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Heiratsmarkt

Heiratsmarkt

Titel: Heiratsmarkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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steif."
    „Wirklich? Dann entschuldigen Sie gütigst im Nachhinein, und bestätigen Sie mir, dass ich das Verbrechen nicht wiederholt habe."
    „Nein, das haben Sie wirklich nicht!", erwiderte sie herzlich. „Das heißt, uns haben Sie nicht kurz abgefertigt! Aber ich habe Sie zweimal gehört ... Nun, das geht mich nichts an. Sie haben es nicht gern, wenn man Ihnen dankt, doch bitte, lassen Sie sich sagen - nur ein einziges Mal! -, wie aufrichtig dankbar ich Ihnen bin. Sie haben viel mehr für uns getan, als ich erwartet habe ... ja, Sie sind sogar Luff zu Hilfe gekommen, und wenn das nicht nett war, dann möchte ich wissen, was sonst."
    „Aber Sie haben es doch von mir erwartet!", erklärte er.
    „Ich habe es nicht erwartet. Ich - ich habe nur gehofft, Sie würden es tun. Oh, und Sie haben mir nie gesagt, wie hoch das Lösegeld für Lufra war! Ich habe es ganz vergessen! Bitte, wollen Sie ..."
    „Nein", unterbrach er sie. „Ich weiß es nicht, und es kümmert mich auch nicht, was es gekostet hat, und wenn Sie noch mehr leeres Gewäsch mit mir reden, Frederica, werde ich Ihnen eine meiner - hm - eisigen Abfuhren erteilen!"
    „Das ist außerordentlich nett von Ihnen, aber als ich Sie um Ihre Hilfe bat, da habe ich damit keinesfalls gemeint, dass ich mich an Ihren Geldbeutel hängen will, Vetter!
    Und mehr noch, ich werde das auch nicht tun!"
    „In diesem Fall muss ich mich also anstrengen, mich an die genaue Summe zu erinnern, die ich heute für Sie alle ausgelegt habe", gab er zurück. „Ich frage mich nur, warum ich nicht daran dachte, Buch zu führen! Also schauen wir einmal: Da waren die vier Karten für das Labyrinth - oh, wir haben auch Eintritt in den Palast bezahlt, oder? Dann kommt das also auf ..."
    „Wenn Sie doch bloß einmal ernst wären!", unterbrach sie ihn und biss sich auf die zitternden Lippen.
    „Aber ich bin doch ernst. Und dazu noch sehr großzügig, denn ich werde Ihnen keine Kutschenmiete aufrechnen."
    „Ach, seien Sie nicht albern!", rief sie empört. „Es ist ein großer Unterschied, ob ich Ihnen erlaube, meine Schulden für mich auszulegen, oder ob ich für unsere Unterhaltung bezahle, wenn Sie uns nach Hampton Court eingeladen haben!"
    „Sicher, aber ich habe Sie doch gar nicht eingeladen", erklärte er. „Meine Dienste wurden durch Charis angefordert."
    Sie hielt den Atem an. „Nein, was für ein ... eine faustdicke Lüge!", rief sie höchst unschicklich aus. „Sie wissen doch, dass sie niemals daran gedacht hätte, wenn Sie sie nicht gefragt hätten, wohin sie gern fahren möchte!"
    „Nun, falls Sie das eine Einladung nennen, mit mir nach Hampton Court zu fahren und Ihre Schwester und Ihre beiden Brüder mitzunehmen ...!"
    „Grässlicher, ganz grässlicher Mensch!", schalt sie und versuchte, nicht zu lachen.
    „Sehr schön, ich sage nichts mehr. Nicht einmal danke! Oder soll ich um Verzeihung bitten, weil ich mich und noch dazu meine Brüder Ihnen heute aufgedrängt habe?"
    „Im Gegenteil. Wenn Sie abgesagt hätten, dann hätte ich mich an irgendeine anderweitige dringende Verpflichtung erinnert. Charis ist ein höchst liebenswertes Mädchen, aber nicht gerade scharfsinnig. Ich finde es äußerst schwierig, mit ihr ein Gespräch zu führen - ja, es erschöpft mich geradezu. Sie fragt mich immer, was ich denn damit meine, wenn ich mir einen milden Witz erlaube."
    Sie konnte ihr unwillkürliches, glucksendes Lachen nicht unterdrücken, warf aber, ihre Schwester schnell verteidigend, ein: „Sie ist ja vielleicht nicht gerade scharfsinnig, doch ist sie sehr vernünftig, versichere ich Ihnen! Viel vernünftiger als ich, denn sie ist imstande, einen Haushalt zu führen, näht großartig, kann einen Braten tranchieren und - na ja, alle möglichen nützlichen Dinge!"
    „Leider wird keine dieser Tugenden verlangt, wenn man in den Park ausfährt."
    „Eine Schnatterbüchse ist sie sicher nicht!", erwiderte Frederica.
    Er lachte. „Nein, wirklich nicht!"
    „Ich dachte, Herren haben nichts für Frauen übrig, deren Zunge wie geölt läuft?", fragte sie.
    „Stimmt, doch zwischen Dahinschnattern und die ganze Bürde des Gesprächs seinem Partner aufzulasten gibt es noch einen glücklichen Mittelweg. Nein, nein, seien Sie nicht gekränkt! Ich gebe zu, Charis ist eine unvergleichliche Schönheit, zudem liebenswert und tugendhaft. Aber ..." Er hielt inne, eine Falte zwischen den Brauen.
    „Nun?", drängte sie.
    Er beendete die stirnrunzelnde Betrachtung der Handschuhe in seiner

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