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Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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war wie Rote-Bete-Saft, und fügte hinzu: »Luna ist unten hinter der Tiefen Brücke, sie ist ganz aufgeregt, dass Sie hier sind. Sie dürfte bald zurück sein, sie hat beinahe genug Plimpys gefangen, um Suppe für uns alle zu kochen. Setzen Sie sich doch bitte und nehmen Sie Zucker. Nun«, er räumte einen schwankenden Papierstapel von einem Sessel, nahm Platz und schlug die Beine mit den Gummistiefeln übereinander, »wie kann ich Ihnen helfen, Mr Potter?«
    »Also«, sagte Harry und warf Hermine einen Blick zu, die ermunternd nickte, »es geht um dieses Symbol, das Sie bei Bills und Fleurs Hochzeit um den Hals trugen, Mr Lovegood. Wir würden gerne wissen, was es bedeutet.«
    Xenophilius hob die Brauen.
    »Meinen Sie das Zeichen der Heiligtümer des Todes?«

 
Das Märchen von den drei Brüdern
    Harry wandte sich um und sah Ron und Hermine an. Auch sie schienen nicht verstanden zu haben, was Xenophilius gesagt hatte.
    »Die Heiligtümer des Todes?«
    »Richtig«, sagte Xenophilius. »Sie haben noch nie davon gehört? Das überrascht mich nicht. Sehr, sehr wenige Zauberer glauben daran. Denken Sie nur an diesen hirnlosen jungen Mann bei der Hochzeit Ihres Bruders«, sagte er und nickte Ron zu, »der über mich herfiel, weil ich angeblich das Symbol eines weithin bekannten schwarzen Magiers zur Schau trage! Wie ignorant. Es ist nichts Schwarzmagisches an den Heiligtümern – zumindest nicht in diesem groben Sinne. Man benutzt das Symbol bloß, um sich anderen Gläubigen zu offenbaren, in der Hoffnung, dass sie einem bei der Suche helfen.«
    Er rührte einige Zuckerstücke in seinen Spulenwurzeltee und trank einen Schluck.
    »Verzeihung«, sagte Harry. »Ich verstehe immer noch nicht richtig.«
    Um höflich zu sein, nippte auch er an seiner Tasse und musste fast würgen: Das Zeug war ziemlich widerlich, als hätte jemand Bertie Botts Bohnen mit Popelgeschmack püriert.
    »Nun, Sie müssen verstehen, Gläubige suchen nach den Heiligtümern des Todes«, sagte Xenophilius und schmatzte, offensichtlich den Spulenwurzeltee genießend.
    »Aber was sind die Heiligtümer des Todes?«, fragte Hermine.
    Xenophilius stellte seine leere Teetasse beiseite.
    »Ich nehme an, dass Sie alle das ›Märchen von den drei Brüdern‹ kennen?«
    Harry sagte »Nein«, doch Ron und Hermine sagten beide »Ja«.
    Xenophilius nickte gewichtig.
    »Nun denn, Mr Potter, das Ganze beginnt mit dem Märchen von den drei Brüdern … ich habe irgendwo eine Ausgabe …«
    Er ließ den Blick vage über die Stapel von Büchern und Papieren schweifen, doch da sagte Hermine schon: »Ich habe eine, Mr Lovegood, ich hab sie hier bei mir.«
    Und sie zog die Märchen von Beedle dem Barden aus der kleinen, mit Perlen verzierten Tasche.
    »Das Original?«, fragte Xenophilius schneidend, und als sie nickte, sagte er: »Alsdann, warum lesen Sie die Geschichte nicht einfach laut vor? So können wir sie alle sicher am besten verstehen.«
    »Ähm … na gut«, sagte Hermine nervös. Sie schlug das Buch auf, und Harry sah das Symbol, dem sie gerade nachforschten, oben auf der Seite, sie hüstelte kurz und begann dann zu lesen.
    »Es waren einmal drei Brüder, die wanderten auf einer einsamen, gewundenen Straße in der Abenddämmerung dahin –«
    »Um Mitternacht, bei unserer Mum war es immer Mitternacht«, sagte Ron, der sich ausgestreckt hatte, die Arme hinter dem Kopf verschränkt, und lauschte. Hermine warf ihm einen verärgerten Blick zu.
    »Tut mir leid, ich finde nur, dass es ein bisschen unheimlicher klingt, wenn es Mitternacht ist!«, sagte Ron.
    »Klar, weil wir unbedingt ein bisschen mehr Angst in unserem Leben brauchen«, sagte Harry, ehe er es sich verkneifen konnte. Xenophilius schien nicht weiter darauf zu achten, sondern starrte durch das Fenster zum Himmel. »Lesen Sie weiter, Hermine.«
    »Nach einiger Zeit kamen die drei Brüder zu einem Fluss, der war so tief, dass sie nicht hindurchwaten konnten, und so gefährlich, dass sie nicht ans andere Ufer schwimmen konnten. Doch die Brüder waren der magischen Künste kundig, und so schwangen sie einfach ihre Zauberstäbe und ließen eine Brücke über dem tückischen Wasser erscheinen. Sie hatten die Brücke halb überquert, da trat ihnen eine Kapuzengestalt in den Weg.
    Und der Tod sprach zu ihnen –«
    »Verzeihung«, warf Harry ein, »aber der Tod sprach zu ihnen?«
    »Es ist ein Märchen, Harry!«
    »Stimmt. ’tschuldigung. Lies weiter.«
    »Und der Tod sprach zu ihnen. Er war zornig, weil er

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