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Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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war.
    »Romilda Vane«, sagte Ron leise, und sein ganzes Gesicht schien dabei aufzuleuchten, als wäre es von einem Strahl klarsten Sonnenlichts getroffen worden.
    Sie starrten sich fast eine geschlagene Minute lang an, bis Harry sagte: »Das soll wohl ein Witz sein, oder? Das meinst du nicht ernst.«
    »Ich glaub … Harry, ich glaub, ich liebe sie«, sagte Ron mit erstickter Stimme.
    »Okay«, sagte Harry und ging zu ihm hin, um seine glasigen Augen und seine bleiche Gesichtsfarbe genauer zu betrachten, »okay … sag das noch mal, ohne zu lachen.«
    »Ich liebe sie«, wiederholte Ron atemlos. »Hast du ihr Haar gesehen, es ist so schwarz und glänzend und seiden … und ihre Augen? Ihre großen dunklen Augen? Und ihre –«
    »Das ist wirklich ein guter Witz und alles«, sagte Harry ungeduldig, »aber jetzt ist es genug, ja? Lass gut sein.«
    Er wandte sich zum Gehen; er hatte zwei Schritte in Richtung Tür gemacht, als ihn ein fürchterlicher Schlag am rechten Ohr traf. Er taumelte und sah sich um. Ron hatte mit der Faust weit ausgeholt, sein Gesicht war wutverzerrt; er würde gleich noch einmal zuschlagen.
    Harry reagierte unwillkürlich; ohne bewusst darüber nachzudenken, hatte er den Zauberstab schon aus der Tasche und die Beschwörung im Kopf: Levicorpus!
    Ron schrie, als er wieder an den Fersen in die Höhe gerissen wurde; hilflos baumelte er mit herunterhängendem Umhang kopfüber in der Luft.
    »Wofür war das denn?«, brüllte Harry.
    »Du hast sie beleidigt, Harry! Du hast gesagt, es sei ein Witz!«, rief Ron, der allmählich puterrot anlief, da ihm das ganze Blut in den Kopf schoss.
    »Das ist doch verrückt!«, sagte Harry. »Was ist in dich –?«
    Und dann sah er die offene Schachtel auf Rons Bett liegen und die Wahrheit traf ihn mit der Wucht eines heranpreschenden Trolls.
    »Wo hast du diese Schokokessel her?«
    »Die hab ich zum Geburtstag gekriegt!«, rief Ron, der sich verzweifelt bemühte freizukommen und dabei langsam in der Luft kreiste. »Ich hab dir doch einen angeboten!«
    »Du hast sie einfach vom Boden aufgehoben, stimmt’s?«
    »Die waren von meinem Bett gefallen, okay? Lass mich runter!«
    »Die sind nicht von deinem Bett gefallen, du Knallkopf, begreifst du nicht? Das waren meine, ich hab sie aus meinem Koffer geschmissen, als ich nach der Karte gesucht hab. Das sind die Schokokessel, die Romilda mir vor Weihnachten geschenkt hat, und da ist überall ein Schuss Liebestrank drin!«
    Doch Ron schien nur ein einziges Wort davon zu registrieren.
    »Romilda?«, wiederholte er. »Hast du Romilda gesagt? Harry – kennst du sie? Kannst du mich mit ihr bekannt machen?«
    Harry starrte auf den baumelnden Ron, dessen Gesicht jetzt ungeheuer hoffnungsvoll aussah, und musste dagegen ankämpfen, laut loszulachen. Ein Teil von ihm – der dem pochenden rechten Ohr am nächsten war – hatte größte Lust, Ron herunterzulassen und dabei zuzusehen, wie er Amok lief, bis die Wirkung des Zaubertranks nachließ … doch andererseits waren sie ja eigentlich Freunde, Ron war nicht er selbst gewesen, als er ihn angegriffen hatte, und Harry dachte, dass er noch einen Schlag verdient hätte, wenn er zulassen würde, dass Ron Romilda Vane seine unsterbliche Liebe erklärte.
    »Jaah, ich mach dich mit ihr bekannt«, sagte Harry, während er rasch überlegte. »Ich lass dich jetzt runter, okay?«
    Er ließ Ron auf den Boden krachen (sein Ohr tat tatsächlich ziemlich weh), aber Ron sprang einfach auf die Füße und grinste.
    »Sie wird in Slughorns Büro sein«, sagte Harry in überzeugtem Ton und ging voraus zur Tür.
    »Was hat sie dort zu suchen?«, fragte Ron besorgt und beeilte sich ihn einzuholen.
    »Oh, sie nimmt bei ihm Nachhilfe in Zaubertränke«, flunkerte Harry wild.
    »Vielleicht könnte ich fragen, ob ich mitmachen kann?«, sagte Ron eifrig.
    »Großartige Idee«, sagte Harry.
    Lavender wartete neben dem Porträtloch, eine Komplikation, mit der Harry nicht gerechnet hatte.
    »Du bist zu spät, Won-Won!«, schmollte sie. »Ich hab dir ein Geburtstags–«
    »Lass mich in Ruhe«, sagte Ron ungeduldig. »Harry stellt mich gleich Romilda Vane vor.«
    Und ohne ein weiteres Wort zu ihr drängte er sich durch das Porträtloch. Harry versuchte, mit entschuldigender Miene zu Lavender hinüberzuschauen, aber vielleicht sah es auch nur amüsiert aus, denn Lavender blickte beleidigter denn je, als die fette Dame hinter ihnen zuschwang.
    Harry war ein wenig besorgt gewesen, ob Slughorn vielleicht beim

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