GU Mein Heimtier - Mein Zwergkaninchen
anders verhält es sich bei einem erwachsenen Kaninchen. Sein Charakter und seine individuellen Vorlieben sind schon ausgebildet und damit erkennbar. Gute Tierheime und andere verantwortungsvolle Tierschutzorganisationen beraten Sie gern vor Ort bei der Wahl eines für Sie geeigneten Kaninchens. Die Tiere sind alle tierärztlich durchgecheckt, die Rammler bereits kastriert und sie werden gegen eine kleine Schutzgebühr abgegeben. Entscheiden Sie sich für ein Pärchen, das bereits miteinander befreundet ist, gibt es keine Probleme bei der Vergesellschaftung. Ich habe vor einigen Monaten eine Häsin bei mir aufgenommen, die samt ihren Neugeborenen in einem Pappkarton abgegeben wurde. »Mümi« hat sich gleich bei mir zu Hause gefühlt und wurde eine fürsorgliche Mama. Ihr Nachwuchs sind die Fotomodelle in diesem Ratgeber. »Paulchen«, ein besonders aufgewecktes Kind von ihr, können Sie auf dem Titel bewundern.
SO ERKENNEN SIE, OB DAS ZWERGKANINCHEN GESUND IST
ERSTER GESUNDHEITS-CHECK
Bevor Sie sich für ein Zwergkaninchen entscheiden, beobachten Sie das Tier genau, nehmen es in die Hand und checken es durch.
Daran erkennt man ein gesundes Kaninchen:
Verhalten:
Es ist munter, lebhaft und reagiert auf seine Umwelt.
Körper:
Gut bemuskelt. Man fühlt keine eckig herausstehenden Knochen. Der Bauch ist weich, die Flanken sind nicht eingefallen.
Fell:
Glänzend, dicht und anliegend. Bei einem gesunden Tier springen die Haare in die Ausgangsposition zurück, wenn man gegen den Strich durchs Fell streicht. Achten Sie auch auf kahle Stellen oder Verkrustungen.
Augen:
Klar, leuchtend und offen. Keinerlei Eintrübung, Ausfluss oder verklebte Lider.
Nase:
Trocken und sauber, ohne Ausfluss. Der Zwerg niest nicht.
Ohren:
Sauber, ohne Belag, nicht verkrustet. Erkennbares Ohrenspiel.
Zähne:
Das Tier speichelt nicht. Die Stellung des oberen und unteren Schneidezahnpaars entspricht einem Scherengebiss. (Siehe Foto > , Zahnkontrolle)
After:
Die Analregion ist sauber, trocken und keinesfalls kotverschmiert.
Hinweis: Erwerben Sie kein Zwergkaninchen aus einem Bestand, in dem ein anderes Tier Krankheitsanzeichen zeigt. Ihre »Wunschkaninchen« können Sich bereits angesteckt haben. Wer ein neues Tier erwirbt und dies zu einem schon vorhandenen Kaninchen setzen möchte, sollte es vorab vom Tierarzt durchchecken lassen.
Das A und O für die kleinen Zwergkaninchen ist die Gesellschaft von Artgenossen . Nur dann fühlen sie sich in der Obhut des Menschen als Heimtiere wohl.
Für den sicheren Transport empfiehlt sich eine solche Box.
Eine rege Gesellschaft
Wie schon im ersten Kapitel ausführlich beschrieben, sind alle Kaninchen von Natur aus gesellig und brauchen den Sozialkontakt zu mindestens einem Artgenossen. Ein Mensch kann diesen nicht ersetzen. Entscheiden Sie sich also am besten von Anfang an für zwei Wurfgeschwister oder ältere Tiere, die schon freundschaftlich zusammenleben.
Ein Pärchen: Häsin und Rammler sind die ideale Verbindung und verstehen sich fast immer. Doch Vorsicht, Kaninchen gelten nicht umsonst in vielen Kulturen als Fruchtbarkeitssymbol. Zwerge werden ungefähr zwischen dem 3. bis 4. Lebensmonat geschlechtsreif. Um unerwünschten Nachwuchs zu vermeiden, muss der Rammler rechtzeitig kastriert werden. Stellen Sie den Bock mit 12 Wochen ihrem Tierarzt vor, der dann – je nach Entwicklung des Tieres – den bestgeeigneten Zeitpunkt für die Kastration festlegen kann (→ Kastration, > ).
Zwei Rammler: Sie leben als Jungtiere völlig harmonisch zusammen. Mit einsetzender Geschlechtsreife jedoch bekämpfen sich die Rammler. Für Kaninchen ein völlig natürliches Verhalten, um ihre Rangordnung festzulegen. Doch eingesperrt auf engstem Raum, ohne Fluchtmöglichkeit, eskaliert diese Auseinandersetzung und wird schnell zur reinen Tierquälerei mit blutigen Konsequenzen für beide Kaninchen. Hier müssen Sie unbedingt durch eine Kastration regulierend eingreifen (→ > ), und zwar am besten schon frühzeitig im Alter von 10 bis 14 Wochen, bevor die ersten Auseinandersetzungen beginnen. Dann sind die Aussichten für ein weiteres friedliches Zusammenleben am besten.
Zwei Häsinnen: Sie kommen bisweilen gut miteinander aus, neigen aber während ihrer Brunst dazu, ihr Revier gegenüber einer Rivalin zu verteidigen. Setzt man einen kastrierten Bock dazu, harmonisiert sich das Verhältnis zumeist wieder. Doch manchmal ist auch bei Häsinnen eine Kastration empfehlenswert (→ > ).
Eine kleine Gruppe: Wer genug
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