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Han Solos Abenteuer 02 - Han Solos Rache

Han Solos Abenteuer 02 - Han Solos Rache

Titel: Han Solos Abenteuer 02 - Han Solos Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Daley
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zielen, und das ohne jede Verzögerung.
    Aber die Verantwortung lag nicht bei ihm. Im großen Frachtraum herrschte das Chaos. Die beiden übriggebliebenen Sklavenhändler wankten unter Schwärmen wahllos zuschlagender Gefangener. Sämtliche Wesen vollführten qualgetriebene, zuckende Bewegungen und kämpften gleichzeitig gegen ihre Gegner und die Impulse unerträglicher Schmerzen, die ihre Ringe ihnen zufügten. Viele lagen auf dem Deck, unfähig, die Auswirkungen der Strafe zu überwinden und sich mit in den Kampf zu stürzen.
    Aber jene, die ihre Mißhandlung meisterten, führten die Auseinandersetzung gut. Während Han zusah, rissen sie die Sklavenhändler zu Boden, entwanden ihnen Waffen und Leitgeräte und traktierten sie mit Schlägen. Anscheinend wußten die Wesen genug von den Leitgeräten, um sie abschalten zu können. Sämtliche Sklaven sanken erleichtert zusammen, als ihre Marter aufhörte.
    Han trat vorsichtig in den Frachtraum. Er hoffte, daß seine unwilligen Passagiere die Lage gut genug begriffen, um zu wissen, daß er nicht ihr Feind war, ermahnte sich aber, lieber charmant zu sein, bis sie Gewißheit hatten.
    Eines der Wesen, dessen dichter weißer Pelz vom Kampf zerzaust und zerrupft war, studierte das Leitgerät. Es drückte mit Entschiedenheit auf eine Taste, und alle Halsringe an diesem einen Kabel sprangen auf. Das Wesen warf den Leitkasten verächtlich beiseite, und einer seiner Begleiter gab ihm ein erbeutetes Berstgewehr. Die Waffe wirkte in den kleinen, gelenkigen Händen groß und plump.
    Han streckte seinen Strahler langsam ins Halfter und hob die leeren, nach außen gedrehten Hände, damit alle sie sehen konnten. »Ich wollte das auch nicht«, sagte er in ruhigem Ton, obwohl er bezweifelte, daß sie über eine gemeinsame Sprache verfügten. »Ich hatte damit nicht mehr zu tun als ihr.«
    Die Berstwaffe drehte sich langsam. Han disputierte mit sich selbst, wie klug es sei, nach seiner Pistole zu greifen, zweifelte aber an seiner Fähigkeit, das Wesen niederschießen zu können. Er beschloß, weiter Vernunft zu predigen, aber seine Nackenhaut bemühte sich, in seine Kopfhaut hinaufzukriechen.
    »Hört zu, ihr seid frei und könnt gehen. Ich werde euch nicht aufhalten…« Er sprang zu Seite, als das Berstgewehr zu ihm heraufgeschwungen wurde. Es bedurfte einer eisernen, bewußten Anstrengung, nicht zu ziehen. Er hörte das Heulen der abgefeuerten Berstwaffe. Und ganz unerwartet vernahm er ein leises Klappern und ein Ächzen hinter sich.
    Eingerahmt von der Lukenöffnung, verständnislos auf die große Wunde in seiner Brust blickend, stand Zlarb. Vor seinen Füßen lag die kleine Handflächenpistole. Er sank an den Lukenrand und glitt langsam auf den Boden hinab. Das Wesen hatte das Berstgewehr wieder sinken lassen.
    Han ging zu Zlarb und kniete vor ihm nieder. Der Sklavenhändler atmete mit zusammengebissenen Zähnen stockend, die Augen fest geschlossen. Er öffnete sie nun und sah Han an, der ihm hatte sagen wollen, er solle seine Kräfte sparen, aber erkannte, daß es nicht mehr darauf ankam. Vielleicht wäre der Sklavenhändler in einem Medicenter mit allen Einrichtungen zu retten gewesen, aber bei den beschränkten Mitteln der Medipacks in der Falcon war Zlarb so gut wie verloren.
    Han wich dem Blick des Sklavenhändlers nicht aus. »Die waren nicht ganz so demütig, wie Sie dachten, Zlarb, wie?« fragte er leise. »Nur sehr, sehr geduldig.«
    Zlarbs Lider begannen wieder zu zucken und sich zu schließen. Er konnte nur sagen: »Solo…« Er legte in den Namen mehr an Haß, als Han für möglich gehalten hätte.
    »Und wie ist Zlarb an dir vorbeigekommen? Er hätte mich beinahe erledigt, du Riesenschnecke!«
    Chewbacca kollerte eine wütende Antwort, als Han diese empörte Frage stellte, und zeigte dorthin, wo der stämmige humanoide Sklavenhändler, mit dem der Wookie zusammengeprallt war, zerschlagen und gefesselt an der Hauptrampe lag.
    »Na und?« sagte Han mit betontem Sarkasmus, den er genoß. Er kniete neben Bollux und preßte den Napf eines Abziehers über den Hemmbolzen. »Früher hast du von seiner Sorte drei vor dem Frühstück verspeist. Was ich nicht brauche, ist ein Erster Offizier, der mir vergreist.«
    Chewbacca bellte so laut, daß Han sich unwillkürlich duckte. Die Lebensspanne eines Wookie ist länger als die eines Menschen – das Alter war zwischen ihnen ständiger Anlaß zu Frotzeleien.
    »Das sagst du?«
    Han drückte mit dem Daumen auf den Schalter des

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