Haus der Vampire 01 - Verfolgt bis aufs Blut-ok
gewaltig in den Hintern zu treten und ein paar Vampire abzumurksen, wie wir es seit jeher geplant hatten. Wird Zeit, dass wir es ihnen für Alyssa und Molly heimzahlen. Daran wird sich nichts ändern.«
»Dad, die Dinge liegen jetzt anders , wir können nicht...« Shanes Vater packte ihn an den Haaren, flink wie eine Schlange. Auf seiner Hand waren Tattoos, hässliche dunkelblaue Kleckse, und er zwang Shanes Kopf nach hinten. »Können nicht? Können nicht? Diese Stadt wird brennen, Junge, wie wir uns geschworen haben. Und du änderst jetzt nicht deine Meinung.«
»Hey!«, warf Michael ein und griff nach Shanes Dad. Als er ihn berührte, geschah etwas; etwas wie eine elektrische Entladung, die bläulichweiß im Zimmer aufflackerte und die Haare auf Claires Armen zu Berge stehen ließ. Michael flog nach hinten und traf die Wand, zu betäubt, um etwas zu unternehmen.
»Nein!«, brüllte Shane und versuchte, sich loszureißen. Es gelang ihm nicht. »Dad, nein!«
Shanes Dad nickte einem seiner Biker-Kumpels Zu. »Yep. Er ist einer von ihnen«, sagte er. »Du kümmerst dich um ihn.«
Der Biker-Typ nickte ebenfalls, zog ein Messer aus seinem Gürtel und ging auf Michael zu.
»NEIN!« Diesmal schrie Shane es aus vollem Hals. Claire machte einen zögernden Schritt nach vorne und hielt an, als Michaels große blaue Augen sie fixierten. Eve schrie, Shane ebenfalls.
Miranda hatte es vorhergesehen , dachte sie. Michael stand sogar auf dem Läufer, auf den Miranda gezeigt hatte, als sie sagte: Und er starb... genau... hier . Sie meinte nicht seinen ersten Tod.
Sie meinte diesen.
»Haltet euch da raus, Leute!«, sagte Michael scharf, als sich Eve nach vorne stürzte, um sich zwischen ihn und den Biker zu werfen. Er wich noch immer zurück und dieses Mal sah er ängstlich aus. Vor den Vampiren und all ihren Gefolgsleuten hatte er keine Angst gehabt, aber dieses Mal...
Claire hatte abgesehen von den Vampiren noch nie jemanden gesehen, der sich so schnell bewegte wie der Biker; sie sah nicht einmal, was passierte, sondern hörte nur das Krachen, als Michael auf dem Boden aufschlug. Der Biker ging mit ihm zu Boden und hielt ihn mit seiner gewaltigen Hand unten, während er mit der anderen das Messer erhob.
»Mein Gott, Dad, nicht! Ich tue alles, was du von mir verlangst!“
»Halt's Maul«, sagte Shanes Dad und schleuderte Shane in Richtung Sofa. Dort fiel er der Länge nach hin; Claire rannte zu ihm und legte die Arme um ihn. »Worauf du dich verlassen kannst. Ihr drei werdet mir sagen, wo wir zuerst bei den Vamps zuschlagen sollen. Denn jetzt steht es wir gegen sie, und vergesst das bloß nicht.«
»Drei?«, sagte Eve schwach. Ihre großen Augen waren auf Michael geheftet und auf den Biker und das Messer. »Drei«, sagte Shanes Dad und nickte dem Biker zu. Alle schrien, als das Messer heruntersauste.
Auszug aus Eve Rossers Tagebuch
Herbst 2006
Zum Thema Geburtstage. Ich war schon ein bisschen enttäuscht, dass Michael nicht die kleinste Andeutung gemacht hat, dass seiner bevorsteht und dass er jetzt total erwachsen ist und so, weil er schon neunzehn wird - nicht dass wir das nicht gewusst hätten! Shane schenkte ihm eine Zeitschrift, die sie mich beide nicht sehen lassen wollten - danke Jungs, ich kann mir Pornos schon vorstellen. Außerdem schenkte er ihm zwei Sixpacks Bier - eigentlich sind beide zu jung, um überhaupt welches zu kaufen. Auf Shane ist einfach Verlass, wenn es darum geht, eine illegale Party zu veranstalten.
Gut dass ich noch da war und Michael eine Torte gekauft habe. Oh mein Gott, die war so absolut abgefahren: Sie bestand aus Schichten aus schwarzem und rotem Guss und obendrauf stand ein süßes kleines Vampirpärchen. Okay, ich glaube, es sollte eigentlich eine Hochzeitstorte sein, aber als ich sie im Laden sah, musste ich sie einfach haben. Na ja, jedenfalls war es eine wirklich großartige Sahnetorte. Ich kaufte auch Eis und wir ließen das Abendessen einfach ausfallen. Wir schlugen uns den Bauch voll und die Jungs tranken Bier, aber ich mag das Zeug ja gar nicht, deshalb habe ich Kaffee getrunken.
Ich wohne gern hier. Ich hoffe nur, dass wir den nächsten Monat durchhalten, geldmäßig. Es kommt einfach nicht viel rein. Mein Lohn geht für Miete und meinen Anteil an Lebensmitteln und Nebenkosten drauf. Shane bezahlt seinen Anteil auch, aber fragt mich nicht, wie er das macht; ich sehe den Jungen eigentlich immer nur herumgammeln.
Aber Michael ist jetzt so ziemlich pleite und bald sind
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