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Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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– ich glaube, er ist groß genug, um zwei von uns und Norbert zu verstecken.«
    Dass die anderen beiden ihm zustimmten, war ein Zeichen dafür, wie mitgenommen sie von der vergangenen Woche waren. Sie würden alles tun, um Norbert loszuwerden – und Malfoy dazu.
    Einen Haken gab es freilich. Am nächsten Morgen war Rons verletzte Hand auf die doppelte Größe angeschwollen. Er wusste nicht, ob es ratsam war, zu Madam Pomfrey zu gehen – würde sie einen Drachenbiss erkennen? Es wurde Nachmittag und nun hatte er keine andere Wahl mehr. Der Biss hatte eine hässliche grüne Färbung angenommen. Es sah so aus, als ob Norberts Reißzähne giftig waren.
    Am Abend rannten Harry und Hermine in den Krankenflügel, wo sie Ron in fürchterlichem Zustand im Bett vorfanden.
    »Es ist nicht nur meine Hand«, flüsterte er, »auch wenn die sich anfühlt, als ob sie gleich abfallen würde. Malfoy hat Madam Pomfrey gesagt, er wolle sich eines meiner Bücher borgen, und so konnte er reinkommen und mich in aller Ruhe auslachen. Er hat gedroht, ihr zu sagen, was mich wirklich gebissen hat – ich hab ihr gesagt, es sei ein Hund gewesen, aber ich glaube nicht, dass sie mir glaubt – ich hätte ihn beim Quidditch-Spiel nicht verprügeln sollen, deshalb macht er das.«
    Harry und Hermine versuchten Ron zu beruhigen.
    »Bis Samstag um Mitternacht ist alles vobei«, sagte Hermine, doch das besänftigte Ron überhaupt nicht. Im Gegenteil, mit einem Mal saß er kerzengerade im Bett und brach in Schweiß aus.
    »Samstag um Mitternacht!«, sagte er mit heiserer Stimme. »O nein, o nein, mir fällt gerade ein, Charlies Brief war in dem Buch, das Malfoy mitgenommen hat, er weiß, dass wir uns Norbert vom Hals schaffen wollen.«
    Harry und Hermine konnten darauf nichts mehr entgegnen. Gerade in diesem Moment kam Madam Pomfrey ins Zimmer und bat sie zu gehen, denn Ron brauche etwas Schlaf.
    »Es ist zu spät, um den Plan jetzt noch zu ändern«, sagte Harry zu Hermine. »Das wird wohl die einzige Chance sein, Norbert loszuwerden, und wir haben jetzt nicht die Zeit, um Charlie noch eine Eule zu schicken. Wir müssen es riskieren. Und wir haben schließlich den Tarnumhang, von dem weiß Malfoy nichts.«
    Sie gingen zu Hagrid, um ihm ihren Plan zu erzählen, und fanden Fang, den Saurüden, mit verbundenem Schwanz vor der Hütte sitzen. Hagrid öffnete ein Fenster, um mit ihnen zu sprechen.
    »Ich kann euch jetzt nicht reinlassen«, schnaufte er, »Norbert ist in einer schwierigen Phase, aber damit werd ich schon fertig.«
    Sie erzählten ihm von Charlies Brief, und seine Augen füllten sich mit Tränen, wenn auch vielleicht nur deshalb, weil Norbert ihn gerade ins Bein gebissen hatte.
    »Aaah! Schon gut, er hat nur meinen Stiefel – spielt nur – schließlich ist er noch ein Baby.«
    Das Baby knallte mit dem Schwanz gegen die Wand und ließ die Fenster klirren. Harry und Hermine gingen zum Schloss zurück mit dem Gefühl, der Samstag könne gar nicht schnell genug kommen.
    Für Hagrid wurde es allmählich Zeit, sich von Norbert zu verabschieden, und er hätte ihnen leidgetan, wenn sie nicht so aufgeregt überlegt hätten, wie sie am besten vorgehen sollten. Es war eine sehr dunkle, wolkige Nacht, und als sie bei Hagrid ankamen, war es schon ein bisschen spät. Sie hatten in der Eingangshalle warten müssen, bis Peeves, der Tennis gegen die Wand spielte, den Weg frei machte.
    Hagrid hatte Norbert schon in einen großen Korb gepackt.
    »Er hat ’ne Menge Ratten und ein wenig Schnaps für die Reise«, sagte er mit dumpfer Stimme. »Und ich hab seinen Teddybären eingepackt, falls er sich einsam fühlt.«
    Aus dem Korb drang ein schauriges Geräusch, und Harry kam es vor, als ob dem Teddybären gerade der Kopf abgerissen würde.
    »Mach’s gut, Norbert«, schluchzte Hagrid, als Harry und Hermine den Korb mit dem Tarnumhang bedeckten und dann selbst darunterschlüpften. »Mammi wird dich nie vergessen!«
    Wie sie es schafften, den Korb zum Schloss hochzubringen, wussten sie selbst nicht. Mitternacht rückte tickend näher, während sie Norbert die Marmorstufen zur Eingangshalle emporhievten und die dunklen Korridore entlangschleppten. Noch eine Treppe hoch und noch eine – selbst eine von Harrys Abkürzungen machte die Arbeit nicht viel leichter.
    »Gleich da«, keuchte Harry, als sie den Gang zum höchsten Turm erreicht hatten.
    Vor ihnen bewegte sich etwas und vor Schreck ließen sie beinahe den Korb fallen. Dass sie unsichtbar waren, hatten

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