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Grober Unfug mit Blondinen

Grober Unfug mit Blondinen

Titel: Grober Unfug mit Blondinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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nervös.
    »Sieh
doch nach«, meinte ich. »Oder vielleicht will dein Bruder Ralph nachsehen .«
    »Ich
gehe«, sagte Ralph bereitwillig. Vielleicht ein wenig zu bereitwillig, fand
ich.
    Er
ging hinaus ins Vestibül, und ich sah Sarah an. Sie saß immer noch auf der
Couch und starrte ins Leere. Es war mir eine Beruhigung, das Gewicht des .38ers
in der Hüfttasche zu spüren, aber ich wollte ihn nicht ziehen, da ich Sorge
hatte, das könnte sich einigermaßen albern ausnehmen, wenn der Neuankömmling
Manny Kruger sein sollte, der sich doch entschlossen hatte, den nackten Damen
zu trotzen.
    Es
klang so, als trampelte ein ganzes Regiment von Soldaten durch den Flur. Gleich
darauf traten sie ins Wohnzimmer. Bruder Ralph führte den Zug an. Ein Grinsen,
das mir schadenfroh zu sein schien, lag auf seinem Gesicht. Hinter ihm
marschierte Jason Travers, augenscheinlich in höchster Verwirrung, dann folgte
Gloria Klune, so atemberaubend schön wie immer. Den Schluß bildete Dan Larsen.
Und er sah so aus wie immer, sogar die ungestopfte Pfeife zwischen den starken,
weißen Zähnen fehlte nicht.
    Aber
wo, zum Teufel, war Chuck? Alle möglichen Warnsignale schrillten in meinem
Hirn. Seine Abwesenheit war nicht nur bedeutsam, sondern auch unheimlich.
Larsen pflegte doch gewiß keinen Schritt ohne seine rechte Hand zu machen, wo
also — und da bekam ich auch schon die Antwort. Sie traf mich mitten in den
Rücken, in Form einer Revolvermündung.
    »Keine
Bewegung«, erklang Chucks nasale Stimme leise hinter mir.
    Er
zog mir den .38er aus der Hüfttasche und versetzte mir dann unvermittelt einen
harten Stoß, so daß ich mehrere Schritte vorwärts torkelte.
    »Gut«,
sagte Larsen in schlichtem Ton. »Jetzt, da wir sicher sein können, daß es nicht
zu unerwarteten, dramatischen Szenen kommen wird, können wir es uns gemütlich
machen. Wenn jemand etwas zu trinken möchte, wird Jordan sich freuen, Sie zu
bedienen .«
    »Gern,
Mrs. Larsen«, bestätigte Ralph zuvorkommend.
    Ich
drehte mich langsam um und sah Chuck an.
    »Ich
könnte mich ohrfeigen, daß ich drauf hereingefallen bin«, bemerkte ich
aufrichtig. »Der älteste Trick der Welt. Man klingelt an der Haustür und rennt
dann nach hinten .«
    »Wir
dachten uns, daß es Sie interessieren würde, wer so spät noch Besuch macht,
Holman«, erwiderte er. »Momentan haben Sie natürlich ein wenig albern gewirkt.
Dafür haben Sie mich vorhin lächerlich gemacht, als Sie diese dumme Gans von
einem Dienstmädchen auf mich loskatapultierten .«
    »Ich
hoffe, Sie hat keine bleibenden Schäden davongetragen«, meinte ich.
    »Warum
nehmen Sie nicht Platz, Mr. Holman ?« fragte Larsen
höflich. »Auf dem Sofa, neben Miss Jordan.«
    Ich
setzte mich neben Sarah. Larsen ließ sich uns gegenüber in einen Sessel nieder.
Chuck blieb hinter mir und hatte so alle Anwesenden im Auge. Ralph stand schon
hinter der Bar und spielte den großzügigen Gastgeber, während Jason Travers und
die schöne Blondine an der Theke lehnten und auf ihre Drinks warteten.
    »Unsere
kleine Gruppe ist noch nicht vollzählig«, bemerkte Larsen jovial, »aber ich
glaube nicht, daß wir lange warten müssen .«
    Ich
warf Jason Travers einen wütenden Blick zu. Er verzog den Mund zu einem
Lächeln, war aber nervös.
    »Ich
habe keine Ahnung, was los ist, Holman«, versicherte er. »Ehrlich nicht. Mr.
Larsen sagte mir nur, in Ihrem Haus sollte eine wichtige Besprechung
stattfinden, und ich müßte dabeisein .«
    »Und
was ist aus der kleinen Seejungfrau geworden ?« erkundigte ich mich.
    »Sie
ging zur Tür, als es läutete«, erwiderte er. »Dachte wohl, das wären wieder
Sie. Sie war sowieso schon ziemlich übler Stimmung — Sie verstehen. Na, kurz
und gut, Mr. Larsens Freund hier — «, er nickte zu Chuck hin —
, »war wohl ziemlich ungeduldig.«
    »Und
jetzt muß sie operiert werden ?« fragte ich.
    »Nichts
dergleichen.« Er schüttelte rasch den Kopf. »Als ich ihre Stimme hörte, lief
ich hinaus, um ihr zu erklären — «
    »Aber
Sie waren nicht schnell genug ?«
    »Eines
muß ich Mr. Larsens Freund lassen«, erklärte er in ehrfürchtigem Ton. »Für
Mätzchen hat er nichts übrig. Er gab ihr einen Schlag direkt zwischen die Augen .«
    »In
Zukunft wird sie vermutlich keine dicke Lippe mehr riskieren«, bemerkte Chuck.
    Es
läutete zum drittenmal . Ich fragte mich mißmutig,
wieso ich von der Party, die in meinem Haus stattfinden sollte, nichts gewußt
hatte.
    »Gehen
Sie hin«, befahl Larsen

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