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Harry Potter und der Feuerkelch

Harry Potter und der Feuerkelch

Titel: Harry Potter und der Feuerkelch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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wie die Ministeriumszauberer zu den Vermummten vorzudringen versuchten, doch offenbar hatten sie größte Schwierigkeiten. Es schien, als fürchteten sie, ein Zauberspruch von ihnen würde die Roberts-Familie zu Boden stürzen lassen.
    Die bunten Laternen am Weg zum Stadion waren erloschen. Dunkle Gestalten stolperten zwischen den Bäumen herum; Kinder weinten; angsterfüllte Rufe und panische Schreie waberten durch die kalte Nachtluft. Harry spürte, wie er von Leuten, deren Gesichter er nicht sehen konnte, herumgeschubst wurde. Dann schrie Ron vor Schmerz auf.
    »Was ist passiert?«, sagte Hermine erschrocken und blieb so plötzlich stehen, dass Harry gegen sie prallte. »Ron, wo bist du? Oh, ist das bescheuert – Lumos!«
    Sie ließ ihren Zauberstab aufleuchten und richtete den dünnen Lichtstrahl auf den Weg. Ron lag, alle viere von sich gestreckt, auf dem Boden.
    »Bin über eine Baumwurzel gestolpert«, sagte er wütend und rappelte sich auf.
    »Mit solchen Riesenfüßen ist das auch kein Wunder«, sagte eine gedehnte Stimme hinter ihnen.
    Harry, Ron und Hermine wirbelten herum. Draco Malfoy stand ein wenig entfernt von ihnen an einen Baum gelehnt, allein und in vollkommen entspannter Haltung. Offenbar hatte er das Geschehen auf dem Zeltplatz mit verschränkten Armen durch eine Lücke in den Bäumen hindurch beobachtet.
    Ron schleuderte Malfoy etwas entgegen, das er, wie Harry wusste, vor Mrs Weasley nie zu sagen gewagt hätte.
    »Zügle dein Mundwerk, Weasley«, sagte Malfoy mit einem Glitzern in den fahlen Augen. »Solltet ihr jetzt nicht besser verschwinden? Ihr wollt doch nicht, dass man die hier sieht, oder?«
    Er nickte zu Hermine hinüber, und in diesem Moment hörten sie vom Zeltplatz her einen Knall wie von einer Bombe, und für einen Augenblick erhellte ein grüner Lichtblitz die Bäume um sie her.
    »Was soll das denn heißen«, sagte Hermine herausfordernd.
    »Die sind hinter Muggeln her, Granger«, sagte Malfoy. »Willst du vielleicht mitten in der Luft dein Höschen vorzeigen … sie kommen in diese Richtung, und das wär doch für uns alle ein Riesenspaß.«
    »Hermine ist eine Hexe«, knurrte Harry.
    »Wie du meinst, Potter«, sagte Malfoy heimtückisch grinsend. »Wenn du glaubst, die könnten eine Schlammblüterin nicht erkennen, dann bleibt, wo ihr seid.«
    »Pass auf, was du sagst!«, rief Ron. Alle Beteiligten wussten, dass »Schlammblüter« ein sehr verletzender Ausdruck für eine Hexe oder einen Zauberer mit Muggeleltern war.
    »Lass ihn reden, Ron«, warf Hermine ein und packte Ron, der einen Schritt auf Malfoy zutrat, beschwichtigend am Arm.
    Von jenseits der Bäume hörten sie einen Knall, der lauter war als alles Bisherige. Einige im Umkreis schrien auf.
    Malfoy kicherte leise. »Ihr kriegt es leicht mit der Angst zu tun, oder? Bestimmt hat Daddy gesagt, ihr sollt euch alle verstecken? Was hat er vor – will er die Muggel retten?«
    »Wo sind deine Eltern?«, sagte Harry nun schon zorniger. »Dort drüben, nicht wahr, und zwar maskiert?«
    Immer noch lächelnd wandte Malfoy das Gesicht Harry zu. »Nun, selbst wenn es so wäre, Potter, würde ich es doch nicht ausgerechnet dir erzählen?«
    »Ach, lasst ihn«, sagte Hermine mit einem ekelerfüllten Blick auf Malfoy, »gehen wir lieber die anderen suchen.«
    »Und versteck besser deinen großen buschigen Kopf, Granger«, höhnte Malfoy.
    »Lasst ihn doch«, wiederholte Hermine und zerrte Harry und Ron auf den Weg zurück.
    »Ich wette mit euch, dass sein Dad einer von diesen maskierten Banditen ist«, sagte Ron empört.
    »Mit ein wenig Glück wird das Ministerium ihn kriegen!«, sagte Hermine erhitzt. »Nein, ich fass es nicht, wo stecken denn die anderen?«
    Auf dem Weg herrschte ein großes Gedränge. Menschen warfen nervöse Blicke zum Treiben auf dem Zeltplatz, doch von Fred, George und Ginny war weit und breit keine Spur.
    Ein Stück weiter trafen sie auf einen Schwarm Teenager, die sich lautstark und aufgeregt über etwas stritten. Als sie Harry, Ron und Hermine sahen, wandte sich ein Mädchen mit dichtem Lockenhaar um und sagte schnell: »Où est Madame Maxime? Nous l’avons perdue –«
    »Ähm – was?«, sagte Ron.
    »Oh …«, das Mädchen, das gesprochen hatte, kehrte ihm den Rücken zu, und als sie weitergingen, hörten sie deutlich, wie sie »Ogwarts« sagte.
    »Beauxbatons«, murmelte Hermine.
    »Wie bitte?«, sagte Harry.
    »Das müssen Beauxbatons sein«, sagte Hermine. »Ihr wisst doch … Beauxbatons, Akademie

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