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Gun Machine

Gun Machine

Titel: Gun Machine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Warren Ellis
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für die Pearl Street, einer für dieses Gebäude. Beide hatte man ihm gegeben, beide bewahrte er mit großer Sorgfalt auf. Er löste den Schlüssel aus der Schlaufe.
    Auf der Rückseite des Manhattan Detention Complex riss Tallow den schlingernden Wagen herum. Es gab drei Zufahrten, jeweils groß genug für einen Gefangenentransporter, jeweils versperrt von einem grünen Rollgitter. Ganz links gab es noch eine einzelne Tür in einer Nische. Keine Cops weit und breit, Autos kamen hier nachts ohnehin kaum vorbei. Ein geduldiger Mann konnte in Ruhe abwarten, bis sich überhaupt nichts mehr tat, ehe er sich der Tür näherte.
    Vor der Tür stand der Jäger und schob einen Schlüssel ins Schloss. Wenn Tallow sofort anhielt, hätte er freies Schussfeld– aber aus großer Entfernung, und seine Augen und Hände waren nicht in Bestform. Um sicher zu treffen, müsste er auf die Brust zielen.
    Tallow wollte ihn umbringen.
    Eine Sekunde lang stand er wieder auf dem Treppenabsatz im Mietshaus in der Pearl Street, starrte auf den Mann, der seinen Partner umgebracht hatte, und verwandelte sich in eine blindwütige Kreatur mit einer Waffe, die nur dazu da war, Menschen zu töten.
    Die Nische war ziemlich eng.
    Tallow schmetterte den Wagen trotzdem hinein.
    Der Jäger drehte sich um. Er sah, wie eine schwarze, flammende Stampede mit glühenden Augen und qualmendem Rauchatem und einem blutgetränkten Ding als Reiter auf ihn zuraste, und schickte einen Schrei in den Himmel.
    Mit durchgedrücktem Gaspedal hämmerte Tallow den Wagen in die Nische. Beide Scheinwerfer platzten, der Kühlergrill bog sich seitlich zurück und weite Teile der Kotflügel rissen ab, während die Schnauze der Motorhaube den Jäger rammte und durch die Tür donnerte.
    Der Airbag hüllte Tallow ein.
    Am liebsten hätte er sich für immer in den Plastikwolken ausgeruht. Aber das konnte er nicht. Der Jäger hatte eine Waffe. Eine Waffe. Tallow konnte an nichts anderes denken. Er wischte den Airbag beiseite und versuchte, die Fahrertür aufzustemmen. Das ging nur mit Gewalt. Schmerzen, als er sich mit der Schulter dagegenwarf. Er stieg aus und fiel sofort um. Seine Wade verweigerte einen entscheidenden Dienst am Aufstehen. Tallow krallte sich in die Autotür, hievte sich hoch und sammelte sich kurz, bevor er die Glock zog.
    Der Jäger lag auf dem Rücken, zwischen den Trümmern der Tür, und bewegte sich nicht.
    » Nein « , sagte Tallow.
    Er kletterte über die Überreste der Motorhaube und bekam dabei kaum mit, wie er sich den Oberschenkel an einem vorstehenden Karosseriesplitter aufschlitzte. Die Waffe des Jägers hatte er vergessen. Er hatte nur noch einen Gedanken: Wag es ja nicht zu sterben.
    Der Jäger rührte sich nicht. Bis Tallow ein gequältes, flatterndes Einatmen beobachtete. Und noch eines.
    Jetzt hörte er auch Sirenen, Sekunden später gefolgt von lauten Stimmen und dem Klicken von Pistolen. Tallow hielt seine Marke hoch und erklärte ihnen, wer er war und dass er einen Notarzt brauchte, und zwar vor fünf Minuten.
    » Dieser Mann hat es nicht verdient zu sterben. Er hat es nicht verdient, sich davonzumachen. «
    Tallow wich einen Schritt zurück. Er war froh, als er feststellte, dass die Waffe des Jägers in Sichtweite war. Daneben lag die Tasche. Er hob sie auf und schaute hinein.
    In einer Falte am Boden steckte ein kleiner schwarzer Geldbeutel, der die Dienstmarke eines Detectives des New York Police Department beherbergte.

Siebenunddreissig
    Der Fall stand immer noch auf wackeligen Beinen, aber sie zogen es durch.
    Bat bestand darauf, dass er mehr Verbandsmaterial als Tallow abbekommen hatte, weil er die schlimmeren Verletzungen davongetragen hatte. Als man ihn in aller Schärfe informierte, dass auch Tallows Wade eingewickelt war, dass seine Hände aus schleierhaften Gründen gequetscht waren, dass seine halbe Schulter von schwarzen Prellungen und Verbrennungen überzogen war und dass er aussah, als hätte man ihm die gesamte Ladung einer Nagelpistole ins Gesicht geschossen, meckerte Bat rum, dass der Fick-dich-Roboter aus Tallows Apartment gestohlen worden sei, und fügte mit besonders giftiger Stimme hinzu, das sonstige Inventar des Apartments sei offenbar absolut wertlos, da darüber hinaus nichts entwendet worden sei.
    » Was sind Sie denn für einer? Ein Autist? « , fragte Tallow, woraufhin Scarly lachte und Bat ihn aufforderte, ihn nie wieder mit seinem Schwachsinn zu behelligen.
    Nun, da fünf Tage vergangen waren, seit Tallow seinen

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