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Haschen mit Hexen

Haschen mit Hexen

Titel: Haschen mit Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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nicht ausstehen
kann, dann ein unaufmerksames Publikum.«
    »Also gehen wir«, befahl Kirk
brüsk. »Sie voran. Und vergessen Sie nicht, daß ich sofort schieße, wenn es
sein muß.«
    Vielleicht zehn Sekunden später
war ich auf der steilen Kellertreppe, von Kirk dicht gefolgt. Marie stand, mit
dem Kreuz gegen den Holztisch gepreßt, in der Mitte des Raumes, während Cronin
ihr die Messerspitze vor den Nabel hielt.
    »Hier ist alles unter
Kontrolle«, meldete er stolz.
    »Stehenbleiben«, befahl Kirk,
und ich verhielt gehorsam den Schritt. Er wich etwas von mir zurück, hielt aber
die Waffe weiterhin auf mich gerichtet.
    »Okay«, sagte er freundlich zu
Marie, »jetzt leg dich auf den Tisch.«
    »Kirk?« In ihrem Gesicht
arbeitete es fieberhaft. »Bitte...«
    Er preßte die Lippen zusammen.
»Zwinge sie dazu, sich hinzulegen, Pete.«
    Cronin stieß sie mit der
Messerspitze leicht in die Haut und kicherte hysterisch, als er einen
Blutstropfen hervortreten sah. Marie rutschte auf den Tisch hinauf und ließ
sich dann langsam nach hinten sinken. Cronin wich ein paar Schritte zurück und
sah erwartungsvoll zu Kirk hinüber.
    »Und was jetzt?« fragte er.
    »Jetzt schneiden Sie ihr die
Kehle durch«, half ich ihm weiter.
    »Was?« Er starrte mich an.
    »Nur so kann Kirk
sicherstellen, daß Sie nicht auspacken, wenn die Polizei Sie erst mal verhört«,
sagte ich schnell. »Sie müssen genauso einen Mord begehen wie er.«
    »Wissen Sie was?« Kirk grinste
schmal. »Zum erstenmal in Ihrem jämmerlichen Leben haben Sie mich auf eine gute
Idee gebracht.«
    »Nein!« Cronin schüttelte den
Kopf. »Das tue ich nicht!«
    »Es geht doch ganz leicht, Pete«,
sagte Kirk. »Nur ein schneller Schnitt und...«
    »Ich kann nicht.« Der kleine
Dicke riß die Augen auf. »Ich bin kein Mann der Gewalt, Kirk, das weißt du.
Grausamkeiten machen mir Spaß, aber nur, wenn ich zusehen kann. Selber könnte
ich keiner Fliege etwas antun.«
    »Vielleicht hast du Hemmungen,
weil es eine Frau ist?« überlegte Kirk.
    »Genau!« nickte Cronin schnell.
»Ich weiß nicht warum, aber ich bringe es einfach nicht übers Herz, eine Frau
zu töten.«
    »Na gut«, meinte Kirk lässig,
»dann kannst du statt dessen Holman erledigen.«
    »Holman?« wimmerte Cronin.
    »Ich will ganz offen zu dir
sein, Pete. Wenn du dich weigerst, kann ich kaum das Risiko eingehen, dich mit
der Polizei sprechen zu lassen.«
    »Heißt das«, Cronin schluckte
krampfhaft, »daß du sonst auch mich umbringen willst?«
    »Du hast’s erfaßt, Pete.« Kirk
grinste ihn langsam an. »Denk doch, was das für deine Kunst bedeutet! Wieviel besser wirst du doch malen, wenn du einmal den
äußersten Schmerz selbst verursacht hast — wenn du spürst, was Töten heißt.«
    »Glaubst du wirklich?« Cronin
ging langsam auf mich zu.
    »Ich weiß es!« sagte Kirk im Brusttton der Überzeugung.
    Kurz vor mir riß Cronin den
rechten Arm krampfhaft hoch, bis das Messer in seiner Hand auf gleicher Höhe
mit meinem Hals war. Ich sah Schweißperlen auf seine Stirn treten und ihm in
kleinen Bächen über die Schläfen rinnen. Als er ganz dicht heran war, wandte
ich denselben Trick an wie Kirk in der Bibliothek, als er Marie gepackt hatte.
Ich warf Cronin einen Arm um den Hals und zog ihn eng an meine Brust, während
ich mit der anderen Faust seine Messerhand abfing und seine Finger vom Heft
löste. Er begann zu schreien, als ich im Schlurfschritt auf Kirk zuging, den
kleinen Dicken immer noch fest an die Brust gepreßt.
    Verschwommen sah ich Kirks Gesicht
näherkommen, dann dröhnten mir die Schüsse betäubend laut in den Ohren, und ich
spürte Cronins Körper unter dem Einschlag der Kugeln zucken. Dann war Kirk
plötzlich nahe genug. Ich warf Cronins Leiche gegen ihn und hörte ihn fluchen,
als er das tote Gewicht aus dem Weg zu stoßen versuchte. Im nächsten Augenblick
übernahmen meine Reflexe die Regie, und ich bemerkte fast verwundert, wie meine
Hand in einem Aufwärtsbogen von unten kommend das Messer bis zum Heft in Kirks
Brust stieß. Ich ließ los, und er brach in die Knie, das Gesicht
schmerzverzerrt; ein Blutstrom schoß ihm aus dem Mund, er fiel vornüber und
starb.
    Marie saß aufgerichtet auf dem
Tisch und starrte mich aus weitaufgerissenen blauen Augen an.
    »Kannst du gehen?« fragte ich
sie.
    Sie ließ die Füße zu Boden
gleiten und stand vorsichtig auf. »Ich glaube.«
    »Warum gehen wir dann nicht
wieder hinauf?«
    Ich wartete, bis sie halbwegs
die Treppe hinauf war, dann las ich

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