Groheim - Stadt der Magier (Fantasy-Roman) (German Edition)
verfolgen konnten. Die Wunde schien tief zu sein, denn die Blutspur wurde nicht schwächer. Sie führte immer weiter den Berg hinauf. Schließlich erreichten sie den Eingang einer Höhle.
„Sieht aus wie ein sehr altes Bergwerk“, stellte Grogarda fest.
„Sollen wir ihm folgen?“, fragte Trojus.
Sie gingen bis zum Eingang der Höhle. Grogarda nickte. „Ja, wir gehen hinein und sehen uns ein wenig um. Kann nicht schaden.“
Als sie einige Schritte ins Innere getan hatten, stellten sie fest, dass es keineswegs finster war, sondern ein mattes bläuliches Licht herrschte.
Pilze wuchsen überall an den Wänden der Höhle, im Abstand von einigen Metern. Sie waren meist handtellergroß und faltig. Besonders in den Falten war ein inneres, mattblaues Leuchten.
„Hast du sowas schon einmal gesehen?“, fragte Trojus.
„Nein“, erwiderte Grogarda, während sie weitergingen. Der breite Eingang verengte sich zu einem drei Schritt breiten Gang, der ins Innere des Berges zu führen schien.
„Sieh mal“, sagte Trojus. Ein pilzüberwucherter Baumstamm war schräg im Tunnel benutzt worden, um ihn abzustützen. Es sah so aus, als wäre das vor sehr langer Zeit geschehen.
Grogarda fand einen weiteren Blutstropfen und sie gingen den Gang entlang.
„Hier“, er deutete auf eine weitere Gruppe Tropfen. „Wie Drachen wohl so weit im Norden leben können?“
„Ich habe keine Ahnung von sowas, ich hab nur davon gehört, dass es zwei Arten gibt“, erwiderte Trojus. Grogarda nickte.
„Ja, die freien, teilweise heimtückischen und intelligenten und die eher tumben, gezähmten unten in Sorgo“, stimmte er zu.
Während sie den Gang entlangschlichen, hatte Grogarda das Gefühl, dass der Boden sich absenkte. Sie schienen tiefer in den Berg zu gehen.
„Wird es wärmer?“, fragte auf einmal Trojus. Grogarda spürte es auch, ein leichter, warmer Luftzug kam ihnen entgegen.
„Ja, seltsam“, stimmte Grogarda zu.
Die Luft wurde wirklich immer wärmer, so dass Grogarda bald der Schweiß die Stirn herunterlief. Nach einiger Zeit schien der Gang zu Ende zu sein. Er öffnete sich in eine Höhle, die Grogarda so gewaltig erschien, dass der Palast der Magier von Furtolthara im Vergleich klein erschien. Sie standen auf einer Erhöhung, mehrere Wege führten herab in diese Höhle. Überall waren Geröllhaufen und es gab Hunderte Stalaktiten und Stalagmiten. Auf ihnen wuchsen die seltsamsten Pilze. Grogarda folgte den Schatten, um die Lichtquelle zu finden, und sah einen schmalen Streifen rötlicher Flüssigkeit, die zäh aus einer Öffnung in der Wand kam und in einen See lief. Von dort wiederum führte ein weiterer Fluss wieder in eine Öffnung in der Wand.
Ein Stück eines Stalaktiten brach ab und landete in der zähflüssigen Masse. Es versank und schien zu schmelzen.
„Flüssiger Stein“, stellte Grogarda fest. Trojus nickte.
„Was ist das eigentlich?“, fragte Trojus. Grogarda lauschte und hörte es. Ein Brummen. „Keine Ahnung.“
Plötzlich war ein Brüllen zu hören. Es war schrill, doch eindeutig der Drache, den sie verfolgten. Sie sahen ihn nirgendwo, deswegen schlichen sie herunter und nutzten einen der hohen Geröllhügel als Sichtschutz.
Grogarda lugte ein kleines Stück über den Geröllhaufen herüber und versuchte keine Steine zu lösen.
Vor sich sah er eine kleine Senke, in der der verletzte Drache zusammengerollt saß und über seine Wunden leckte. Kleine Flammen züngelten aus seinem Maul, keine größer als Grogardas Hand. Grogarda vermutete, dass diese Art kein Feuer spucken konnte, anders konnte er sich nicht erklären, dass sie es nicht im Kampf eingesetzt hatten.
„Was ist das?“, flüsterte Trojus entsetzt. Grogarda folgte Trojus‘ Blick und sah „es“. Ein Drache, zumindest vermutete Grogarda, dass es ein Drache war. Er hatte die gleiche Färbung wie der Kleine, nur war sein Muster kunstvoller.
Er war fast so groß wie die Darnagl und sein Schuppenpanzer war überzogen mit größeren und kleineren Narben. Er hatte seinen mächtigen Kopf, mit dem er Grogarda in einem Stück hätte verschlucken können, auf seinen gekreuzten Vorderbeinen abgelegt und schien zu schlafen. Seine Brust hob und senkte sich gleichmäßig. Jetzt erst begriff Grogarda, was er die ganze Zeit für ein seltsames Geräusch gehört hatte. Grogarda fiel auf, dass dem Drachen ein Hinterbein vollkommen fehlte. Es war knapp vor dem Kniegelenk einfach abgetrennt worden. Das andere Hinterbein konnte er nicht sehen. Um
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