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Die Schafgäääng: Lamm über Bord! (German Edition)

Die Schafgäääng: Lamm über Bord! (German Edition)

Titel: Die Schafgäääng: Lamm über Bord! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Russell , Christine Russell
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»Da, jetzt geht es wieder los.«
    Die Schafe lauschten. Das Geräusch beunruhigte sie allmählich. Es war eine Mischung aus Klagen und Seufzen und Pochen.
    »Mann, das ist bloß das Meer«, sagte Linx, der Lincoln-Langwollschafbock. »Nein, ist es nicht«, widersprach Jasmine, das hübsche kleine Jacobschaf. »Das Meer macht: sch-sch, platsch, sch-sch .«
    »Und meine Mägen machen grummel, grummel, grummel «, murrte Oxo, der mächtige Oxford-Schafbock. »Wann bringt diese Rose eigentlich unser Mittagessen?«
    »Wir haben doch gerade erst gefrühstückt«, warf Sally, das Southdown-Schaf, ein. »Schon vergessen? Sie hat uns Blumenkohl gebracht, wie zu Hause.«
    Zu Hause. Einen Augenblick lang starrten sie alle schweigend auf das Gras unter ihren Hufen. Zwei Tage war es nun her, dass sie ihre Eppingham-Farm verlassen hatten. Nicht, dass sie das sonderlich beunruhigen würde. Schließlich waren sie keine gewöhnlichen Hausschafe, sondern Ida Whites seltene Rasseschafe. Sie waren die Eppingham-Gäng. Die Kriegerschafe. Und als Ida ihnen verkündete, dass sie Ferien an der See machen würden, hatte die Aussicht auf das kleine Abenteuer sie sogar in Begeisterung versetzt. Es war natürlich nicht mit den großen Abenteuern zu vergleichen, die sie in den hohen Norden und windigen Westen geführt hatten. Aber immerhin würde es ihnen etwas Abwechslung bescheren, während Ida und ihr Enkel Todd nach Australien reisten, um Idas Bruder Frank zu besuchen.
    Ida hatte ihnen erklärt, dass Australien sehr weit weg war und sie nicht genug Geld besaß, um sie mitzunehmen, so sehr sie sich das auch wünschen würde. Für die Schafe ging das schon in Ordnung und zunächst gefiel es ihnen auch in Murkton-on-Sea. Mit seiner Küste und dem Hafen war es ein sehr netter Ort. Idas Schwester Rose, die sich um sie kümmerte, war ebenfalls sehr nett. Und auch die Weide mit ihrem Grasangebot und dem Stall in einer Ecke, wo sie vor dem Wind geschützt waren. Alles war sehr nett. Bis auf das Geräusch.
    »Kein Grund zur Sorge«, erklärte Will, das walisische Balwen-Lamm. Er stand etwas abseits der Herde und spähte zum Hafen hinunter. »Das ist nur der Wind. Wenn er durch die Takelage der Jachten fährt, macht er merkwürdige Töne.«
    Eine Böe trug feuchten Nebel vom Meer zu ihnen herauf und das Geräusch wurde lauter.
    Linx warf seine Locken zurück.
    »Respekt. Will, das kann schon sein. Aber der Lärm geht mir echt auf die Nerven, Mann.« Er stand auf und bewegte seinen wolligen Schädel wippend hin und her. Dann begann er zu rappen.
    »Das Leben an der Küste kann einen mürbe machen.
Nur die Vögel in der Luft haben da wohl gut lachen!
Uns Schafen bleibt bloß der Rap,
aber doch nicht über Wochen!
Das bringt rein gar nichts gegen das Klagen,
Seufzen und Pochen.
Hört ihr, was ich meine? Das Klagen,
Seufzen und Pochen?
Los, besorgt ’ne Karte, mir fährt das Jammern
echt in die Knochen.
Und dann suchen wir den Heimweg,
weg von Schellfisch und Scholle,
Zurück nach Eppingham – dort fühlen wir uns
wohl in unserer Wolle!«
    Linx war sehr zufrieden mit »Scholle«. Er hatte zwar keine Ahnung, was eine Scholle war, aber er hatte das Wort vor Kurzem aufgeschnappt und es reimte sich hervorragend auf Wolle.
    Nickend wandte er den Kopf, um nachzusehen, ob die anderen in den Rap einstimmen würden, doch die Grasfläche zwischen ihm und der Hütte war schafleer. Oxos breiter Schädel tauchte im Stalltor auf.
    »Komm lieber rein, Kumpel!«, rief er. »Sally hat eine Eingebung.«
    Während Linx zur Hütte trottete, verwandelte sich Sallys Eingebung gerade in gereizten Unmut.
    »Die Jachten im Hafen, was?«, fuhr sie Will verächtlich an. »Die Taue, Drähte, Masten und das ganze Zeug, ja?«
    Will nickte bloß, mit einem Mal zu eingeschüchtert, um noch etwas zu sagen. Er war nicht nur der Jüngste der Herde, sondern noch dazu Waise, weshalb keine Mutter ihm Schafisches hätte beibringen können. Stattdessen war Will in Ida Whites Küche aufgewachsen, gemeinsam mit ihrem Enkel Todd. Aus diesem Grund wusste er einiges über menschliche Sitten und Gewohnheiten, was sich schon manches Mal als überaus nützlich erwiesen hatte. Sally war von diesem Wissen allerdings nie beeindruckt gewesen. Sie sah es als ihre Pflicht an, dem mageren Lamm etwas über das Schafstum beizubringen und Will zu unterrichten. Selbstverständlich bedurften auch die übrigen Mitglieder der Herde ihrer Führung. Ständig. Aber Will benötigte sie am dringendsten wegen seiner

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