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Broughton House - Haus der Sehnsucht

Broughton House - Haus der Sehnsucht

Titel: Broughton House - Haus der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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PROLOG
    F erns Magen krampfte sich zusammen, als Nick die Küche betrat.
    Sie hatte ihn vom Schlafzimmer aus kommen hören. Mit einem heftigen Tritt auf das Bremspedal hatte er den Wagen zum Stand gebracht und war ausgestiegen. Ungeduldig hatte er die Tür zugeschlagen und zum Haus hinaufgesehen.
    Fern war vom Fenster zurückgetreten und hatte einen Blick in den Spiegel ihres Toilettentischs geworfen. Sie sah angespannt und müde aus. Ihr Blick war leer und leblos. So leer und leblos wie ihre Ehe mit Nick?
    Abrupt hatte sie sich abgewandt und war nach unten geeilt.
    Natürlich war es ihre Schuld, dass Nick schlechter Laune war. Sie hätte sich nicht beschweren dürfen, weil er gestern Abend wieder so lange gearbeitet hatte. Er konnte diese „Einmischung in seine Angelegenheiten“, wie er es nannte, nicht leiden. Gleich zu Beginn ihrer Ehe hatte sie festgestellt, dass er jede Form von Zwang verabscheute und nicht die geringste Kritik vertrug.
    Was mit ihr los wäre, hatte er gestern Abend gefragt. Ob sie nicht wüsste, welches Glück sie hätte und wie viele Frauen gern den Platz mit ihr tauschen würden. „Du bist meine Frau. Nichts wird daran etwas ändern.“
    War das ein Versprechen oder eine Drohung gewesen?
    Fern riss sich zusammen und versuchte, ihre rebellischen Gedanken zu verdrängen. Nick hatte recht. Sie konnte froh sein, dass sie mit ihm verheiratet war. Vor allem nach …
    Ihre Nervosität wurde immer größer, während er näher kam. Automatisch wandte sie den Blick ab, und ein Kloß bildete sich in ihrem Hals. Nick war ein sehr gut aussehender Mann. Trotzdem konnte sie seinen Anblick neuerdings kaum noch ertragen.
    „Ich liebe dich … Ich brauche dich, und ich werde dich nie wieder gehen lassen“, hatte er bei seinem Heiratsantrag gesagt. Und sie war so hingerissen, so überwältigt von seinem Drängen gewesen, so verwirrt und betäubt von der Schnelligkeit, mit der Nick ihr Leben in die Hand nahm, dass sie seinem Druck nicht hatte widerstehen können.
    Außerdem war sie geschmeichelt gewesen, voller Dankbarkeit und Freude über seine Worte.

    Obwohl die ganze Breite der Küche zwischen ihnen lag, roch sie den sexuellen Duft einer anderen Frau. Angewidert vergrößerte sie den Abstand zu ihrem Mann.
    Hatte Nick doch eine neue Affäre? Gestern Abend hatte er es heftig bestritten. Und sie, Fern, hatte genau diese Antwort hören wollen.
    Sie hatte so viel in ihre Ehe investiert, so viel dafür gegeben. Zu viel?
    Wie konnte sie bei Nick bleiben, wenn er erneut ein Verhältnis mit einer anderen Frau hatte? Andererseits: Durfte sie ihn deswegen verlassen? Die Ehe war eine lebenslange Bindung. Wenn Probleme auftauchten, musste man sie ausdiskutieren – oder einfach ignorieren.
    Ferns Herz setzte einen Schlag aus. War sie tatsächlich solch ein Feigling?
    „Was ist mit dir los?“, fragte Nick verdrießlich. „Bist du immer noch schlecht gelaunt?“
    Vorsichtshalber drehte Fern sich zur Seite, nahm den Wasserkessel und ließ ihr glattes Haar über das Gesicht fallen, damit Nick ihre Miene nicht sah.
    „Ich habe eine interessante Nachricht für dich“, verkündete er.
    Seine Stimme klang jetzt unbekümmerter, triumphierender, beinahe hämisch. Ferns Nervosität wuchs, doch sie ließ sich nichts anmerken. Die Vorstellung, was aus ihrer Beziehung geworden war, schmerzte entsetzlich.
    „Es scheint, dass mein lieber Stiefbruder die Absicht hat, Broughton House zu kaufen.“
    Fern klammerte die Finger um den Kesselgriff. Sie war froh, dass sie Nick den Rücken zukehrte.
    „Ich möchte wissen, was er mit einem Haus von dieser Größe will. Allein die Schlafzimmer … Es wäre für eine riesige Familie geeignet“, fuhr Nick fort, und Fern bemerkte den hässlichen Unterton. „Ein Jammer, dass er keine Familie dafür hat, nicht wahr? Aber vielleicht will er ja eine gründen.“ Er wartete einen Moment. „Was ist los, Fern? Ich habe dich doch nicht verärgert? Oh, ich vergaß. Du warst ja selber scharf auf Broughton House, nicht wahr? Einige Zeit warst du ziemlich oft dort … Zumindest hast du es behauptet.“
    „Ich habe die alte Mrs Broughton gelegentlich besucht, das ist alles“, antwortete Fern ruhig.
    Weshalb tat Nick ihr das an? Er wusste ebenso gut wie sie, dass er keine Veranlassung dazu hatte. Sie bereute ihren Fehltritt bitter.
    „Hast du mit Adam geschlafen, Fern?“, hatte er sie gefragt. „Hast du es?“ Und sie hatte stumme Tränen geweint und sich damit verraten.
    „Er begehrt dich

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