Hochzeit gehalten wurde.
     
    Die Königin aber mochte den König nicht leiden, weil er keine Nase hatte; den Ferdinand getreu aber mochte sie gern leiden. Wie nun einmal alle Herren vom Hofe beisammen waren, da sagte die Königin, sie könnte auch Kunststücke machen; sie könnte einem den Kopf abhacken und wieder aufsetzen; es solle nur mal einer versuchen. Da wollte aber keiner der erste sein.
     
    Schließlich mußte Ferdinand getreu heran, wieder auf Anstiften von Ferdinand ungetreu; dem hackte sie nun den Kopf ab und setzte ihn auch wieder auf. Es war auch gleich wieder zugeheilt, daß es aussah, als hätte er einen roten Faden um den Hals. Da sagte der König zu ihr: »Mein Kind, wo hast du denn das gelernt?« – »Ja«, sagte sie, »die Kunst versteh ich; soll ich es an dir auch einmal versuchen?« – »O ja«, sagte er. Da hackte sie ihm den Kopf ab, setzte ihn aber nicht wieder auf; sie tat so, als ob sie ihn nicht wieder draufkriegen könnte und als ob er nicht festsitzen wollte. Da wurde der König begraben; sie aber heiratete Ferdinand getreu.
     
    Er aber ritt immer seinen Schimmel; und als er einmal draufsaß, da sagte der zu ihm, er sollte einmal auf eine andere Heide, die er ihm zeigen würde, reiten und da dreimal mit ihm herumjagen. Wie er das tat, da stellte sich der Schimmel auf die Hinterbeine und verwandelte sich in einen Königssohn.
     

Der Eisenofen
     
    Z ur Zeit, wo das Wünschen noch geholfen hat, ward ein Königssohn von einer alten Hexe verwünscht, daß er im Walde in einem großen Eisenofen sitzen sollte. Da brachte er viele Jahre zu und konnte ihn niemand erlösen. Einmal kam eine Königstochter in den Wald, die hatte sich irregegangen und konnte ihres Vaters Reich nicht wiederfinden; neun Tage war sie so herumgegangen und stand zuletzt vor dem eisernen Kasten. Da kam eine Stimme heraus und fragte sie: »Wo kommst du her, und wo willst du hin?«
     
    Sie antwortete: »Ich habe meines Vaters Königreich verloren und kann nicht wieder nach Haus kommen.«
     
    Da sprach’s aus dem Eisenofen: »Ich will dir wieder nach Haus verhelfen, und zwar in einer kurzen Zeit, wenn du willst unterschreiben, zu tun, was ich verlange. Ich bin ein größerer Königssohn als du eine Königstochter und will dich heiraten.«
     
    Da erschrak sie und dachte: Lieber Gott, was soll ich mit dem Eisenofen anfangen! Weil sie aber gerne wieder zu ihrem Vater heim wollte, unterschrieb sie sich doch, zu tun, was er verlangte. Er sprach aber: »Du sollst wiederkommen, ein Messer mitbringen und ein Loch in das Eisen schrappen.«
     
    Dann gab er ihr jemand zum Gefährten, der ging nebenher und sprach nicht; er brachte sie aber in zwei Stunden nach Haus. Nun war große Freude im Schloß, als die Königstochter wiederkam, und der alte König fiel ihr um den Hals und küßte sie. Sie war aber sehr betrübt und sprach: »Lieber Vater, wie mir’s gegangen hat! Ich wäre nicht wieder nach Haus gekommen aus dem großen wilden Walde, wenn ich nicht wäre an einen eisernen Ofen gekommen, dem habe ich mich müssen dafür unterschreiben, daß ich wollte wieder zu ihm zurückkehren, ihn erlösen und heiraten.«
     
    Da erschrak der alte König so sehr, daß er beinahe in eine Ohnmacht gefallen wäre, denn er hatte nur die einzige Tochter. Beratschlagten sich also, sie wollten die Müllerstochter, die schön wäre, an ihre Stelle nehmen; führten die hinaus, gaben ihr ein Messer und sagten, sie sollte an dem Eisenofen schaben. Sie schrappte auch vierundzwanzig Stunden lang, konnte aber nicht das geringste herabbringen. Wie nun der Tag anbrach, rief’s in dem Eisenofen: »Mich deucht, es ist Tag draußen.«
     
    Da antwortete sie: »Das deucht mich auch, ich meine, ich höre meines Vaters Mühle rappeln.« – »So bist du eine Müllerstochter, dann geh gleich hinaus und laß die Königstochter herkommen.«
     
    Da ging sie hin und sagte dem alten König, der draußen wollte sie nicht, er wollte seine Tochter. Da erschrak der alte König, und die Tochter weinte. Sie hatten aber noch eine Schweinehirtentochter, die war noch schöner als die Müllerstochter, der wollten sie ein Stück Geld geben, damit sie für die Königstochter zum eisernen Ofen ginge. Also ward sie hinausgebracht und mußte auch vierundzwanzig Stunden lang

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