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Hackschnitzel

Hackschnitzel

Titel: Hackschnitzel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Leix
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Dreißig-Mann-Klitsche Gewinne machen konnte.«
    »Gut mitgedacht! Bei diesen enormen Beträgen müsste die kleine Firma ja schnell ausbluten. Also, na, wer kommt drauf?«
    »Die schreiben ebenfalls getürkte Rechnungen.« Paul Wellmann konnte den Gedanken folgen. »Und zwar an die Zentrale in Ettlingen. Ist doch klar, im Winter, wenn die Berge verschneit sind, arbeiten die Bludenzer hier bei uns im Raum.«
    »Richtig, das haben wir gecheckt. Tatsächlich werden ab und zu mal österreichische Fahrzeuge und ein paar alpenländische Maurer auf Langenbachs Baustellen gesichtet, doch die arbeiten keinesfalls so viel wie das, was später von der ›Montafon-Bau‹ an die Ettlinger Zentrale berechnet wird.«
    »Könnt ihr das beweisen?«
    »Sehr schwierig! Wir sind gerade dabei, eine ganze Reihe von Baustellen nachzuprüfen, aber da auf den Rechnungen und Rapporten niemals Namen von Arbeitern aufgeführt werden, können wir bestimmt nicht alles aufdecken. Außerdem haben die immer eigene Gewerke, so dass ihre deutschen Kollegen gar nicht mitbekommen, wie viele Österreicher jetzt tatsächlich mitarbeiten.«
    »Wenn ich also recht verstanden habe«, meinte Jan Sternberg, »dann schaffen hier zwei Männer aus Bludenz und auf den Belegen werden nachher die Stunden von vierundzwanzig Arbeitern aufgeführt.«
    »Genau richtig«, lobte Steiner. »Diese Rechnungen werden natürlich von der Ettlinger Zentrale anstandslos bezahlt, brav nach Bludenz überwiesen und völlig normal als Ausgaben der angesehenen und alteingesessenen Bauunternehmung Langenbach gebucht. Hier mindern diese Beträge wieder den Gewinn, also ...«
    »Steuern gespart«, brummte Lindt. »Aber«, fuhr er fast bewundernd fort, »eines muss man Fink und Langenbach ja lassen. Eine wirklich großartige Methode, Kapital ins Ausland zu schaffen. Völlig legal und unauffällig.«
    »Außerdem lief er nicht Gefahr, an der Grenze von der deutschen Bundespolizei mit einem vollen Geldkoffer geschnappt zu werden«, warf Paul Wellmann ein. »Gerade Richtung Österreich haben die ihre Kontrollen mittlerweile sehr verstärkt, um Steuerflüchtlinge zu stellen.«
    »Und wenn nicht irgendjemand den Fink um die Ecke gebracht hätte, wären wir nie darauf gekommen.«
    »Ja, ja, die Lorbeeren könnt Ihr jetzt einheimsen, aber wir wissen immer noch nicht, wer den Fink gehäckselt hat.« Lindt war sichtlich unzufrieden mit der Bilanz seiner eigenen Ermittlungsgruppe.
     
    Den Rest des Tages verbrachte der Kommissar außerhalb des Präsidiums. »Ich gehe!«, sagte er nur kurz angebunden zu Sternberg und Wellmann, hüllte sich in seine dicke Winterjacke, Mütze und Handschuhe und streifte trotz der ihm eigentlich verhassten Kälte ziel- und ruhelos durch die Karlsruher Innenstadt.
    Den Milchkaffee im Stehen trank er ungewöhnlich hastig und auch die Bratwurst eine Stunde später wäre ihm fast im Hals stecken geblieben, so schnell stopfte er sich die Bissen hinein.
    ›Korruptionsskandal aufgedeckt‹ – ›Millionenschaden durch Bestechung in Bauämtern‹, las er an einem Kiosk. Die Erfolge der Finanzermittler waren ein gefundenes Fressen für die Titelseiten der Zeitungen.
    ›Natürlich haben auch wir, die Mordkommission, maßgeblichen Anteil am Erfolg‹, versuchte er sich zu trösten, aber es wurmte ihn immer mehr, dass er selbst noch nichts Definitives vorlegen konnte.
    Ein kalter Nordostwind pfiff vom Schloss her durch die Herrenstraße. Lindt fror und suchte spontan die Wärme des großen Kaufhauses, an dem er gerade vorbeiging. Im Eingangsbereich wurde, einem Föhnsturm gleich, warme Luft von oben heruntergeblasen. Sein Handy klingelte, also machte der Kommissar kehrt, meldete sich mit: »Moment noch, Paul« und suchte draußen eine geschützte Hausecke, wo er ungestört sprechen konnte.
    »Unsere Bludenzer Kollegen sind klasse, Oskar«, berichtete Wellmann. »Jetzt haben die doch tatsächlich alle Waffenhändler in ihrem ganzen Bundesland abgeklappert und nachgefragt, ob ein Gero Langenbach irgendwann einmal ein Jagdgewehr im Kaliber 6,5x68 gekauft hat.«
    »Und?«, brummte Lindt in sein Handy, »so groß ist Vorarlberg ja nun auch wieder nicht.«
    »Immerhin über zehn Adressen. In Feldkirch wurden sie tatsächlich fündig. Vor sechzehn Jahren hat Langenbach dort tatsächlich eine Repetierbüchse gekauft, Fabrikat Steyr-Mannlicher, 6,5x68! Der Büchsenmacher hatte sich sogar noch notiert: ›neuer Pächter Schruns‹.«
    »Ach so, das war der Zeitpunkt, als er zum ersten

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