Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harry Potter und der Feuerkelch

Harry Potter und der Feuerkelch

Titel: Harry Potter und der Feuerkelch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
Vom Netzwerk:
Diener«, sagte Wurmschwanz, mit kaum vernehmlichem Trotz in der Stimme.
    »Wurmschwanz, ich brauche jemanden mit Verstand, jemanden, der immer unerschütterlich zu mir gestanden hat, und du erfüllst diese Forderungen leider nicht.«
    »Ich habe Euch gefunden«, sagte Wurmschwanz und nun war die Widerspenstigkeit in seiner Stimme deutlich zu hören. »Ich war es, der Euch gefunden hat. Ich habe Euch zu Bertha Jorkins gebracht.«
    »Das stimmt.« Der zweite Mann klang belustigt. »Ein brillanter Zug, den ich von dir nie erwartet hätte, Wurmschwanz – allerdings, um der Wahrheit die Ehre zu geben, du wusstest doch nicht, wie nützlich sie sein würde, als du sie gefangen hast, nicht wahr?«
    »Ich … ich dachte, sie könnte nützlich sein, Herr –«
    »Lügner«, sagte die zweite Stimme nun mit unverhohlen grausamer Häme. »Allerdings bestreite ich nicht, dass ihr Wissen unschätzbar war. Ohne es hätte ich nie unseren Plan auf die Beine stellen können und dafür wirst du belohnt werden, Wurmschwanz. Ich werde dir erlauben, eine wichtige Aufgabe für mich zu erledigen, für die viele meiner Anhänger die rechte Hand geben würden …«
    »W-wirklich, Herr? Was –?« Wieder schwang Angst in Wurmschwanz’ Stimme mit.
    »Aah, Wurmschwanz, du willst doch nicht, dass ich dir die Überraschung verderbe? Dein Auftritt kommt ganz am Schluss … aber ich verspreche dir, du wirst die Ehre haben, genauso nützlich zu sein wie Bertha Jorkins.«
    »Ihr … Ihr …« Wurmschwanz klang plötzlich heiser, als wäre sein Mund völlig ausgetrocknet. »Ihr … werdet … auch mich töten?«
    »Wurmschwanz, Wurmschwanz«, sagte die kalte Stimme schmeichlerisch, »warum sollte ich dich töten? Ich habe Bertha getötet, weil ich musste. Nachdem ich sie ausgehorcht hatte, taugte sie zu nichts mehr, sie war überflüssig. Jedenfalls wären peinliche Fragen gestellt worden, wenn sie zurück ins Ministerium gegangen wäre und verkündet hätte, sie hätte im Urlaub dich getroffen. Zauberer, die angeblich tot sind, tun gut daran, unterwegs nicht in irgendwelchen Spelunken Hexen aus dem Zaubereiministerium zu treffen …«
    Wurmschwanz murmelte etwas, so leise, dass Frank es nicht verstand, doch der zweite Mann fing an zu lachen – ein gänzlich freudloses Lachen, kalt wie seine Stimme.
    »Wir hätten ihr Gedächtnis ummodeln können? Ein mächtiger Zauberer kann einen Gedächtniszauber brechen, wie ich ja selbst bei ihrem Verhör bewiesen habe. Wenn wir das Wissen nicht nutzten, das ich ihr abgepresst habe, würden wir doch ihr Gedächtnis beleidigen, Wurmschwanz.«
    Draußen im Korridor fiel Frank plötzlich auf, dass seine Hand, mit der er den Stock umklammerte, schweißnass und glitschig war. Der Mann mit der kalten Stimme hatte eine Frau getötet. Er sprach darüber ohne jede Reue – es belustigte ihn. Er war gefährlich – ein Wahnsinniger. Und er plante noch mehr Morde – dieser Junge, Harry Potter, wer immer er war – er war in Gefahr –
    Frank wusste, was er zu tun hatte. Jetzt oder nie, es war höchste Zeit, die Polizei zu rufen. Er würde aus dem Haus schleichen und sich schnurstracks auf den Weg zur Telefonzelle im Dorf machen … doch die kalte Stimme sprach erneut, und Frank blieb, wo er war, starr wie ein Eiszapfen, und lauschte mit aller Kraft.
    »Ein Fluch noch … mein treuer Diener in Hogwarts … Harry Potter ist so gut wie mein, Wurmschwanz. Es ist beschlossen. Kein Streit mehr. Doch still … ich glaube, ich höre Nagini …«
    Und die Stimme des zweiten Mannes veränderte sich. Er gab nun Laute von sich, wie Frank sie noch nie gehört hatte; er zischte und fauchte, ohne Luft zu holen. Er muss eine Art Krampf oder Anfall haben, dachte Frank.
    Und dann hörte er, wie sich hinter ihm im dunklen Korridor etwas bewegte. Er drehte sich um und erstarrte vor Schreck.
    Über den dunklen Boden des Korridors glitt etwas auf ihn zu, und als es sich dem Lichtstreifen des Feuers näherte, erkannte er mit einem Schauder des Entsetzens, dass es eine gigantische, gut vier Meter lange Schlange war. Versteinert vor Angst starrte Frank auf das Tier, das sich in weit ausladenden Wellenlinien durch den dicken Staub auf dem Boden bewegte und immer näher kam – was sollte er tun? Flüchten konnte er nur in das Zimmer, wo die beiden Männer saßen und einen Mord ausheckten, doch wenn er stehen blieb, würde ihn die Schlange gewiss töten –
    Doch bevor er sich entschieden hatte, war die Schlange gleichauf, und dann, unglaubliches

Weitere Kostenlose Bücher