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Heiratsmarkt

Heiratsmarkt

Titel: Heiratsmarkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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nötig, hinfahren könnte, um die Kur zu machen oder die heißen Bäder zu nehmen oder was immer für ihn empfohlen wird. Alver ist viel ruhiger als ein Badeort, wird aber ihm und auch Jessamy weit mehr Unterhaltung bieten. Ich werde meine Leute anweisen, sich darum zu kümmern. Sie werden dort mehrere Reitpferde finden, die sie reiten dürfen, und wenn sie gern im Forellenbach fischen, haben sie meine Erlaubnis dazu."
    „Oh, wie sehr das Jessamy freuen würde!", rief sie. „Danke, danke! Wie gut Sie sind!
    Aber natürlich darf ich ein solches Angebot nicht annehmen. Führen Sie mich nicht in Versuchung!"
    „Warum dürfen Sie es nicht annehmen? Ist es Ihr Prinzip, alle Einladungen abzulehnen?"
    „Nein, nein, aber ... aber das hier ist etwas anderes. Wir sind Ihnen bereits so sehr verpflichtet, und ..."
    „Werden Sie nicht banal, Frederica, das steht Ihnen nicht! Haben Sie das Gefühl, dass in Alver eine Gastgeberin sein sollte? Nichts leichter, als eine für Sie zu besorgen! Wenn Miss Winsham ihre Schwester nicht verlassen will, dann habe ich eine verwitwete, zwei ältliche unverheiratete Tanten und eine ganze Sammlung von Basen, die allesamt entzückt wären, ihren Wohnsitz in Alver aufzuschlagen! Die meisten von ihnen versuchen das schon seit Jahren."
    Sie musste lachen. „Und dann wären Sie sie nie mehr los!"
    „Sie unterschätzen mich. Falls es mit Miss Winsham nicht klappt, neige ich dazu, eine meiner Tanten dort zu installieren oder sie vielleicht einzuladen, dort zu bleiben, sollte ich wünschen, Alver selbst zu besuchen. Nicht, dass ich das überhaupt für nötig halte! Meine Haushälterin dort, die das Haus schon kannte, bevor ich noch geboren war, wird sich vortrefflich um Sie und Charis kümmern und die Jungen zu Tode verhätscheln. Sie können so lange oder so kurz dort bleiben, wie es Ihnen gefällt - und bitte stellen Sie sich nicht vor, dass ich Ihnen damit eine Gunst erweise.
    Es verhält sich gerade umgekehrt: Ich werde froh sein, wenn das Haus bewohnt ist.
    Also betrachten wir das als abgemacht."
    „Aber ..."

    Er seufzte müde. „Wenn Sie sich fragen, was die Leute dazu sagen werden, dann lassen Sie sich versichern: Die wahrscheinlichste Bemerkung wird die sein, dass es mir ganz ähnlich sieht, dass ich meine lästigen Mündel los sein will, indem ich sie bei der ersten Gelegenheit allesamt nach Alver verfrachte."
    „Es gelingt Ihnen doch immer, mich mundtot zu machen. Ich habe das Gefühl, ich sollte nicht nachgeben - aber ich werde es doch tun, weil es genau das Richtige für Felix und auch für Jessamy ist. Es ist höchste Zeit, dass ich sie zu meiner Hauptsorge mache. Ich habe sie um Charis' willen vernachlässigt, und das war sehr ungerecht von mir. Und außerdem völlig nutzlos. Ich habe so sehr gehofft, dass sie eine passende Partie macht!"
    „Verzweifeln Sie nicht. Das kann sie immer noch."
    Sie stimmte ihm zu, wusste jedoch, dass sie nicht imstande sein würde, Charis eine zweite Londoner Season zu bieten, und es klang keineswegs überzeugt.
    „Es gibt noch eine zweite Sache, die Sie sich überlegen sollten", sagte Alverstoke.
    „Ich weiß zwar nicht, was Sie über das Thema denken, aber ich bin der Meinung, dass es Zeit ist, den Jungen wieder einen Erzieher zu verschaffen - besonders Jessamy. Dass er schon für eine Hilfe von einem so mittelmäßigen Lateiner dankbar ist, wie ich einer bin, spricht Bände. Und wenn Harry vorhat, Felix im Herbst zur Schule zu schicken, dann sollte er vorbereitet werden - jedenfalls ist er schon lange genug ohne Aufsicht gewesen. Oh, schauen Sie nicht so sorgenvoll drein, meine Liebe! Es ist an Ihnen zu entscheiden, ich biete Ihnen nur meinen Rat an - und mache mich dadurch zu einem sogar noch abscheulicheren Menschen!"
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein, das sind Sie nicht. Sie haben sehr recht, und es ist ein weiterer Beweis für meine Nachlässigkeit, dass ich mich nicht schon vor Wochen mit der Sache befasst habe. Sagen Sie mir, was ich am besten tun soll! Wenn wir weiter in London blieben, stelle ich mir vor, wäre es leicht, aber ..."
    „Das Beste, das Sie tun können, ist, nichts zu tun, sondern es mir zu überlassen, einen Erzieher zu finden, der hinreichend gebildet ist, um Jessamy zu befriedigen, aber dennoch nicht ganz in Gelehrsamkeit versunken, dass er nicht auch die anderen Interessen Jessamys teilen könnte. Außerdem muss er zu alt sein, um sich in Charis zu verlieben, doch nicht so alt, dass er für die Jungen todlangweilig

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