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Hackschnitzel

Hackschnitzel

Titel: Hackschnitzel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Leix
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Bauhofmitarbeiter haben das Hackgut erst heute Vormittag ausgestreut. Wissen Sie, wegen der Unfallgefahr! Dass die Kinder wenigstens weich fallen. Sie glauben ja gar nicht, Herr Kommissar, wie schnell wir von der Stadt eine Klage am Hals haben, wenn sich mal eines beim Spielen den Kopf anschlägt. Die Eltern rennen heutzutage gleich zum Anwalt. Ich könnte ihnen erzählen ...«
    »Kann ich mir gut vorstellen«, beeilte sich Lindt, den Redeschwall des offensichtlich sehr kommunikativen Menschen abzukürzen, denn ihn interessierte viel mehr, wo das fein gehäckselte Holz herkam.
    »Das kann ich i hnen ganz genau sagen«, zeigte der Ingenieur mit der ausgestreckten Hand nach Osten in die Nacht. »Da draußen an dem Feldweg rüber zum Hardtwald. Alte Pappeln haben wir dort fällen lassen. Die waren schon ziemlich abgängig und wenn einem der vielen Radfahrer ein Ast auf den Kopf gefallen wäre – s ie können sich ja gar nicht ausmalen, was da wieder für Schadenersatzforderungen auf unsere Stadt ...«
    Ziemlich genervt unterbrach ihn der Kommissar mit gerunzelter Stirn: »Ist ja schön, dass sie die Verkehrssicherungspflicht so ernst nehmen, aber diese alten Bäume, die wurden gehäckselt?«
    »Nein, natürlich nicht die ganzen Stämme, nur die Kronen, die dicken Äste und die feinen Zweige. Irgendwie müssen wir das Zeug ja entsorgen. Fürchterlich teuer alles. Sie glauben nicht, was die Stunde bei so einem Großhacker kostet.«
    Irgendwie konnte sich Lindt des Gedankens nicht erwehren, dass Jammern in der Führungsetage der Kommunen wohl zur Hauptaufgabe gehören musste, doch der Mann war nicht zu bremsen: »Geht alles an ein Heizkraftwerk, da bekommen wir wenigstens noch ein paar Euro dafür.«
    Das wollte der Kommissar genau wissen: »Wieso wurde dann gerade dieses Material hier nicht zu Strom und Wärme?«
    »Bisher ging alles ins Kraftwerk. Fünf große Abrollbehälter waren das vorgestern. Aber vor dem Feiertag sind wir nicht mehr ganz fertig geworden und so gab es heute früh noch mal einen Container voll. Den haben unsere Bauhofmitarbeiter gleich für Eigenbedarf abgezweigt. Da brauchen wir immer mal wieder solches Material. Als Mulchdecke gegen das Unkraut in den Grünanlagen oder um kleine Fußwege damit anzulegen ... ja und auch als Fallschutz auf den Spielplätzen.«
    Der Ingenieur verzichtete glücklicherweise darauf, abermals über hohe Kosten zu jammern, weshalb Lindt gleich nachlegte: »Dieser Container muss natürlich auch untersucht werden, wo steht der denn?«
    »Der Container? Der wird wohl im Bauhof stehen ... aber denken sie etwa, dass da noch mehr ... bisher hörte ich nur von einem gefundenen Finger?«
    »Leider müssen wir davon ausgehen, dass hier nicht nur Holz kleingehackt wurde.«
    Sie traten dichter heran. Mittlerweile hatte die Spurensicherung schon einige weitere Klarsichtbeutel mit unförmigen, rötlich–schmierigen Gewebsfetzen gefüllt.
    Der Tiefbauer war so schockiert von dem Anblick und auch von dem Gedanken an mögliche Zusammenhänge, dass er verstummte.
    »Das würde ja heißen ...«, begann er dann doch wieder.
    »Ganz genau«, bestätigte Lindt, »und deshalb müssen wir auch noch diese Hackmaschine und den Ort, wo gearbeitet wurde, ganz genau unter die Lupe nehmen.«
    Der Vorstellung, dass nicht nur Astwerk, sondern gleich ein ganzer Mensch im Einzugstrichter eines Großhäckslers verschwunden sein könnte, machte dem Mann sichtlich zu schaffen. Das Ganze auch noch im Zusammenhang mit städtischen Arbeiten in seinem Verantwortungsbereich, dieser Gedanke missfiel ihm sehr. Allerdings setzte der Kommissar gleich noch eines drauf: »Sagen Sie, fehlt eigentlich jemand in i hrer schönen Stadt?«
    Jetzt hatte es dem sonst so selbstsicheren Bauingenieur endgültig die Sprache verschlagen. Er wandte sich ab und verließ kopfschüttelnd den taghell erleuchteten Spielplatz.
    »Ich ... ich kümmere mich darum ...« drehte er sich nochmals um und schlüpfte schnell unter der Absperrung durch.
    Hauptkommissar Lindt informierte seine beiden Mitarbeiter, die sich bisher mit den Beamten des örtlichen Polizeipostens unterhalten hatten.
    »Das könnte passen, Chef«, wurde Jan Sternberg ganz eifrig. »Der Kollege hier hat mir gerade was von einem aufgebrochenen Lastwagen erzählt. Mit dem Fall war er heute früh beschäftigt.«
    Interessiert hörten die Kommissare sich den Bericht des Postenführers an. Der Fahrer eines über den Dreikönigstag am Waldrand abgestellten LKWs mit aufgebautem

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