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Heiße Sonne der Verführung

Heiße Sonne der Verführung

Titel: Heiße Sonne der Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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verteidigen zu können.«
    Er nickte wissend. Die starke Brise zerzauste sein gestutztes Haar.
    »Von den zweiunddreißig Wegen der Verteidigung«, erklärte sie ihm, »ist der beste noch immer die Flucht.«
    Sein Kichern klang tief und ausgesprochen männlich für sein junges Alter. »Ihr klingt wie Shokai.«
    Aurora lächelte; ihre Arme bewegten das Wasser, als sie nach draußen schwamm. »Er ist ein weiser und sanftmütiger Mann, Dahrein, und es würde dir guttun, seinen Weisheiten zuzuhören. Es liegen Lösungen – und Warnungen – in seinen lustigen kleinen Sätzen.«
    »Er ist sehr stolz auf Euch, Aurora.« Der Name kam ihm schon leichter über die Lippen.
    »Genauso wie ich auf seinen neuen Schüler.«
    Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem verlegenen Lachen, und gedankenlos drehte er sich um, um sie anzuschauen. Seine Augen wurden plötzlich groß wie Untertassen. »Aurora!«, schrie er aus Leibeskräften.
     
    Ran beugte sich vor, um größere Hebelkraft ausüben zu können, schnappte sich die Zügel und drängte das Ackerpferd die Spur im Feld entlang. Er spannte seine Arme an, um das unhandliche Wirrwarr von Leder und Metall gerade zu halten, und ließ dabei seine Muskeln spielen. Verdammt ermüdende Arbeit, dachte er, aber nach zwei Tagen hatte er bemerkt, dass er zufrieden mit seinen Leistungen war. Besser, als tausend Sklaven zu retten und zehn feindliche Schiffe zu versenken. Er befand sich in Hochstimmung. Die Zuckerpflanzen, Geschenke von der Barkasse des Sultans, standen wie Miniaturwachen auf dem ansteigenden Land am Hang und warteten auf ihre Chance, im dunklen, feuchten Grund Wurzeln schlagen zu können.
    Plötzlich jedoch zog er ruckartig die Zügel zurück und verdrehte seine Schulter. Ein Kribbeln lief seinen Rücken hinunter. Lockewood schritt vorbei, nickte und setzte seinen Weg wieder fort; Ran erwiderte jedoch kaum seinen Gruß. Er hielt verkrampft die Zügel, ließ sie dann fallen und zog seine Finger aus den Handschuhen. Er suchte die Gegend ab, drehte sich zum Meer und zur Küstenlinie hin, Ärztinnen kurzen Blick in die Ferne und fragte sich, warum er sich so seltsam fühlte. Sofort griff er nach hinten zu seinem Messer, zog die lange, gebogene Klinge heraus. Er umklammerte den Elfenbeingriff und ließ seine Augen weiter umherschweifen. Es war Angst, die er verspürte, unermessliche Angst, jedoch nicht seine eigene. Dann hörte er Dahrein schreien und rannte los in Richtung Küste, die Männer ignorierend, die ihn riefen. Ransom zwang seine Beine, schneller zu laufen. Die Dorfbewohner starrten ihn an, als er vorbeirannte und um den Felsblock herumkletterte, dorthin, wo Aurora immer schwamm.
    Sein Herz schlug gegen seinen Brustkorb.
    Aurora stand hüfttief im Wasser und Dahrein am Ufer.
    Ein Hai umkreiste langsam ihre Beine; die Rückenflosse zog wie eine Klinge durchs Wasser.
    »Nein, Dahrein! Bleib zurück!«
    »Aber er wird angreifen!«
    »Nein! Ich bin geschützt, er wird es nicht tun!«
    Aurora beobachtete, wie die dunkle Flosse immer näher kam, und sie sang und betete zur Göttin, sie zu beschützen.
    Dahrein fluchte. Der Hai stieß gegen Auroras Beine, und sie schlug wie wild um sich, um das Gleichgewicht zu halten. Dahrein sprang ins Wasser, um ihr zu helfen. Der Hai sauste mit erstaunlicher Geschwindigkeit auf die Störung zu.
    »Nein! Dahrein!«, schrie Aurora hilflos. Dahrein versuchte umzukehren, aber die Tiefe des Wassers hinderte ihn daran, und der Hai rammte seinen Kiefer in die Wade des Jungen. Er schrie, und sein Kopf schnellte zurück, bevor er ganz ins Wasser gezogen wurde. Aurora suchte den sandigen Boden nach einem Stein ab, nach einer Muschel, nach irgendetwas, das ihr als Waffe dienen konnte. Das riesige Tier schüttelte Dahrein gewaltsam. Sie musste mit anhören, wie er um Hilfe flehte.
    Ransom, hilf mir, Ransom, rief sie lautlos und versuchte, ihre Gedanken darauf zu konzentrieren, dass die gezackten Zähne des Hais von Dahrein abließen. Ihre Panik gewann jedoch die Oberhand. Das Wasser war schon vom Blut gefärbt, als Ransom keuchend auf dem Felsen zum Stehen kam. In der Zeit eines Herzschlages erfasste er die Situation und schaute sie an.
    »Hilf ihm!«, schrie Aurora.
    Ran hielt das Messer an der Klingenspitze, während sein Blick zwischen Aurora und Dahrein und der Flosse, die die Oberfläche durchschnitt, hin und her schoss. Er zog seinen Arm zurück und warf; die Klinge fegte ins Wasser hinunter und traf das Tier mit einer solchen Kraft, dass es sich

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