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Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition)

Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition)

Titel: Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jen Lancaster
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Interessantes.

     
    Ich habe mich in meinen alten Hosenanzug geworfen und sehe fantastisch aus. 192 Meine Schuhe sind auf Hochglanz poliert, dank Fletchs Einsatz, und ich bin noch immer zart gebräunt von meinen exzessiven sommerlichen Sonnenorgien.
    »Ich hol nur schnell die Post. Geh du schon mal zum Auto«, ruft Fletch die Treppe hinauf.
    »Okay, bis gleich.« Schnell pinsele ich mir ein bisschen Bloom’s Dolci Gloss auf die Lippen 193 , und schon bin ich fertig.
    Ich schaue auf und versuche die traurigen Hundegesichter zu ignorieren, die mir vom Fenster aus hinterherschauen. Jetzt bloß nicht hingucken. Wenn ich mich schon so schlecht fühle, obwohl sie bloß ein paar Stunden allein bleiben müssen, wie soll das dann erst werden, wenn ich Vollzeit arbeiten muss und sie den ganzen Tag allein sein müssen?
    Beim Einsteigen ins Auto entdecke ich ein Päckchen auf dem Beifahrersitz.
    »Was ist das denn?«, frage ich.
    »Ist eben für dich mit der Post gekommen.«
    »Ehrlich?« Neugierig reiße ich das Päckchen auf, und heraus purzeln eine ganze Menge kleiner Geschenke, die mir in den Schoß fallen. Alle möglichen netten Kleinigkeiten sind dabei, wie beispielsweise ein hübscher Nagellack, eine Mix-CD und eine Tüte mit meinen Lieblingssüßigkeiten. »Das ist ja wunderbar!« Verzückt wühle ich in dem Karton herum und suche irgendeinen Hinweis auf den Absender.
    Jen,
    wollte Ihnen nur ein kleines Zeichen meiner Wertschätzung zukommen lassen. Sicher finden Sie es seltsam, dass ich Ihnen Geschenke schicke, vor allem, weil wir uns überhaupt nicht kennen, aber Ihr Rat war für mich Gold wert. Nur Ihretwegen habe ich meinen Freund nicht abserviert … oder sollte ich lieber sagen, meinen VERLOBTEN!
    Obwohl ich Ihnen alles Gute für Ihr Vorstellungsgespräch wünsche, hofft eine kleine egoistische Stimme in meinem Kopf, dass Sie doch weiterschreiben. Aber ganz egal wie Sie sich auch entscheiden, danke, dass Sie jeden Tag ein bisschen Sonne in mein Leben bringen! Kelly aus Kanada
    Mit einem Seitenblick auf die Gaben in meinem Schoß manövriert Fletch den Wagen aus der Seitenstraße. »Von wem ist das denn?«
    Ganz gedankenverloren murmele ich nur: »Von einem Fan.«

     
    Das Vorstellungsgespräch läuft ausnehmend gut, und als Unternehmen ist das Mutterschiff alles, was ich mir je von ihm erträumt habe. Sie machen mir ein wirklich großzügiges Angebot, und eigentlich sollte ich Purzelbäume schlagen vor Begeisterung. Und doch bin ich hin- und hergerissen. Sie haben mir bis Montag Bedenkzeit eingeräumt, um mich zu entscheiden, was ganz gut ist, weil ich im Moment nicht die leiseste Ahnung habe, was ich machen soll.
    Einerseits ist dieser Job alles, was ich mir als Festanstellung je erträumt habe. Die Zusatzleistungen sind nicht von schlechten Eltern, die Aufstiegschancen großartig und die Bezahlung der Hammer. Andererseits, was, wenn ich tatsächlich die Gelegenheit hätte, als Autorin zu arbeiten? Die Literaturagentin möchte mich unter Vertrag nehmen. Das ist zwar keine Garantie für einen Erfolg, allerdings immerhin ein Anfang. Meine Mutter wollte wissen, warum ich denn nicht den Job annehmen und gleichzeitig schreiben kann, aber das geht einfach nicht. Ich kann immer nur eine Sache machen, und so viel, wie ich noch über den Anleihenmarkt lernen müsste, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, beides zu tun.
    Und Fletch ist auch keine große Entscheidungshilfe. Der sagt mir bloß dauernd, ich soll tun, was ich für richtig halte, und er steht hinter jeder meiner Entscheidungen, egal wie die ausfällt. Bitte, was für ein Geschwafel!
    Inzwischen bin ich mit den Nerven am Ende, und dass ich gerade mit der Atkins-Diät angefangen habe, trägt auch nicht unbedingt zu meiner seelischen Ausgeglichenheit bei. Ich wette, die Sache wäre klar wie Kloßbrühe, wenn ich doch bloß bei ein paar Marmeladendonuts darüber nachdenken könnte. Während ich damit beschäftigt bin, eine Entscheidungsmatrix in Form einer Tabelle zu entwerfen, klingelt mein Handy. »Hallo?«
    »Jennifer, hier ist dein Bruder! Wie steht’s, Schweinchen Dick?«
    »Todd, das ist genau der Grund, warum ich eigentlich nie ans Telefon gehe, wenn du anrufst.«
    »Hey, du musst dieses Wochenende herkommen. Ich brauche dich.«
    »Wenn du mich weiter Schweinchen Dick nennst, ist das eine todsichere Methode, damit ich dir ganz bestimmt nicht weiterhelfe.«
    »Komm wieder runter, Schweinchen Dick. Du musst am Wochenende für uns

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