Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
Vom Netzwerk:
– natürlich hat keiner von uns sie angegriffen –«
    »Wir haben sie einfach durchgelassen«, sagte Tonks mit dumpfer Stimme, »wir dachten, sie würden von den Todessern verfolgt – und mit einem Mal waren die anderen Todesser und Greyback zurück und wir haben wieder gekämpft – ich dachte, ich hätte Snape etwas rufen hören, aber ich weiß nicht, was –«
    »Er hat ›es ist vorbei‹ gerufen«, sagte Harry. »Er hatte getan, was er tun wollte.«
    Alle verstummten. Fawkes’ Klage hallte noch immer über das dunkle Schlossgelände draußen. Während die Klänge in der Luft vibrierten, schlichen sich ungebetene, unwillkommene Gedanken in Harrys Kopf … hatte man Dumbledores Leichnam schon vom Fuß des Turms entfernt? Was würde jetzt mit ihm geschehen? Wo würde er ruhen? Er ballte die Fäuste in seinen Taschen fest zusammen. An den Fingerknöcheln seiner rechten Hand spürte er den kleinen kalten Klumpen des falschen Horkruxes.
    Die Türen des Krankenflügels schlugen auf und alle erschraken: Mr und Mrs Weasley durchquerten den Saal, dicht gefolgt von Fleur, deren hübsches Gesicht voller Angst war.
    »Molly – Arthur –«, sagte Professor McGonagall, sprang auf und eilte ihnen entgegen, um sie zu begrüßen. »Es tut mir so furchtbar leid –«
    »Bill«, flüsterte Mrs Weasley und stürzte an Professor McGonagall vorbei, als ihr Blick auf Bills zerfleischtes Gesicht fiel. »Oh, Bill!«
    Lupin und Tonks waren hastig aufgestanden und hatten sich zurückgezogen, damit Mr und Mrs Weasley näher an das Bett herankonnten. Mrs Weasley beugte sich über ihren Sohn und drückte ihre Lippen auf seine blutige Stirn.
    »Du hast gesagt, Greyback hätte ihn angegriffen?«, fragte Mr Weasley beunruhigt Professor McGonagall. »Aber er war nicht verwandelt? Was bedeutet das dann? Was wird mit Bill geschehen?«
    »Wir wissen es noch nicht«, sagte Professor McGonagall und blickte hilflos zu Lupin hinüber.
    »Er wird wahrscheinlich in gewissem Maße infiziert sein, Arthur«, sagte Lupin. »Es ist ein seltsamer Fall, vielleicht einzigartig … Wir wissen nicht, wie er sich möglicherweise verhalten wird, wenn er aufwacht …«
    Mrs Weasley nahm Madam Pomfrey die übel riechende Salbe ab und begann, damit Bills Wunden zu betupfen.
    »Und Dumbledore …«, sagte Mr Weasley. »Minerva, ist es wahr … ist er wirklich …?«
    Als Professor McGonagall nickte, spürte Harry, wie sich Ginny neben ihm bewegte, und sah sie an. Ihre leicht verengten Augen waren auf Fleur geheftet, die mit starrer Miene auf Bill hinabsah.
    »Dumbledore ist nicht mehr«, flüsterte Mr Weasley, aber Mrs Weasley hatte nur Augen für ihren ältesten Sohn; sie begann zu schluchzen, Tränen fielen auf Bills entstelltes Gesicht.
    »Natürlich, es ist egal, wie er aussieht … das ist nicht w-wirklich wichtig … aber er war so ein hübscher kleiner J-Junge … immer sehr hübsch … und er w-wollte bald heiraten!«
    »Und was meinst du damit?«, sagte Fleur plötzlich und laut. »Was soll das ’eißen, er wollte bald ’eiraten?«
    Mrs Weasley hob ihr tränenfeuchtes Gesicht und blickte verdutzt drein.
    »Also – nur dass –«
    »Du glaubst, Bill will misch nischt mehr ’eiraten?«, drang Fleur auf sie ein. »Du glaubst, weil er so gebissen wurde, wird er misch nischt mehr lieben?«
    »Nein, das habe ich nicht –«
    »Das wird er sehr wohl!«, sagte Fleur, richtete sich zu voller Größe auf und warf ihre lange silberne Haarmähne zurück. »Es wäre mehr als ein Werwolf nötisch, damit Bill auf’ört misch su lieben!«
    »Also, ja, da bin ich sicher«, sagte Mrs Weasley, »aber ich dachte, vielleicht – so, wie er – wie er –«
    »Du ’ast geglaubt, isch würde ihn nischt ’eiraten wollen? Oder vielleischt ’ast du es ge’offt?«, sagte Fleur mit bebenden Nasenflügeln. »Was kümmert es misch, wie er aussieht? Isch se’e gut genug aus für uns beide, glaube isch! Alle diese Narben seigen nur, dass mein Mann mutig ist! Und das ’ier erledige isch selbst!«, fügte sie grimmig hinzu, schob Mrs Weasley beiseite und schnappte ihr die Salbe aus der Hand.
    Mrs Weasley fiel rücklings gegen ihren Mann und sah zu, wie Fleur mit einem äußerst merkwürdigen Gesichtsausdruck Bills Wunden abtupfte. Niemand sagte ein Wort; Harry wagte es nicht, sich zu rühren. Wie alle anderen wartete er auf die Explosion.
    »Unser Großtantchen Muriel«, sagte Mrs Weasley nach einer langen Pause, »hat ein sehr schönes Diadem – von Kobolden gefertigt –,

Weitere Kostenlose Bücher