HahnBlues | Ein Rhein-Mosel-Krimi

Kaltenbach. „Wir haben die Flucht von Beatrice Manderscheid und Paul Bärmann auf dem Wasser vereitelt. Was hatten die denn genau vor?“
    „Sie wollten sich wohl nach Luxemburg absetzen, und von da aus irgendwohin verschwinden. Haben eine Menge Schaden angerichtet und den Flughafen in Verruf gebracht. Allein die Klage der Betreibergesellschaft hätte Bärmann in den Ruin getrieben. Bärmann stand mit dem Rücken an der Wand, nachdem er den vermeintlichen Großauftrag an Land gezogen hat. Und die Analyse der Bodenprobe, die du im Hunsrück entnommen hast, war das Sahnehäubchen auf der Geschichte. Es war gut, dass die Kollegen von der Wasserschutzpolizei so schnell reagiert haben. Kaum, dass ich bemerkte, dass an Bord der Undine II etwas nicht stimmt und dass ihr von diesem Sportboot verfolgt wurdet, hab ich Alarm geschlagen. Und sie waren im richtigen Augenblick da, als Beatrice das Feuer auf dich eröffnete und sich über die Reling ins Wasser fallen ließ. Ursprünglich war wohl geplant, dass sie zu Bärmanns Sportboot schwimmt und er dann gemeinsam mit ihr verschwindet. Aber da hat die Wasserschutzpolizei ihnen einen gründlichen Strich durch die Rechnung gemacht.“ Udo kicherte zufrieden. „Bist echt ein guter Bulle, Kaltenbach.“
    „Bitte erspar mir deine Beleidigungen“, maulte Bernd. „Sonst helfe ich dir nie wieder, wenn du mal mit deinem Latein am Ende bist.“
    Jetzt lachte Udo Reuschenbach herzlich. „Das wage ich zu bezweifeln. Sobald du eine heiße Story witterst, steckst du deine Nase sowieso wieder in Dinge, die dich nichts angehen.“
    Kaltenbach blickte zu Sabine auf. Vielleicht war sie doch die Frau fürs Leben. Heute sah es ganz danach aus. Als er den Kopf wandte und seinem Freund tief in die braunen Augen blickte, nickte Kaltenbach. „Ja“, sagte er. „Wir sind gemeinsam unschlagbar. Vielleicht sollten wir sehen, wie wir das ausbauen können.“