Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
Vom Netzwerk:
halb fünf. Er verfluchte Peeves, drehte sich um und versuchte wieder einzuschlafen, doch nun, da er wach lag, konnte er den rollenden Donner über seinem Kopf, das Rütteln des Windes an den Fenstern und das ferne Ächzen der Bäume im Verbotenen Wald nicht überhören. In ein paar Stunden würde er draußen auf dem Quidditch-Feld sein und gegen dieses Unwetter ankämpfen. Schließlich gab er die Hoffnung auf, wieder einzuschlafen, stieg aus dem Bett, zog sich an, griff nach seinem Nimbus Zweitausend und ging leise aus dem Schlafsaal.
    Als Harry die Tür öffnete, streifte etwas sein Bein. Er bückte sich und bekam gerade noch Krummbeins Schwanzende zu fassen. Er zog ihn nach draußen.
    »Weißt du, ich fürchte, Ron hat Recht mit dem, was er über dich sagt«, erklärte Harry Krummbein argwöhnisch. »Hier gibt es genug Mäuse, also geh und jag sie. Los, zieh ab«, fügte er hinzu und schubste Krummbein mit dem Fuß die Wendeltreppe hinunter, »und lass Krätze in Ruhe.«
    Unten im Gemeinschaftsraum war das Tosen des Sturms noch lauter zu hören. Harry machte sich keine Illusionen. Sie würden das Spiel nicht absagen. Wegen solcher Kleinigkeiten wie Gewitterstürmen wurden die Quidditch-Partien nicht verschoben. Dennoch war ihm etwas beklommen zumute. Wood hatte ihm im Vorbeigehen Cedric Diggory gezeigt; er war ein Fünftklässler und viel größer als Harry. Sucher waren normalerweise leicht und flink, doch Diggorys Gewicht war bei diesem Wetter von Vorteil, weil ihn der Sturm nicht so leicht vom Kurs blasen würde.
    Harry vertrieb sich die Stunden bis zur Dämmerung vor dem Kamin; hin und wieder stand er auf und verscheuchte Krummbein, der schon wieder die Treppe zum Jungenschlafsaal emporschleichen wollte. Endlich war es Zeit fürs Frühstück und Harry kletterte durch das Porträtloch.
    »Stelle dich und kämpfe, du räudiger Köter!«, rief Sir Cadogan.
    »Ach, halt den Mund«, gähnte Harry zurück.
    Über einer großen Schüssel Haferbrei erwachten seine Lebensgeister, und als er mit dem Toast anfing, tauchte auch der Rest des Teams auf.
    »Das wird ein beinhartes Ding«, sagte Wood, der keinen Bissen anrührte.
    »Hör auf, dir Sorgen zu machen, Oliver«, beschwichtigte ihn Alicia, »das bisschen Regen macht uns doch nichts aus.«
    Doch es war deutlich mehr als ein bisschen Regen. Quidditch war so beliebt, dass wie immer die ganze Schule auf den Beinen war, um das Spiel zu sehen, allerdings mussten sie mit eingezogenen Köpfen und gegen den Wind ankämpfend über den Rasen hinunter zum Spielfeld rennen, und der Sturm riss ihnen die Schirme aus den Händen. Kurz bevor Harry den Umkleideraum betrat, sah er, wie Malfoy, Crabbe und Goyle auf dem Weg zum Stadion unter einem riesigen Schirm hervor lachend auf ihn deuteten.
    Rasch zogen sie sich ihre scharlachroten Umhänge über und warteten auf Woods übliche Aufmunterungsrede vor dem Spiel. Doch diesmal fiel sie aus. Mehrmals setzte er zum Sprechen an, brachte aber nur ein merkwürdig würgendes Geräusch hervor, schüttelte dann hoffnungslos den Kopf und winkte sie hinaus.
    Der Wind war so stark, dass sie, als sie aufs Spielfeld liefen, zur Seite wegstolperten. Die Menge mochte johlen und kreischen, sie konnten es durch die immer neuen Wellen des Donners nicht hören. Der Regen klatschte gegen Harrys Brille. Wie zum Teufel sollte er den Schnatz in diesem Mistwetter erkennen?
    Die Hufflepuffs mit ihren kanariengelben Umhängen kamen von der anderen Seite des Feldes. Die Kapitäne traten aufeinander zu und schüttelten sich die Hände; Diggory lächelte Wood an, doch Wood sah jetzt aus, als hätte er Kiefersperre, und nickte nur. Harry sah, wie Madam Hoochs Mund die Worte »Besteigt die Besen« formte; er zog den rechten Fuß mit einem schmatzenden Geräusch aus dem Schlamm und schwang sich auf seinen Nimbus Zweitausend. Madam Hooch setzte die Pfeife an die Lippen und blies; der schrille Pfiff schien aus weiter Ferne zu kommen – und los ging es.
    Harry stieg schnell in die Höhe, doch sein Nimbus schlingerte ein wenig im Wind. Er hielt ihn mit aller Kraft gerade, spähte durch den Regen und machte dann eine Kehrtwende.
    In weniger als fünf Minuten war er nass bis auf die Haut und halb erfroren. Seine Mitspieler konnte er kaum erkennen, geschweige denn den winzigen Schnatz. Er flog das Spielfeld auf und ab, vorbei an verschwommenen roten und gelben Gestalten, ohne einen blassen Schimmer, was in diesem Spiel eigentlich so vor sich ging. Den Stadionsprecher

Weitere Kostenlose Bücher