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Heiratsmarkt

Heiratsmarkt

Titel: Heiratsmarkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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Sie ist so empfindsam, dass sie schon todunglücklich ist, wenn die Jungen bloß streiten.
    Und schilt man sie noch so sanft, wird sie schon zutiefst niedergeschlagen. Nun ...
    nun, ich glaube, Sir Mark wäre sehr zartfühlend, meinen Sie nicht?"
    „Da ich ihn nur so weit kenne, um ihm gerade nur zuzunicken, wenn ich ihn treffe, kann ich das nicht sagen. Wenn Sie meine Meinung hören wollen, dürfte er sie wohl ermorden -oder anderweitig Trost suchen! Ich kann mir wenig Schlimmeres denken, als mit einem Tränenkrüglein verheiratet zu sein."
    „Sie ist kein Tränenkrüglein! Und Sir Mark würde keinen Trost anderweitig suchen.
    Sein Ruf jedenfalls ist ... ist makellos!"
    „Aha! Nun ja, ich habe ihn immer für einen langweiligen Hund gehalten", räumte Seine Lordschaft ein.
    „Ein Mann braucht nicht langweilig zu sein, bloß weil er anständig ist!", erwiderte sie.
    „Nein, braucht er nicht zu sein, ist er aber nur zu oft."
    „Ich bin aus guter Quelle informiert, dass Sir Mark in seiner Jugend eine Enttäuschung erlitten hat und bis heute nie wieder eine andere Frau auch nur ansah!", bemerkte Frederica frostig.
    „O mein Gott!", stieß Seine Lordschaft hervor, als sei er plötzlich seekrank. „Nein, nein, erzählen Sie mir ja nicht mehr! Mein Magen ist dazu keineswegs stark genug!"
    „Tue ich ja nicht", sagte Frederica und betrachtete ihn feindselig. „Sie scheinen mir überhaupt keinen Sinn für Anständigkeit zu haben!"
    „Habe ich auch nicht."
    „Nun, darauf brauchen Sie sich gar nichts einzubilden!"
    „Oh, ich bilde mir gar nichts ein. Sagen Sie mir, Frederica, ist das die Art von Sanftmut, die Sie bewundern?"
    „Gewiss!", erwiderte sie. „Anständigkeit muss immer Bewunderung erregen!"
    „Lügen", bemerkte er. „Sie tragen zu dick auf, mein Kind. Wissen Sie, ich bin nicht mehr sieben Jahre alt."
    „Na ja - man sollte sie jedenfalls bewundern", verteidigte sie sich.
    „Das klingt schon besser", stimmte er zu. „Ich habe fast schon geglaubt, dass Sie selbst eine Schwäche für dieses Vorbild der Tugend haben, und das ginge nie: Ihr würdet keineswegs zusammenpassen, glauben Sie mir!"
    „Aber gern!", rief sie lachend „Ich werde also doch nicht versuchen, Charis auszustechen! Als ob ich das je könnte!"
    „Ich kann mir Unwahrscheinlicheres vorstellen", entgegnete er.
    „Wirklich? Dann müssen Sie entweder nicht ganz richtig im Kopf oder ein noch größerer Schwindler sein als ich!", erklärte sie lachend.

14. KAPITEL
    Zur Überraschung aller erschien der Marquis am folgenden Sonntag in der Upper Wimpole Street. Da er sich daran erinnerte, dass ihm dieser allwöchentlich jour fixe als zwanglos beschrieben worden war, kam er im Straßenanzug: einer blauen Jacke von erlesenem Schnitt, einer Weste aus gestreiftem Leinen, blassbraunem, wie angegossen sitzendem Beinkleid und mit Quasten verzierten Hessenstiefeln, deren unvergleichlicher Glanz eines der Hauptanliegen seines Kammerdieners war. Sein Neffe Lord Buxted war äußerst korrekt in weißer Weste, schwarzer Hose und den gestreiften Strümpfen des kleinen Abendanzugs gewandet. Zwei junge Herren trugen sportlich gefältelte Hemden, hohe, bis zu den Backenknochen reichende gestärkte Kragenspitzen, Halstücher von Ehrfurcht gebietendem Ausmaß und eine stattliche Reihe von Anhängern, Siegeln und Ringen. Diese aufkeimenden Dandies hatten viel Zeit und Gedanken auf ihre Kleidung verwandt und waren von dem Ergebnis ihrer Mühe befriedigt gewesen bis zu dem Augenblick, in dem der Marquis in den Salon hereingeführt wurde. Als jedoch diese hohe, gut gebaute Gestalt auf der Schwelle erschien, überfielen sie grässliche Zweifel. Seine Lordschaft, mit breiten Schultern gesegnet, hatte es nicht nötig, seine Jacken mit Steifleinen auspolstern zu lassen, und er pflegte auch den Stil der Wespentaille nicht. Seine Kragenspitzen waren mäßig hoch, sein Halstuch wunderschön, aber diskret gebunden; sein Schmuck bestand aus einem einzigen Anhänger und seinem schweren goldenen Siegelring. Er war fraglos der eleganteste Mann im Raum.
    Er trat während eines lauten, turbulenten Gesprächs ein, aber als Buddle ihn mit sonorer Stimme meldete, entstand eine erschrockene Stille, die Felix brach, als er aufsprang und ausrief: „Ja großartig! Vetter Alverstoke! Wie geht es Ihnen?
    Bin ich froh, dass Sie kommen! Ich bin Ihnen ja so dankbar! Mr. Trevor sagt, Sie hätten schon alles arrangiert, genau so, wie ich es von Ihnen erwartete, und wir gehen diese Woche in

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