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Harry Potter und der Halbblutprinz

Harry Potter und der Halbblutprinz

Titel: Harry Potter und der Halbblutprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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hübschen marmornen Kaminsims, über dem ein goldener Spiegel aufragte. Snape und Yaxley blieben einen Moment auf der Schwelle stehen. Während ihre Augen sich an das spärliche Licht gewöhnten, lenkte ein äußerst merkwürdiges Detail der Szenerie ihren Blick nach oben: Eine offenbar bewusstlose menschliche Gestalt hing mit dem Kopf nach unten über dem Tisch und drehte sich langsam um sich selbst, wie an einem unsichtbaren Seil aufgehängt und reflektiert in dem Spiegel und in der leeren, polierten Tischfläche unter ihr. Keiner der vor diesem seltsamen Anblick Versammelten nahm Notiz davon, außer ein blasser junger Mann, der beinahe direkt daruntersaß. Er konnte anscheinend nicht an sich halten und spähte etwa im Minutenabstand nach oben.
    »Yaxley. Snape«, sagte eine hohe, klare Stimme vom Kopfende des Tisches her. »Ihr kommt äußerst spät.«
    Der gesprochen hatte, saß direkt vor dem Kamin, weshalb es für die Neuankömmlinge zunächst schwierig war, mehr als seine Silhouette zu erkennen. Als sie jedoch näher traten, leuchtete sein Gesicht durch die Düsternis, haarlos, schlangenähnlich, mit Schlitzen als Nasenlöchern und funkelnden roten Augen mit senkrechten Pupillen. Er war so blass, dass ein perlmuttartiger Glanz von ihm auszugehen schien.
    »Severus, hierher«, sagte Voldemort und deutete auf den Platz direkt zu seiner Rechten. »Yaxley – neben Dolohow.«
    Die beiden Männer nahmen die ihnen zugewiesenen Plätze ein. Fast alle am Tisch folgten Snape mit den Blicken, und er war es auch, den Voldemort zuerst ansprach.
    »Nun?«
    »Herr, der Orden des Phönix hat die Absicht, Harry Potter am nächsten Samstag bei Einbruch der Dunkelheit von seinem gegenwärtigen sicheren Aufenthaltsort wegzubringen.«
    Rund um den Tisch wurde das Interesse spürbar stärker: Manche erstarrten, andere rutschten unruhig auf ihren Stühlen hin und her, alle sahen wie gebannt zu Snape und Voldemort.
    »Samstag … bei Einbruch der Dunkelheit«, wiederholte Voldemort. Seine roten Augen fixierten Snapes schwarze mit solcher Eindringlichkeit, dass einige Zuschauer wegsahen, offenbar aus Angst, sie selbst könnten von dem flammenden Blick versengt werden. Snape jedoch schaute ruhig zurück in Voldemorts Gesicht, und nach ein, zwei Augenblicken krümmte sich Voldemorts lippenloser Mund zu einer Art Lächeln.
    »Gut. Sehr gut. Und diese Information stammt –«
    »Von der Quelle, über die wir gesprochen haben«, sagte Snape.
    »Herr.«
    Yaxley hatte sich vorgeneigt und blickte über den langen Tisch zu Voldemort und Snape. Alle Gesichter wandten sich ihm zu.
    »Herr, ich habe anderes gehört.«
    Yaxley wartete, doch Voldemort sagte nichts, deshalb fuhr er fort: »Dawlish, der Auror, hat beiläufig erwähnt, dass Potter erst am Dreißigsten fortgebracht wird, in der Nacht bevor er siebzehn wird.«
    Snape lächelte.
    »Meine Quelle hat mir gesagt, dass man plant, eine falsche Spur zu legen; das wird sie wohl sein. Dawlish wurde mit Sicherheit einem Verwechslungszauber unterworfen. Es wäre nicht das erste Mal, er gilt als anfällig.«
    »Herr, ich versichere Euch, Dawlish schien absolut überzeugt«, sagte Yaxley.
    »Wenn er unter einem Verwechslungszauber steht, dann ist er natürlich überzeugt«, sagte Snape. »Ich versichere dir, Yaxley, dass das Aurorenbüro beim Schutz von Harry Potter in Zukunft keine Rolle mehr spielen wird. Der Orden glaubt, dass wir das Ministerium infiltriert haben.«
    »Da liegt der Orden dann mal richtig, was?«, sagte ein untersetzter Mann, der unweit von Yaxley saß; er brach in ein pfeifendes Kichern aus, das hie und da den Tisch entlang erwidert wurde.
    Voldemort lachte nicht. Sein Blick war nach oben gewandert, zu dem Körper, der sich langsam über den Köpfen drehte, und er war offenbar in Gedanken versunken.
    »Herr«, fuhr Yaxley fort, »Dawlish glaubt, dass sie einen ganzen Trupp von Auroren einsetzen werden, um den Jungen wegzubringen –«
    Voldemort hob eine große weiße Hand, und Yaxley verstummte sofort und sah grollend zu, wie Voldemort sich wieder an Snape wandte.
    »Wo wollen sie den Jungen als Nächstes verstecken?«
    »Im Haus eines Ordensmitglieds«, sagte Snape. »Der Ort bekam der Quelle zufolge sämtlichen Schutz, den der Orden und das Ministerium gemeinsam aufbieten können. Ich denke, wenn er einmal dort ist, haben wir kaum Chancen, ihn zu fangen, Herr, es sei denn natürlich, das Ministerium fällt vor dem nächsten Samstag. Dann hätten wir vielleicht die

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